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0992 - Bestienrummel

Titel: 0992 - Bestienrummel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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es Tag oder Nacht war. Sein hungriger Magen meldete sich immer deutlicher.
    Als er seinen Weg fortsetzte, stieß er erneut auf eine uralte Waffe, die genau zwischen der Spur lag, die der Gur hinterlassen hatte. Auch diese Waffe war völlig verkrustet. Nur an einigen wenigen Stellen blinkte das blanke Metall in dem Dämmerlicht.
    Bletz hob das Ding abwägend in der Hand. Sein Alter vermochte er nicht einmal grob abzuschätzen. Er beschloß, die Waffe mitzunehmen, um sie gegebenenfalls als Wurfgeschoß zu benützen. Ein untrügliches Gefühl sagte ihm, daß ihm Gefahr drohte.
    Er folgte der Spur des Gurs. Allmählich wurde es etwas heller in dem unterirdischen Gang. Auch der Luftzug wurde wärmer und stärker. Der erhoffte Ausgang konnte nicht mehr weit sein.
    Auch die Geräusche vor ihm wurden deutlicher. Das kehlige Gebrüll der Gurs wurde lauter.
    Irgendwo vor ihm mußten sich mehrere der Panzerechsen aufhalten. Die Entfernung konnte nur einige hundert Meter betragen.
    Da entdeckte er eine schmale Offnung in der Seite des Stollens. Sie war nicht sehr groß. Ein Gur konnte nicht hineinkriechen.
    „Aber ein Fleischer", murmelte Bletz.
    Da der spürbare Luftzug auch aus dem gefundenen Seitengang kam, beschloß der Mann, diesem zu folgen.
    So konnte er vielleicht die Bestien, die überdeutlich zu hören waren, umgehen.
    Der gerade mannshohe Seitengang stieg steil nach oben an. Bletz mußte über mehrere Felsbrocken klettern.
    Auch wurde es wieder dunkler, denn der fluoreszierende Moosbewuchs war hier weniger dicht.
    Er verharrte und lauschte. Die Schreie der Gurs kamen auch jetzt von vorn. Es war zweifelhaft, ob er die Bestien auf diesem Weg umgehen konnte.
    Eine Weile später machte der Stollen einen Knick. Dahinter war es viel heller. Vor Bletz lag eine fast kreisrunde Öffnung in dem Gestein, die etwa einen halben Meter durchmaß.
    Vorsichtig näherte sich der Mann dem Loch. Er steckte den Kopf hindurch und hielt vor Schreck den Atem an.
    „Die Drachenhöhle!" flüsterte er entsetzt.
    Etwa 30 Meter unter ihm dehnte sich eine unregelmäßig geformte Höhle aus. Sie hatte einen Durchmesser von mindestens 200 Metern. Es gab zahlreiche Nischen und Buchten sowie Eingänge, die in Seitenkammern oder Stollen führten.
    Jenseits der Höhle schimmerte das Tageslicht. Das Erdreich hing dort tief nach unten und versperrte fast die ganze Sicht. Ein kleiner Ausschnitt des Flusses war gerade noch sichtbar.
    In der Höhle tummelten sich gut zwei Dutzend Gurs. Ein paar jüngere Exemplare balgten sich tobend und schreiend herum. Weibliche Tiere verschwanden in den Seitenhöhlen und kamen nach einer Weile wieder heraus.
    Dicht vor dem Ausgang lagen vier riesige männliche Panzerechsen. Bletz konnte ihre Zackenkämme deutlich in dem von draußen hereinfallenden Licht erkennen.
    Auf einer Anhöhe links von ihm lag ein besonders großer Gur. Er hatte den Kopf gehoben und beobachtete aufmerksam die anderen Tiere in der Höhle. Von Zeit zu Zeit stieß er einen drohenden Laut aus. Die balgenden Jungtiere stoben dann auseinander und begannen erst nach einer Weile mit ihrem Gerangel.
    Der große Gur mußte der Führer dieser Familiengruppe sein. Eigentlich wäre Bletz diese offensichtliche Tatsache ganz egal gewesen. Er registrierte diesen Umstand jedoch aus einem anderen Grund.
    An dem linken Rand der großen Höhle erstreckte sich ein Felssims bis fast in die Nähe des Ausgangs.
    Darin sah er die beste Möglichkeit, um zu entkommen.
    Das wäre der Fluchtweg gewesen, wenn nicht ausgerechnet der riesige Gur auf einer Anhöhe lag, die zu diesem Sims gehörte. Der Felsvorsprung verbreiterte sich an dieser Stelle.
    Bletz wünschte sich inständig, daß der Gur seinen Platz verließ. Aber nichts geschah. Er überlegte, wie er die Aufmerksamkeit der Bestie auf eine andere Stelle lenken konnte, aber es fiel ihm nichts ein. Wenn er die alte Waffe, die er immer noch bei sich trug, in die Höhle warf, würde er nur die Aufmerksamkeit auf sich lenken.
    Da ihn die Müdigkeit und der Hunger erneut zu Überwältigen drohten, beschloß der Mann, alles zu riskieren.
    Vorsichtig und lautlos kletterte er durch die Öffnung. Ein Stein polterte zu Boden und rollte den Abhang hinab in die Höhle.
    Bletz preßte sich an die Felswand. Nach einer Weile stellte er fest, daß die Gurs nichts bemerkt hatten.
    Behutsam setzte er seinen Weg fort. Geschickt nutzte er jede kleine Dekkung aus. Die Seitenwand der Höhle war ziemlich steil, und er hoffte, daß die Gurs sie

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