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0991 - Der Kopf des Vaters

0991 - Der Kopf des Vaters

Titel: 0991 - Der Kopf des Vaters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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versteckt hält.«
    Ich wußte es wirklich nicht. Wir hatten ihn nie gesehen und kannten ihn nur von Janes Beschreibung her, die allerdings sehr detailliert gewesen war. So war es schon möglich, sich eine Vorstellung von ihm zu machen.
    Sein Aussehen wies in Richtung Hölle hin. Asmodis, der Teufel, wie auch immer.
    Auf der anderen Seite allerdings hatte er den Templern nahegestanden, und zwar der Gruppe um Baphomet. Auch dieser Dämon mit den Karfunkelaugen war mit zwei Hörnern ausgestattet, so daß ich mehr in diese Richtung tendierte.
    Feuer brannte nicht mehr. Es war dunkel geworden, abgesehen von den Lichtflecken, die aus den Fenstern der abgestellten Wagen drangen.
    Aber die nächtliche Dunkelheit war intensiver als das Licht, und auch der Brandherd lag im Dunkeln.
    Oder nicht?
    Zugleich blieben wir stehen, denn zugleich hatten wir diese rote, schwebende Kugel gesehen, die aus der dunklen Masse in die Höhe gestiegen sein mußte.
    Zumindest sahen wir sie als eine Kugel an, was nicht zu stimmen brauchte.
    »John, das ist noch nicht zu Ende…«
    »Wie sollte es auch?« Ich war schon vorgelaufen. Plötzlich hatten wir es mehr als eilig. Uns strömte die Hitze noch entgegen. In sie hinein floß der widerliche Geruch aus kaltem Rauch, Verbranntem und stinkendem Ruß.
    Da kam einiges zusammen, aber uns interessierte ausschließlich der dunkelrote und glosende Gegenstand.
    Das war keine Kugel.
    Das war ein Kopf.
    Und der bewegte sich plötzlich vor und auf ein Ziel zu, das wir erst jetzt sahen, weil seine direkte Umgebung von diesem rötlichen Schein erhellt wurde.
    Es war ein Mann in Uniform.
    Was genau passierte, bekamen wir nicht mit, aber wir sahen, wie der Mann taumelte und wenig später zusammenbrach…
    ***
    Die beiden Berettas flogen uns wie von selbst in die Hände. Unsere Beine bewegten sich automatisch. Wir liefen mit langen Schritten vor, und es kam jetzt auf jede Sekunde an.
    Wir waren die einzigen Zeugen dieses Angriffs gewesen. Die anderen Männer hatten sich um ihren Feuerwehrwagen versammelt. Wahrscheinlich war ein Beamter als Brandwache vor Ort zurückgeblieben, der sich diesem Angriff hatte entgegenstemmen müssen.
    Er lag auf dem Boden. Wir konnten ihn deutlich lokalisieren, denn der rote Schein umschwebte seinen Kopf und einen Teil des Oberkörpers.
    Wir sahen aber auch, daß er sich nicht mehr bewegte, abgesehen von einem Zucken des rechten Beins.
    Wir liefen nicht mehr, sondern rannten. Plötzlich wurde die Zeit lang. Da zählte dann jede Sekunde. Der Mann auf dem Boden mußte in gewaltigen Schwierigkeiten stecken. Die normale Umgebung war für uns ein Nachteil, mit dem wir nicht zurechtkamen. Wir konnten kaum erkennen, was dort ablief. Die Angst saß uns im Nacken. Sie peitschte uns voran, und plötzlich jagte dieser rote Gegenstand vom Boden her hoch in die Luft.
    Jetzt sahen wir ihn!
    Es war der Kopf!
    Der widerliche skelettartige Schädel mit den beiden Hörnern. Er hatte eine rote, sehr intensive Farbe bekommen, und die leuchtete nicht nur aus den Augen hervor, sondern auch aus seinem Maul, das an die Öffnung eines Ofens erinnerte.
    Wir schössen, doch wir trafen nicht.
    Von uns beiden war es ein Fehler gewesen, im Laufen abzudrücken.
    Deshalb huschten die Kugeln an diesem verdammten Gegenstand vorbei und verschwanden irgendwo in der Dunkelheit.
    Zugleich huschte der Schädel noch weiter in die Höhe. Er kämpfte gegen den starken Wind an, ließ sich von ihm nicht beeinflussen, fand seinen Weg und jagte im Zickzack weiter.
    Dann war es vorbei!
    Er verglühte wie ein Stern in der Weite des Alls, und wir bekamen ihn nicht noch einmal zu Gesicht.
    Suko drehte sich von mir weg. Er kümmerte sich um den am Boden liegenden Mann. Ich hörte laute Stimmen. Die Flucht des glühenden Schädels war beobachtet worden, und niemand konnte sich so recht darauf einen Reim machen.
    Ich aber wußte genau, was ich gesehen hatte. Und diesen Anblick würde ich nicht so bald vergessen, das stand fest. Ich wußte jetzt, wie der verdammte Schädel aussah, und daß er von einer Kraft geleitet wurde, die aus den Tiefen einer fremden und unheimlichen Dimension stammen mußte.
    Ich drehte mich um.
    In diesem Moment stand auch Suko wieder auf. Wie er sich erhob, wie er die Schultern anhob und auch dabei den Kopf schüttelte, das machte mir klar, daß es für den Mann am Boden nicht die geringste Chance gab.
    »Er ist tot«, klärte mich Suko auf.
    »Und?«
    Suko deutete auf seinen Hals. Er tippte mit dem

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