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0999 - Der Mitternachtsfluch

0999 - Der Mitternachtsfluch

Titel: 0999 - Der Mitternachtsfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zweitrangig ein.
    Brett kannte die Stimme. Sie war ihm zwar nicht vom täglichen Hören vertraut, aber hinter ihm stand ein Mann aus Paxton, das war hundertprozentig sicher. Und mit der Frau hatte er vor kurzem noch gesprochen, mit Helen Goldman.
    Da war es ihm eingefallen, und er versuchte, die Überraschung zu verbergen. Er blieb in seiner starren Haltung stehen und sagte mit leiser Stimme: »Du also, Jerry Goldman.«
    »Gut geraten.«
    »Ich habe es gewußt.«
    »Wie schön für dich.«
    »Was willst du hier, Jerry?«
    »Das fragst du noch? Kannst du dir das nicht denken? Ich will meinen Sohn retten. Ich habe mich endlich überwunden. Alle anderen sind zu feige. Ich habe alles gesehen. Ich habe alles unter Kontrolle gehabt. Die Kinder sind gegangen. Der verdammte Reverend hat sie eingesammelt und ist mit ihnen zum Teich hin. Verstehst du? Er ist der Teufel. Unser Reverend Felder!«
    Brett McCormick hatte jedes Wort verstanden. Und er spürte, daß in seinem Innern etwas nicht mehr stimmte. Er war aufgewühlt. Er war wie vor den Kopf geschlagen. Er dachte nicht nur an Felder, sondern auch an Sinclair, der dem Pastor einen Besuch hatte abstatten wollen. Von Sinclair hatte er nichts gehört. Wahrscheinlich war er in die Fänge des Mannes geraten, dem er sicherlich kein Mißtrauen entgegengebracht hatte.
    »Warum sagst du nichts, Brett?«
    »Das kann ich nicht.«
    »Glaubst du mir nicht?«
    »Doch. Aber ich bin überrascht. Ich bin völlig von der Rolle, Jerry. Ich habe damit nicht gerechnet, verstehst du? Das ist mir schon zu hoch, und es ist auch unwahrscheinlich.«
    »Nicht hier in Paxton. Aber ich werde es ändern. Ich werde diesem scheinheiligen Hundesohn eine Kugel in den Kopf jagen. Er wird keine Chance mehr bekommen. Den Kindern hat er auch keine gegeben, und ich…«
    »Wo sind sie?«
    »Auf dem Weg.«
    »Also noch nicht unten?«
    »Sie müßten jetzt kommen.«
    »Dann laß uns gehen, Jerry. Ich stehe auf deiner Seite. Was meinst du, weshalb ich hierhergekommen bin? Um zu schauen, wie sich etwas schreckliches wiederholt? Nein, das glaube ich nicht. Ich bin gekommen, um die Kinder zu retten. Wir stehen auf derselben Seite, Jerry, und wir sollten nicht gegeneinander kämpfen.«
    Goldman atmete schwer. Brett spürte den warmen Atem des anderen in seinem Nacken, und er nahm auch den leichten Biergeruch wahr.
    Goldman war in der Kneipe gewesen, auch das hatte er erfahren, aber das alles war zweitrangig geworden. Jetzt ging es um die Kinder, und er hörte sie plötzlich. In der Stille waren die leisen Stimmen deutlich zu vernehmen. Auch Goldman hatte sie wahrgenommen, denn seine Haltung veränderte sich. Das spürte auch McCormick, denn für einen Moment drückte die Mündung noch fest in seinen Rücken. »Sie sind da, Brett. Sie kommen…«
    »Dann laß uns gehen.«
    »Nein!«
    »Wieso? Ich werde…«
    »Du nicht, alter Mann, das ist meine Sache!«
    Der Druck der Mündung verschwand aus McCormicks Rücken. Und die Bewegung des anderen hinter sich ahnte er, sehen konnte er Goldman nicht. Nur war der ehemalige Polizist erfahren genug, um sich vorzustellen, was da passierte.
    Er duckte sich.
    Zu spät. Außerdem war er nicht schnell genug, nicht mehr, und so kriegte er den Kolbenhieb voll mit, Sein Nacken schien zuerst explodieren zu wollen, dann breitete sich die Explosion aus, raste durch seinen Schädel und löschte dort alle Lichter.
    McCormick fiel nach vorn und gleichzeitig zur Seite. Sein Körper brach hinein in das Gebüsch. Unter seinem Gewicht zerknackten mehrere Zweige.
    »Tut mir leid, Brett«, sagte Goldman, als er auf den starren Körper schaute, »aber du bist für mich nur ein Hindernis gewesen. Ich muß hier allein durch, verstehst du?«
    McCormick konnte keine Antwort geben. Und Goldman stieg über ihn hinweg. Er konnte jetzt in die flache Mulde hineinschauen und sah dort den Teich.
    Aber auch die Menschen.
    Der Reverend ging an der Spitze. Die Kinder aus dem Ort folgten ihm.
    Sie alle waren zu dünn gekleidet, aber sie gingen hinter dem Mann her wie die Ratten hinter dem Fänger.
    Ihr Ziel war der Teich, wo sich ihr Schicksal ebenfalls erfüllen sollte.
    Jerry Goldman schaute auf die Uhr.
    Noch eine Viertelstunde bis Mitternacht!
    ***
    Grace Felder brauchte mir den Weg nicht zu erklären. Sie kannte ihn ebensogut oder so schlecht wie ich. Da ich ihn allerdings schon einmal gefahren war und ich ein relativ gutes Ortsgedächtnis hatte, verfuhr ich mich nicht, sondern fand mich sofort zurecht. Ich

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