0994 - Problem Langzeitwaffe
zu schwarz, meih Ritter", erwiderte der Vario-Roboter. „Wie du selbst sagtest, gibt es nichts mehr, was die Kontinuität der Impulse des Margor-Schwalls garantiert. Das bedeutet doch, daß sie sich laufend weiter verändern werden - und irgendwann stören sie dich nicht mehr."
„Das kann lange dauern", erwiderte Salik. „Bis dahin aber blockieren sie die Ausstrahlung meiner Ritteraura. Es wird nicht lange dauern, bis die Orbiter ernsthaft meinen Ritterstatus bezweifeln und mich vielleicht sogar für einen Betrüger wie Amtranik-Keijder halten."
„Es gibt ein paar hochstehende Orbiter, die uns helfen werden, das zu verhindern", erklärte der Vario. „Nur drei Orbiter sind bekanntlich außer mir autorisiert, die geheimen Kontroll- und Schaltstationen Martappons zu betreten: Goonerbrek, Shakan und Sheltra. Folglich können auch nur diese drei Personen- oder eine oder zwei von ihnen - in ihrem blinden Übereifer verhindert haben, daß du die falsche und damals noch keineswegs verhängnisvolle - Schaltung rückgängig machtest.
Sie sind demnach schuld daran, wenn du deine Ritteraura nicht mehr ausstrahlst und wenn andere Orbiter deshalb deinen Ritterstatus anzweifeln werden. Meinst du nicht auch, daß sie alles tun werden, um deine Stellung zu stärken und sich vor einer gewaltigen Blamage oder noch Schlimmerem zu bewahren, wenn wir ihnen klarmachen, was sie angerichtet haben?"
Jen Salik blickte das Robotei einige Sekunden lang nachdenklich an, dann lächelte er.
Ich merke immer wieder, daß du alles andere als ein gewöhnlicher Roboter bist, sondern der ehemalige Kaiser eines interstellaren Handelsimperiums, der.sich mit allen Tricks auskennt und genau weiß, wie er andere Leute psychologisch packen muß, um sie sich gefügig zu machen."
Der Vario-Roboter lachte verhalten.
„Dann weißt du auch, daß wir beide gemeinsam alle unsere Probleme lösen können, mein Ritter. Ich schlage vor, wir stellen uns den Kommandeuren der Keilschiffflotten. Aber vorher reden wir vertraulich mit Goonerbrek, Shakan und Sheltra."
„Das werden wir", sagte Jen Salik ernst. „Aber ich warne dich vor Illusionen. Wir werden unseren ganzen Verstand brauchen, um die Situation nicht nur für den Augenblick zu retten -und mit meinem Verstand ist zur Zeit nicht allzuviel los."
7.
Amtranik war enttäuscht.
Die VAZIFAR befand sich seit fast sechzig Stunden an der neuen Position. Vor vierundvierzig Stunden waren die Strukturtaster wieder einsatzklar gewesen, aber nicht ein einziges Mal hatten sie angesprochen.
„Offenbar befanden wir uns doch nicht an einem Orientierungsknotenpunkt", meinte er zu seiner geschrumpften Zentrale-Besatzung. „Es ist also nichts damit, die Heimat der Konglomerat-Schiffe zu ermitteln.
Sobald die Reparaturarbeiten im Schiff abgeschlossen sind, starten wir zur Provcon-Faust."
Er schaltete den Interkom nacheinander auf die verschiedenen Sektionen des Schiffes und holte die Klarmeldungen der einundfünfzig übrigen Besatzungsmitglieder ein. Zwei von ihnen befahl er in die Zentrale. Sie sollten für den ausgefallenen Funker und den Astrogator einspringen: Llarou Vith für Ssiru 0th und Anuro 0th für Zebuvo Urth.
Eine halbe Stunde später waren alle Schäden an Bord behoben. Amtranik wollte schon den Startbefehl erteilen, als Llarou Vith ihm berichtete, er hätte die automatischen Aufzeichnungen der Ortungen der letzten siebzig Stunden auf dem Computer des Astrogatorpults durchgespielt und Lücken mit Hilfe des Computers rekonstruiert und dabei eine Entdekkung gemacht, die vielleicht wichtig sein könnte.
Es handelte sich um einen gerichteten Hyperfunkspruch, der scheinbar aus dem leeren Weltraum kam und an die zweiundzwanzig KonglomeratSchiffe gerichtet war. Bei der Rekonstruktion der lückenhaften Ortungsdaten stellte Llarou Vith fest, daß sich 34 Lichtstunden von der damaligen eigenen Position entfernt - in gerader Linie über den Pulk der fremden Schiffe gemessen - eine Masse von der Größe eines mittleren Planeten befand.
Amtranik hörte sich den Bericht an, dachte eine Weile darüber nach und sagte dann: „Vermutlich war der Hyperfunkspruch die Antwort auf einen Spruch der Konglomerat-Schiffe, den wir nur deshalb nicht aufflngen, weil er ebenfalls gerichtet war - und zwar von uns weg. Läßt sich der Spruch vom Dunkelplaneten nicht entschlüsseln?"
„Mit unseren Mittel nicht", erwiderte Llarou Vith. „Es handelt sich um eine Sendung aus abstrakten Symbolgruppen von einer solchen
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