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1. Die Rinucci Brüder: Wenn golden die Sonne im Meer versinkt

1. Die Rinucci Brüder: Wenn golden die Sonne im Meer versinkt

Titel: 1. Die Rinucci Brüder: Wenn golden die Sonne im Meer versinkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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dann war sie dafür verantwortlich, was sie sich nie verzeihen würde. „Was weißt du von dem Mann?“
    „Er lebt in Neapel und kommt extra nach London, um dich zu treffen. Ich habe für übermorgen einen Termin vereinbart, den wir aber no ch verlegen können.“
    „Ich habe eine Besprechung …“
    „Dann verschieb sie.“
    „Wo treffen wir ihn?“
    „Im Hotel. Möchtest du, dass ich dich begleite?“
    „Ohne dich schaffe ich es nicht. Manchmal habe ich sogar das Gefühl, das Leben ohne dich nicht mehr meistern zu können. Wenn du nicht da wär st, würde ich mich völlig von allem zurückziehen.“
    Evie begriff, dass es so etwas wie eine Liebeserklärung sein sollte. Als ihre Miene ihm verriet, dass sie ihn verstanden hatte, fügte er sp öttisch hinzu: „Ich habe mich völlig falsch ausgedrückt, oder?“
    „Nein, nicht wirklich“, erwiderte sie lächelnd. „Zu mindest weiß ich, was du meinst.“ „Gut. Ich kann die drei Worte einfach nicht aussprechen, das liegt mir nicht.“
    Vielleicht würde er ihr nie sagen, dass er sie lieb te. Doch darauf kam es sicher nicht an. Sie hatte genug Männer kennengelernt, die kein Problem damit hatten, von Liebe zu reden, und keinen davon hatte sie heiraten wollen. Nur diesen in bestimmten Dingen ziemlich ungeschickten Mann mit einer Vergangenheit, die schwer auf seiner Seele lag, wollte sie haben.
    „Erinnerst du dich an den Abend, als wir Mark auf dem Friedhof entdeckt haben und du mit uns gegessen hast?“, fragte er. „Du hast so fröhlic h und herzlich über die Hunde gelacht. Noch nie hatte ich jemanden so lachen gehört. Es kl ang so unbekümmert und warm, als hättest du gerade ein Geheimnis gelüftet. Ich fühlt e mich wie magisch von dir angezogen, ob es mir gefiel oder nicht.“
    “

„Ah ja, so etwas nennt man eine Übernahme“, erklärt e sie und blickte ihn liebevoll an. „Machst du dich über mich lustig?“
    „Vielleicht.“ Sie streichelte ihm lächelnd die Wang e.
    Er nahm ihre Hand und presste seine Lippen darauf. „Lach ruhig über mich, das ist nicht schlimm. Hauptsache, du verlässt mich nicht.“
    Das Treffen fand in einer Hotelsuite statt, die David gemietet hatte, und sie verabredeten sich zum Mittagessen. Evie nahm die Unterlagen mit, die Justin ihr gegeben hatte. Sie war auf alles Mögliche vorbereitet, nicht jedoch darauf, da ss vom ersten Moment an alles klar zu sein schien.
    Primo Rinucci war ein großer Mann mit mittelbraunem Haar und ungefähr Anfang dreißig. Er sprach perfekt und akzentfrei Englisch, obwohl er offenbar Italiener war. Als er Justin erblickte, stand er wie angewurzelt da und atmete tief ein.
    Ob Justin es bemerkt und begriffen hatte, was es bedeutete, ließ sich nicht feststellen. Er wirkte steif und seltsam unsicher. Das Lächeln, das er sich abringen wollte, misslang. Taktvoll zog David sich zurück, nachdem er Primo vo rgestellt hatte, und flüsterte Evie im Vorbeigehen zu: „Ruf mich nachher an.“
    „Sie möchten wahrscheinlich wissen, was ich mit Ihn en zu tun haben könnte“, begann Primo schließlich. „Nun, ich erzähle Ihnen die Vorgeschic hte. Ich bin in England geboren und habe hier die ersten Lebensjahre verbracht. Mein Vater Jack Cayman war Engländer, meine Mutter Italienerin, eine geborene Rinucci.
    Nach ihrem Tod, ich war damals noch ein Baby, hat mein Vater Hope Martin, eine junge Engländerin, geheiratet. Sie war ein wunderbarer Mensch und für mich mehr als nur eine Stiefmutter. Leider scheiterte die Ehe, und mein Vater bestand darauf, dass ich nach der Scheidung bei ihm blieb. Einige Jahre später ist er gestorben. Ich habe danach in Italien bei meinen Großeltern mütterlicherseits gelebt und ihre n Namen angenommen.
    Zufällig hat meine Stiefmutter Hope erfahren, wo ich war, und mich besucht. Meine Familie hat sie herzlich aufgenommen, und mein Onkel Toni hat sich in sie verliebt. Wenig später haben sie geheiratet, und ich war sehr glücklich da rüber, weil ich bei ihnen wohnen durfte. Ich hatte das Gefühl, meine Mutter wiedergefunden z u haben.
    Erst als ich erwachsen war, hat sie mir erzählt, dass sie vor der Ehe mit meinem Vater ein Kind gehabt hat. Sie war damals fünfzehn, und ihre Eltern haben sie gedrängt, das Baby adoptieren zu lassen. Als sie sich geweigert hat, haben sie sich etwas anderes einfallen lassen. Ihr Kind hat sie nie gesehen. Man hat ihr gegenüber behauptet, es sei tot zur Welt gekommen. Sie hat zu Hause entbunden, die Hebamme war ihre eigene Tante. Den

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