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0994 - Unheil über Shortgate

0994 - Unheil über Shortgate

Titel: 0994 - Unheil über Shortgate Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Beweise.«
    »So ist es.«
    »Es ist ja so«, fuhr Sarah fort. »In den letzten Monaten hat man immer wieder über gewisse Vorfälle in Altenheimen gelesen. Da sind Menschen ums Leben gekommen, die eigentlich noch hätten leben können. Sie wissen, was ich meine.«
    »Mord?«
    »So ist es. Krankenschwestern und Pflegerinnen oder auch Pfleger, die alte Menschen getötet haben. Aus welchen Gründen sie es auch immer getan haben, es ist und bleibt verwerflich. Sicherlich ging es dabei auch um Geld, das man den Menschen wegnahm. Ob man gewisse Anstalten nun als Pflegeheime oder Altenhotels bezeichnet, im Prinzip ist es gleich. Sie werden immer wieder Menschen erleben, die damit zu tun haben. Der Meinung sind Sie doch auch - oder?«
    »Bin ich«, sagte der Fahrer.
    »Gut. Haben Sie schon von Todesfällen gehört, die im Altenhotel passiert sind?«
    »Klar.«
    »Welcher Art waren sie?«
    »Normal.«
    »Hm«, sagte Lady Sarah und hielt ihre Hände in die warme Luft, die aus den Heizungsdüsen strömte. »Wie kommt es dann, daß diese Gerüchte entstehen können?«
    Der Mann antwortete, ohne groß nachzudenken. »Das kann ich Ihnen nicht sagen.«
    »Aber die Gerüchte gibt es.«
    »Das sagte ich Ihnen.«
    »Wer brachte sie auf? Jemand muß doch mal damit angefangen haben. Es mußt etwas passiert sein, das zu diesen Gerüchten hinführte. Oder liege ich da so falsch?«
    »Nein, das liegen Sie nicht, Madam. Es kann jemand vom Personal gewesen sein, der plötzlich redete. Dem gewisse Vorgänge nicht geheuer gewesen sind.«
    »Welche, zum Beispiel?«
    Der Mann brummte wie ein Bär. »Quälen Sie mich doch nicht. Machen Sie sich selbst ein Bild davon, Madam. Das andere ist einfach nur dummes Küchengeschwätz.«
    Sarah mußte leise lachen. »Ein sehr guter Ausdruck.«
    »Und einer, der stimmt.«
    »Sie meinen, daß das Personal des Altenhotels dieses Gerüchte verbreitet hat?«
    »Ja.«
    Sarah nickte. »Das sollte man nicht unterschätzen. Oft ist etwas dran, Mister.«
    »Ach, ich weiß nicht. Ich denke, das meiste ist nur dummes Zeug. Da will sich jemand wichtig machen. Ich glaube nicht daran, daß die Menschen dort reihenweise umgebracht werden. Wäre ja noch schlimmer. Aber Sie werden sich davon selbst überzeugen können. Es dauert nicht mehr lange, Wir sind gleich am Ziel.«
    Lady Sarah blieb ruhig, und sie war auch sehr nachdenklich geworden. Mit den Zähnen strich sie über ihre Unterlippe hinweg. Die Stirn hatte sie in Falten gelegt. Was ihr da gesagt worden war, konnte durchaus der Beginn eines wahren Schreckens sein. Und sie glaubte auch nicht, daß die Menschen an Altersschwäche starben oder ohne Grund getötet wurden, nein, da mußte mehr dahinterstecken.
    Das sagte ihr einfach ihr Gefühl, der sechste Sinn, wie auch immer. Es war nicht kalt im Wagen, dennoch fröstelte sie, als hätte sie ein Eishauch getroffen. Die Stirn hatte sie gerunzelt. Sie schaute auch vorn durch die breite Scheibe, ohne allerdings etwas erkennen zu können, denn der Weg führte bereits durch den Wald. Es war eine ziemlich schmale Straße, die sich obendrein noch in einem schlechten Zustand befand. Mit Hubbeln und Schlaglöchern, was der Horror-Oma nicht gefiel. Das Schaukeln bescherte ihr eine gewisse Übelkeit.
    Sonst war sie dagegen gefeit. Je näher sie jedoch dem Ziel kam, um so merkwürdiger wurde ihr. So mußte sich ein Mensch vorkommen, der offenen Auges in sein Verderben fuhr.
    Die Stimme des Fahrers lenkte sie ab. »Sie sitzen an der linken Seite günstig, Madam. Wenn Sie jetzt hinausschauen und durch die Lücken zwischen den Bäumen sehen, dann werden Sie ab und zu die Lichter erkennen. Sie gehören zum Haus.«
    »Danke«, sagte sie leise.
    Wenig später stellte die Horror-Oma fest, daß sich der Fahrer nicht geirrt hatte. Tatsächlich sah sie hin und wieder die Lichter in der grauen Dunkelheit, aber sie machten der Beobachterin keinen erlösenden Eindruck nach all der Düsternis. Da traf mehr das Gegenteil zu. Sie kamen ihr vor wie Totenlichter, so bleich und auch kalt, als würden sie in der Totenwelt leuchten.
    »Nun…?«
    Sarah hob die Schultern. »Viel ist nicht zu sehen…«
    »Das wird sich bald ändern.« Der Mann gab Gas, und der Wagen rutschte in die letzte Linkskurve hinein, bevor er den Wald verließ und auf einem freiliegenden Weg weiterrollte, dem endgültigen Ziel entgegen, das etwas erhöht lag, aber sehr einsam stand und einen weiten Blick in die Ferne erlaubte, sicherlich bis Shortgate.
    Von diesem Ort hatte sie

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