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0992 - Bestienrummel

Titel: 0992 - Bestienrummel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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beendet hatte, ließ er die Katze aus dem Sack.
    „Es gibt Arger, Leute", sagte er dumpf. „Einer der Wissenschaftler aus dem Karrosgo-Tal war heute nachmittag hier und hat mir eröffnet, daß wir die Jagd auf die Gurs sofort einstellen sollen. Es war ein gewisser Bersendar, der in der Doppelkuppel des verrückten Aras Mountvador arbeitet. Notfalls will der Ara die offiziellen Stellen der GAVÖK einschalten, wenn wir seinem Verlangen nicht nachgeben. Ich habe den Kerl rausgeschmissen."
    Callon blickte nach den beiden Frauen. „Wer macht mir noch ein saftiges Steak? Aber nichts Synthetisches." Seine Augen gingen weiter zu Karvist, der mit einem Verband um seinen Rüssel einen jämmerlichen Eindruck machte. „Du sagtest doch, du hättest einen vorzüglichen Metzger in deiner Gruppe? Kann der nicht einen vernünftigen Braten auf den Tisch zaübern?"
    Der Unither zuckte verlegen mit den Schultern. Zwar führte er gemeinsam mit Callon den Jagdklub. Der Überschwere war aber stets der eigentliche Boß. Das lag nicht nur an seinem Alter, sondern auch an seiner Körperstärke und Kaltschnäuzigkeit.
    „Der Mann ist einer von den beiden, die umgekommen sind. Er fiel in großer Höhe aus dem Gleiter. Wir haben vergeblich nach ihm gesucht. Er ist sicher die Beute irgendwelcher Tiere geworden."
    „Mädchen", sagte Callon jovial, „ab in die Küche. Wenn eure Stärken auch woanders liegen, jetzt wird noch einmal gebrutzelt."
    Es war typisch für Callon, daß er über die beiden Opfer des Jagdausflugs kein Wort verlor. Sein Denken kreiste fast ausschließlich um den,Profit. Der Verlust des Gleiters schmerzte ihn mehr als der Ärger, den er mit den GAVÖK-Dienststellen wegen der beiden Jagdopfer haben wurde. Grisa und Kaptha würden das schon machen.
    Wirklich unangenehm konnten nur die Wissenschaftler werden. Sie besaßen Ansehen bei den offlziellen Stellen und konnten erwirken, daß die Jagd auf die Gurs ganz verboten werden würde.
    Es hatte schon einmal heftige Auseinandersetzungen deswegen gegeben, weil ein anderes Wissenschaftlerteam aus der geringen Zahl Gurs die auf Dycsus beobachtet wurden geschlossen hatte, daß diese mächtigen Tiere im Aussterben begriffen waren. Die offlziellen Schätzungen sprachen von nur rund 700 Gurs, die in etwa 40 Großfamilien lebten. Callon und Karvist hatten mit viel Mühe ein vorübergehendes Jagdverbot abwenden können.
    Schließlich brachte die Jagd auf die attraktiven Riesenechsen die höchsten Gewinne. Man konnte die höchsten Zuschläge dafür verlangen. Callon und Karvist taten dies auch.
    Und jetzt drohte ein erneutes Dilemma durch das Team Mountvadors.
    „Mit welcher Begründung will dieser Mountvador die Jagd verbieten lassen?" fragte Karvist matt. Der junge Unither litt sichtlich unter seinen Verletzungen.
    Callon lachte laut auf. „Halt dich fest, Junge. Die Begründung ist so lächerlich, daß ich zuerst an einen schwachsinnigen Scherz glaubte."
    Der Überschwere holte tief Luft.
    „Dieser spitzköpfige Spinner Mountvador behauptet allen Ernstes, die Gurs begännen, intelligent zu werden. Er beruft sich auf die für alle verbindlichen Abkommen der GAVÖK, wonach auf intelligente Lebensformen keine Jagd gemacht werden darf."
    „Da steckt doch sicher etwas anderes dahinter", vermutete der Unither. „Einen solchen Bären kann er doch niemandem aufbinden."
    „Ich weiß es nicht." Callon hob seine breiten Schultern und schielte zum Nebenraum, von wo typische Bratgeräusche hörbar waren. „Auf alle Fälle paßt uns so etwas nicht ins Konzept, und wir werden dem komischen Ara die Suppe versalzen. Darauf kannst du Gift nehmen."
    „Er muß Beweise liefern", meinte Karvist. „Ohne die kann er weder uns, noch jemand anders überzeugen.
    Und ohne Beweise kann er nichts verlangen. Da die Gurs aber dumme, raublüsterne Bestien sind, kann er diesen Beweis nicht erbringen. Folglich bleibt alles beim alten Zustand. Wir werden weiter die Gurs jagen."
    „Er will Zwitscher einschalten, und der hat gute Verbindungen bis hinauf zu Mutoghman Scerp."
    Karvist schüttelte den Kopf. „Zwitscher ist für uns eine neutrale Person. Der Blue wird nicht so leicht etwas unternehmen. Ich komme mit ihm ganz gut hin. Bevor ich zur Ruhe gehe, werde ich über die Funkstrecke zur Außenstation mit ihm reden."
    Kaptha brachte Callons zweite Mahlzeit. Der Überschwere machte sich mit unvermindertem Heißhunger über das Essen her. Damit war das Gespräch erst einmal beendet.
    Der Unither verließ den

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