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0991 - Die letzte Horde

Titel: 0991 - Die letzte Horde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zur ursprünglichen Besatzung der VAZIFAR gehörig und nach dem Vorbild eines Wesens von Garbesch geschaffen, machte sich an die Arbeit. Amtranik, der den Gebrauch seines Intellekts noch längst nicht voll wiedererlangt hatte, aber wesentlich klarer denken konnte als noch vor ein paar Stunden, überlegte, was die Terraner im Schild führen mochten. Es war wagemutig, sich einer gewaltigen Flotte wie dieser mit nur einem kleinen Gleitfahrzeug zu nähern. Was wollten sie? Spionieren? Das -ließ sich mit Hilfe von Mikrosonden einfacher und mit weniger Risiko bewerkstelligen. Eines seiner Schiffe angreifen? Das ergab keinen Sinn. Selbst wenn sie die mächtigste seiner Einheiten in die Luft gehen ließen, blieb der Horde noch immer genug militärische Macht, um die Terraner mit einem einzigen Schlag zu vernichten.
    Dann kam ihm ein Gedanke. Die Terraner zerbrachen sich den Kopf darüber, warum die GIR-Flotte sich so unnatürlich ruhig verhielt. Sie hatten die zwölftausend Schiffe beobachtet, als sie rollend und taumelnd aus dem Linearraum hervorkamen. Sie brachten die beiden Dinge miteinander in Zusammenhang und waren zu dem Schluß gekommen, daß es an Bord der Hordenfahrzeuge nicht zum besten stehen könne. Vielleicht spekulierten sie auf eine geheimnisvolle Krankheit, der Amtranik und seine Horde zum Opfer gefallen waren. Sie kamen, um nachzusehen, was los war.
    „Die Schiffe am Südrand meldeten nichts Ungewöhnliches, Herr." Der Robot war zurückgekehrt.
    „Allerdings meldet sich ein Schiff überhaupt nicht."
    Amtranik horchte auf.
    „Welches?"
    „Einer der Sachklärer, die Flankenschutz fliegen. Ich vermute, daß die Kommunikationsanlage ausgefallen ist."
    „Laß nachsehen! Die drei Such.einheiten sollen Kurs auf den Sachklärer nehmen und dort besonders sorgfältig nachforschen."
    Zum Nachsehen kam es nicht. Als die drei Einheiten sich dem Sachklärer bis auf wenige Kilometer genähert hatten, brach aus dem Ortungsschatten nicht dieses, sondern eines zwei Landeplätze entfernten Schiffs ein fremdes Fahrzeug hervor, offenbar dasselbe, das kurze Zeit vorher bei der Annäherung an den Verband beobachtet worden war. Die drei Robotfahrzeuge nahmen unverzüglich die Verfolgung auf. Amtranik beobachtete die Jagd mit großer Spannung - und stetig wachsendem Unwillen, als er bemerkte, daß es seinen Einheiten nicht gelang, zu ihrem Opfer aufzuschließen. Als der Fremde schließlich spurlos von der Bildfläche verschwand, war er einem Tobsuchtsanfall nahe. Es dauerte geraume Zeit, bis er sich beruhigte. Erst dann meldete der Robot, daß die Ortergeräte ein zweites Fahrzeug registriert hatten.
    „Warum hat man mich nicht darauf aufmerksam gemacht?" brauste Amtranik auf.
    „Herr, du warst nicht in der Stimmung. Außerdem gab es infolge der Jagd auf den Fremden soviel Aufregung, daß das zweite Fahrzeug erst spät bemerkt wurde. Es entfernte sich vom Landefeld, mit Kurs auf die See hinaus."
    Amtranik entblößte das Zangengebiß zu einem wölfischen Grinsen.
    „Ah, aber sie täuschen mich nicht!" rief er. „Es sind Terraner. Sie wollen mich nur auf eine falsche Spur locken."
    „Es steht in deiner Macht, die Terraner zu vernichten", sagte der Robot.
    Der Führer der letzten Horde machte eine unwillige Geste.
    „Ich weiß. Aber noch ist es nicht soweit."
     
    4.
     
    Draußen war der Tag längst angebrochen, aber im Hauptrechenraum der TRANTOR herrschte gedämpftes Licht. Die Überreste des demontierten Kegelroboters waren beiseite geschafft worden. Im Sondenbett lagen die Speicherzellen der Kontroll-einheit, die das „Gehirn" des Maschinenwesens gebildet hatte. Tausende positronischer Sonden extrahierten Bitmuster aus dem über 10 Bits umfassenden Speicher und führten sie dem Rechner zu, der sie mit Hilfe seiner Kenntnis des Orbiter-Informationscodes in für ihn verständliche Daten umsetzte.
    Die Arbeit war mühselig und langwierig, selbst für einen der komplexen Multiprozessor-Rechner des terranischen Forschungsdiensts. Larsa Hiob hatte sich ein karges Frühstück bringen lassen und studierte mit gespannter Aufmerksamkeit jedes Teilergebnis, das der Computer ihr vorlegte.
    Schon seit einer Stunde war klar, daß der Orbiter-Robot, als er in den Dienst der Horde trat, seiner ursprünglichen Programmierung völlig entblößt und mit gänzlich neuen Programmen versehen worden war. Die Neuprogrammierung nützte die pseudointellektuelle Kapazität des Roboters aber nur zu einem lächerlichen Bruchteil.
    „Eine ganze

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