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0992 - Bestienrummel

Titel: 0992 - Bestienrummel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Intelligenz konnte er die Zusammenhänge aber nicht erkennen.
    Die Erinnerung an die Geschehnisse und an die seltsamen Träume verblaßte schnell.
     
    *
     
    Bletz wußte nicht, wie ihm geschah. Als sich der riesige Gur so plötzlich von ihm entfernte und den Fluchtweg freigab, rannte er blindlings lost Die anderen Bestien versammelten sich um ihren ängstlich brüllenden Führer.
    Stolpernd und keuchend erreichte Bletz den Ausgang. Vor ihm lag der Fluß. Er wußte nicht, welche Untiere in dem Wasser lauerten. Also bog er zur Seite ab und rannte an dem Ufer entlang, weg von der Drachenhöhle.
    Die Luftwurzeln eines mächtigen Baumes wurden ihm zum Verhängnis. Er stolperte über sie weg und stürzte zu Boden. Sein Kopf schlug hart auf einen Stein.
    Die Bewußtlosigkeit empfand er für Sekundenbruchteile als eine erlösende Wohltat.
     
    *
     
    Mountvador war erregt und schlecht gelaunt.
    Die Zeit seines Stillhalteabkommens mit Callon verstrich, ohne daß etwas geschah. Seine häufigen Nachfragen bei Zwitscher hasten schließlich dazu geführt, daß ihm der Blue unmißverständlich sagte, er solle ihn in Ruhe lessen. Wenn eine Antwort der GAVÖK-Experten einträfe, wurde er den Ara schon informieren.
    Ein untrügliches Gefühl sagte Mountvador, daß sein Lebenswerk in eine kritische Phase getreten war, die vielleicht den Abbruch und das Ende seiner wissensehaftlichen Bemühungen bedeuten konnte.
    Seine Mitarbeiter gingen ihm bei jeder Gelegenheit aus dem Weg. Sie waren ohnehin nicht gut auf ihren Chef zu sprechen.
    Als sich Ath-Vrilov näherte, atmete Mountvador sichtlich auf. Er fühlte sich so isoliert, daß ihm jede Abwechslung willkommen war. Daß er an seinem Zustand selbst schuld war, sah er nicht ein. Zu sehr haste er sich in seine Idee verrannt.
    „Was gibt es?" rief er seinem Mitarbeiter zu. Im stiller hoffte er, daß endlich eine Antwort auf seinen Antrag bei der GAVÖK vorlag, die Jagd auf die Gurs zu verbieten.
    „Nichts von Bedeutung", antwortete Ath-Vrilov. „Es nähert sich ein Fahrzeug vom Jagdklub ,Tausend Bestien<. Sie haben einen Verletzten an Bord und bitten um Hilfe."
    „Von dem Klub habe ich noch nichts gehört."
    „Ein kleiner Verein im Süden von Dycsus", erklärte Ath-Vrilov. „Er nimmt nur Besucher von den GAVOK-Sonnensuchern. Der Verletzte gehört nicht zu ihnen. Sie haben ihn außerhalb des Karrosgo-Tales gefunden."
    Mountvador war enttäuscht.
    Minuten später schleppten zwei Männer, ein Springer und ein Ara, den Verwundeten in die Medozelle der Forschungsstation. Mountvador musterte den Angehörigen seines Volkes mißbilligend. Sogar Galaktische Mediziner frönten schon der üblen Jagd auf Bestienrummel.
    „Warum versorgen Sie den Mann nicht selbst?" fragte der Forscher gereizt.
    Der Ara zuckte mit den Schultern. „Ich bin zwar ein Ara, aber ich habe dem esoterischen Gehabe unseres Volkes längst abgeschworen. Sie sollten sich auch einmal überlegen, wo Sie mehr verdienen können."
    Der Ara erntete einen mißbilligenden Thick Mountvadors.
    „Außerdem", ergänzte der Springer, „gehört dieser Mann zum Jagdklub >Drachenblut< und zu den GAVÖK-Genialreisen. Mit denen haben. wir nichts zu tun."
    „Er gehört also zu Callon und Karvist." Mountvador witterte eine neue Chance, um mit den beiden Chefs des Jagdklubs in ein besseres und für ihn und seine Idee vorteilhafteres Verhältnis zu kommen. „Die Sache geht in Ordnung. Wir werden den Mann versorgen und zu seinem Verein zurück-bringen."
    Die beiden Jäger gingen grußlos. Mountvador rief nach Ellidi-Ti. Die Frau besaß die besten Kenntnisse in der Humanmedizin.
    Sie untersuchte den Bewußtlosen und gab ihm eine Spritze.
    „Viele Hautabschürfungen, Prellungen und eine Platzwunde am Kopf", sagte sie. „Vermutlich Terraner."
    „Von wegen Platzwunde", murmelte der Mann benommen und schlug die Augen auf. „Das ist eine Bletzwunde. Und vermutlich bin ich von Olymp."
    „Bletzwunde?" Mountvador war verwirrt.
    „Das ist mein Name", sagte der untersetzte, kräftige Mann und stand von der Liege auf. Er blickte an dem Ara hoch. Mit seinen 1,97 Metern überragte der Wissenschaftler ihn um fast zwei Kopflängen.
    „In Ordnung, Mister Bletzwunde", sagte Mountvador. „Es ist Ihnen nichts Ernstliches passiert. Ellidi-Ti wird Ihre Wunden in Ordnung bringen."
    Bletz guckte den Ara mit starrem Blick an.
    „Da zieht es mir doch den Draht aus der Mütze!" Er faßte sich vorsichtig an den Hinterkopf, wo die Arafrau ein Heilspray

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