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0994 - Unheil über Shortgate

0994 - Unheil über Shortgate

Titel: 0994 - Unheil über Shortgate Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Hand liegen, Glenda, ich habe auch versucht, mit diesem Albert Sackett zu sprechen. Aber er war nicht zu sprechen.«
    »Warum nicht?«
    Jane hob die Schultern. »Man hat mich abgespeist, John. Man hat mir erklärt, daß es ihm nicht gutgeht.«
    »Er ist also krank.«
    »Ja.«
    »Glaubst du das?«
    Meine Frage beantwortete Jane mit einem kratzigen Lachen. »Nein, natürlich nicht. Man hat ihn zurückgehalten, aber was willst du machen, John? Ich kann ihn mir nicht aus den Rippen schneiden. Jedenfalls bin ich überzeugt, daß ich angelogen wurde. Und ich denke auch, daß es ein Fall für uns ist.«
    Da war ich mir nicht so sicher. Auch Sukos Gesicht zeigte eine leichte Skepsis.
    »Nicht?« fragte Jane Collins.
    »Das ist eben die Frage«, sagte Suko. »Was veranlaßt dich denn, so zu denken?«
    »Erstens mein Gefühl. Und zweitens Lady Sarah selbst.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Immer wenn sie mitmischte, waren unsere dämonischen Freunde mit im Spiel.«
    Da Suko und ich schwiegen, ergriff Glenda das Wort. »Ich glaube auch daran, daß es so ist«, erklärte sie. »Das gehört einfach zu ihr, und wir sollten nicht zu lange warten.«
    »Also hinfahren.«
    »Ja, Suko.«
    Jane Collins nickte. Sie wirkte plötzlich erleichtert, fügte aber noch hinzu: »Wenn ihr mich im Stich gelassen hättet, wäre ich allein gefahren, das steht fest.«
    »Davon kann ja keine Rede sein«, widersprach ich. »Auch uns liegt ihr Schicksal am Herzen.«
    »Das habe ich nur hören wollen.«
    »Andere Frage, Jane, wohin müssen wir denn? Das stand nicht auf der Nachricht. Altenhotels gibt es viele und…«
    »Ich habe es herausgefunden. Es war eigentlich mehr ein Zufall. Neben Sarahs Telefon lag ein Zettel. Sie hatte sich dort mit Bleistift einige Notizen gemacht. Der Ort liegt südlich von London und nördlich von Brighton. In den Hügeln. In der Nähe ist ein Wildlife Park, und das nächste Kaff, das von Bussen angefahren wird, heißt Shortgate. Bis New Town kann man mit dem Zug fahren, von dort geht's weiter mit dem Bus.«
    »Mit dem Wagen ist das relativ schnell zu packen«, sagte ich.
    Suko teilte meinen Optimismus nicht, denn er schüttelte den Kopf. »Vergiß das Wetter nicht, John.«
    »Der Rover hat Winterreifen.«
    »Mein BMW noch nicht.«
    »Dann laß sie aufziehen.«
    »Später.«
    Jane Collins schlug ihre Hände gegeneinander. »Nehmt ihr mich mit, oder muß ich meinen eigenen Wagen besteigen?«
    »Was bist du förmlich«, sagte ich. »Steig in den Rover, dann versuchen wir, es zu dritt zu packen.«
    Sie lächelte. »Das habe ich gehofft, John, und wenn ich ehrlich sein soll, will ich gern zugeben, daß ich eine verdammte Angst, um unsere gute Sarah habe.«
    Genau das hatten wir anderen auch…
    ***
    Zuerst war Lady Sarah in den Zug gestiegen. Die Fahrt ließ sich gut ertragen, und Lady Sarah wäre gern mit ihren Gedanken und Überlegungen für sich geblieben, was nicht möglich war, denn zwei ältere Menschen stiegen zu ihr ins Abteil und unterhielten sich so laut und störend, daß die Horror-Oma ständig abgelenkt wurde. Es ging dabei um einen Familienstreit, wobei der Mann zu seiner Tochter hielt, die von der eigenen Mutter allerdings als Flittchen bezeichnet wurde.
    Als Sarah ebenfalls nach ihrer Meinung gefragt wurde, hob sie die Hände und paßte.
    Am frühen Abend erreichte sie dann ihr erstes Etappenziel. In New Town stieg sie aus.
    Hier war es kälter als in London. Von den Hügeln her wehte ein scharfer, frischer Wind in den Bereich des Busbahnhofs, der hinter den eigentlichen Gebäuden lag.
    Beide Bahnhöfe waren klein, auch ziemlich leer, und Lady Sarah ging auf die Haltestellen zu, um herauszufinden, wann der Bus abfuhr. Einer würde noch in Richtung Shortgate fahren.
    Eine Stunde würde sie in der Kälte warten müssen, denn der Warteraum des kleinen Bahnhofs gefiel ihr überhaupt nicht. Sie hatte einen Blick hineingeworfen. Die Bude war gemütlich wie eine Leichenhalle.
    Es gab noch eine dritte Möglichkeit. Ein Taxi zu nehmen und zum Altenhotel direkt zu fahren.
    Im Moment sah sie keinen Wagen, aber es würde sicherlich gleich einer kommen, denn einen Standplatz gab es in der Nähe. Sogar mit einer Rufsäule versehen.
    Lady Sarah ging dorthin. Sie schritt vorsichtig über das feuchte und an manchen Stellen glänzende Pflaster.
    Wenn sie den Kopf hob, schaute sie gegen die Lichter und auch gegen die dunklen Häuser von New Town. Sie konnte auch dem Autoverkehr zuschauen, der keinen Vergleich mit dem in London

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