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0990 - Der Killer-Clown

0990 - Der Killer-Clown

Titel: 0990 - Der Killer-Clown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Leibwächter, den Löwen vor seinen Füßen, der sich jetzt bewegte.
    Sehr träge hob er den Kopf an. Jane sah die Augen auf sich gerichtet.
    Es kam ihr vor, als wollte ihr das Tier zuzwinkern, aber das konnte nicht sein. Von einer Sekunde zur anderen würde er plötzlich aus seiner Lethargie erwachen und sie angreifen.
    »Hast du nicht gehört, Jane?«
    »Doch…«
    »Warum kommst du dann nicht?«
    Zum erstenmal seit langer Zeit atmete die Detektivin tief durch. Es tat ihr gut, auch wenn ihr dabei etwas schwindlig wurde. Sie spürte den eigenen Herzschlag überaus stark, und sie wunderte sich, daß sie in der Lage war, eine Frage zu stellen.
    »Warum soll ich kommen? Was haben Sie vor?«
    »Das Spiel - mein Spiel.«
    »Wie sieht es aus?«
    Er kicherte wieder. »Es ist auf keinen Fall eine Komödie. Es ist auch kein nettes Boulevardstück. Es wird ein Drama werden. Ein Drama mit viel Düsternis und vielen Toten. Ich werde der König sein und ebenso überleben wie mein Freund hier, der König der Tiere. Dich habe ich als Geliebte und Gefangene zugleich auserkoren, und es liegt wirklich an dir, wie das Spiel für dich ausgehen wird.«
    Jane nickte.
    »Bist du bereit?«
    »Sicher.« Sie dachte an John und Suko. Von beiden hatte sie nichts gesehen, und sie konnte nur hoffen, daß ihre Freunde nicht schon Opfer in diesem Spiel geworden waren…
    ***
    Die Eröffnung der Direktorin hatte uns überrascht. Suko und ich schauten uns kurz an. Wir beide überlegten, ob wir uns auch nicht verhört hatten, und ich war es schließlich, der die Frage stellte. »Sie haben tatsächlich einen Clown gesehen?«
    »Ja.« Julia Sargasso nickte. Jetzt hatte sie sich wieder gefangen und blickte uns an.
    »Kannten Sie den Clown?« fragte ich weiter.
    Sie hob die Schultern. »Ja, kann sein. Oder auch nein. Ich weiß es nicht genau.« Sie sah unsere skeptischen Blicke und versuchte es mit einer Erklärung, »Der Clown trug die Kleidung, die ich eigentlich auch von Bousu kenne. Nur war er etwas anders geschminkt. Nicht so freundlich. So schminkt man sich nicht, wenn man Kindern und Erwachsenen Freude bereiten will.«
    »Sah er düster aus?« fragte Suko.
    »Ja, ja!« Sie nickte zweimal. »Das ist genau der richtige Ausdruck. Er sah düster aus.«
    »Und er war geschminkt?«
    »Das hatte ich schon gesagt.«
    Suko lächelte beruhigend. »Stimmt, Mrs. Sargasso, das hatten Sie schon gesagt. Ich meinte damit, etwas anderes. Ich würde gern von Ihnen erfahren, ob Sie ihn trotz der Schminke erkannt haben. Daß er mit Bousu nichts zu tun hatte, steht jetzt fest. Wer um alles in der Welt könnte ihm auf eine böse Art und Weise nacheifern? Wen kennen Sie, der sich wie ein Clown schminkt?«
    »Niemanden. Das würde bedeuten, daß ich zugleich auch einen Mörder kennen würde.«
    »Richtig.«
    Sie schüttelte den Kopf. Ich übernahm wieder das Wort. »Sie trauen also keinem Ihrer Mitarbeiter hier eine derartige Tat zu?«
    »Nein, Mr. Sinclair, auf keinen Fall. Die Leute hier mögen von den Menschen mit normalen Berufen als verrückt oder exotisch angesehen werden, irgendwo sind sie das ja auch oder müssen es sein, aber derartige Taten traue ich keinem meiner Mitarbeiter zu.« Sie schüttelte wieder den Kopf. Dann hob sie die Schultern, um ihre Aussage zu relativieren. »Natürlich kann man keinem Menschen hinter die Stirn schauen. Gerade in letzter Zeit häufen sich ja die Verbrechen, sogar Kinder läßt man nicht in Ruhe, aber wenn ich eine Antwort geben soll, was ich ja auch getan habe, so kann ich meine Leute nur in Schutz nehmen. Reibereien gibt es natürlich, manchmal kochen die Emotionen hoch, und ich habe schon häufig Streit schlichten müssen, aber bis zum Mord reicht die Skala doch nicht. So geht niemand gegen einen Kollegen oder Bekannten vor. So tief kann der Haß gar nicht sitzen.«
    Ich wiegte den Kopf. »Das muß mit Haß nichts zu tun haben, Mrs. Sargasso. Dieser Clown killt, das ist richtig, aber ich glaube nicht, daß hinter seinen Taten die klassischen Motive stecken.«
    Damit kam sie nicht zurecht. »Was dann?« fragte sie.
    »Das müssen wir herausfinden, und Sie sollten uns dabei helfen.«
    »Nein, nein, so sehe ich das nicht. Ich kann Ihnen nicht helfen, weil ich selbst Hilfe brauche. Hätte ich mich sonst an Jane Collins gewendet? An eine Detektivin?«
    »Da haben Sie aus Ihrer Sicht bestimmt recht, Mrs. Sargasso. Nur könnten Sie unbewußt schon etwas wissen.«
    »Was denn?«
    »Da wäre eine Sache, die mir in der Nacht

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