0998 - Terraner unerwünscht
sie hier sind. Hinter der Station beginnt das Gebirge. Es gitt eine Höhle dort, der Beginn eines natürlichen Tunnels, der in einem Tal weiter östlich wieder an die Oberfläche kommt. Dort fängt dann auch der Wald an, der sich bis nach Suntown zieht."
Er hatte so laut gesprochen, daß ihn alle hören konnten. Und sie verstanden auch, was er mit seinen Worten andeuten wollte.
„Du meinst, wir sollten fliehen?" fragte Zarker.
„Hast du einen besseren Vorschlag?"
Ras mischte sich ein: „Die Posbis werden die Höhle schnell entdecken und uns verfolgen, Kosmos Tree. Die Flucht würde uns also nicht viel nützen, sie verzögert nur die Gefangennahme."
„Das ist nicht unbedingt gesagt." Bendrix war es, der Kosmos Trees Vorschlag nun ebenfalls unterstützte. „Die Höhle ist uns schon länger bekannt, sie sollte später einmal gewisse Anlagen aufnehmen und wurde entsprechend vorbereitet. Das Wichtigste in unserem Fall ist der Eingang. Er läßt sich schließen und tarnen."
„Stimmt!" sagte Kosmos Tree.
Zarker sah Ras Tschubai an.
„Damit rückt er erst jetzt heraus ...!" Er deutete hinab zum See. „Wir müssen uns beeilen."
Als Leiter der geologischen Forschungsgruppe war Bendrix schon früher auf Station Bergsee gewesen und hatte Expeditionen in das Gebirge durchgeführt. Zarker Prull als Chef des Gesamtunternehmens besaß zwar den besseren Überblick, hatte sich aber nicht mit jeder Einzelheit beschäftigen können. Die Geschichte mit der Höhle war ihm neu.
Gucky zögerte. Sein Blick wanderte von dem drohenden Fragmentraumer zu den Poshis, die in aufgelöster Marschordnung den See umrundeten.
„Einen Denkzettel hätten die schon verdient ..."
„Später!" Ras legte ihm die Hand auf die Schulter. „Es ist klüger, jetzt von hier zu verschwinden, ehe sie etwas merken. Wir können froh sein, daß der Fragmentraumer uns noch nicht beschossen hat."
Der Rückzug der Terraner vollzog sich in bester Ordnung. Der Vorraum der Höhle war groß genug, sie alle aufzunehmen. Fast lautlos schloß sich dann der Eingang, der von außen als Felswand getarnt war. Licht flammte auf. Ein Stapel ungeöffneter Metallkisten nahm viel Platz weg. Im Hintergrund führte ein mannshoher Gang in den Berg hinein - der von Bendrix erwähnte Tunnel.
„Ich habe das Gefühl, in der Falle zu sitzen", bekannte Marscha, die neben Zarker stand und seine Hand hielt. „Niemand weiß, was inzwischen draußen passiert. Die Posbis werden uns suchen."
„Natürlich! Aber sie finden uns nicht." Bendrix schien sich seiner Sache sehr sicher zu sein. „Es war geplant, Video-Telekom hier einzurichten, aber der ganze Kram ist noch in den Kisten verpackt."
„Ist doch kein Problem!" Gucky drängte sich nach vorn, damit ihn auch alle sehen konnten. „Ich werde draußen mal nachsehen. Fels ist kein Hindernis für Teleporter."
„Sei vorsichtig!" warnte Ras.
*
Wieder einmal wandte er seine oft genug erprobte Praxis an und rematerialisierte in drei Kilometer Höhe. Indem er die Hundertsonnenwelt als telekinetischen Gegenpol benutzte, ließ er sich langsam abwärts sinken. Eine Ortung war so gut wie unmöglich, dazu war er zu klein. Außerdem gab es keine meßbaren Energieabstrahlungen.
Die Posbis hatten die Station erreicht und begannen damit, sie systematisch abzusuchen. Auf dem Dach entdeckten sie den Paralysator, den sie zerlegten und abtransportierten.
Vergeblich suchte Gucky den Eingang zur Höhle. Bendrix hatte recht: er war vollendet getarnt. Posbis liefen achtlos an der Stelle vorüber, an der ihn der Mausbiber vermutete.
Er schwebte jetzt etwa tausend Meter über dem Fragmentraumer, als er spontan seine bisher nur vage Vorstellung in die Tat umsetzte. Schließlich drang er nicht zum erstenmal in ein fremdes Raumschiff ein, wobei es diesmal allerdings ein Problem gab: jeder Raumer der Posbis war nach anderen Plänen konstruiert.
Er ließ sich fallen, entmaterialisierte und stand dann in einer riesigen und völlig leeren Halle, die keinem vernünftigen Zweck zu dienen schien.
Gucky konnte sich ungefähr ausrechnen, daß er ziemlich im Zentrum der fliegenden Festung war, deren Steuerzentrale im oberen Teil untergebracht sein mußte. Er verzichtete auf eine weitere Teleportation und versuchte, die Gedankenimpulse aufzufangen, die das Zellplasma der an Bord befindlichen Roboter ausstrahlte.
Und er wurde fündig.
Allerdings nicht ganz so, wie er es sich vorgestellt hatte.
Die Impulse kamen nur sehr schwach und mit
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