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10 - Das Kloster Der Toten Seelen

10 - Das Kloster Der Toten Seelen

Titel: 10 - Das Kloster Der Toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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Land.«
    »Was ist das?« fragte Eadulf auf einmal. Er hatte unter den Bäumen, die die Ortschaft umgaben, einen merkwürdigen Lichtschein bemerkt. Ein rötlich flackerndes Licht.
    »Das sieht nach einem Feuer aus«, erwiderte Bruder Meurig mit angstvoll aufgerissenen Augen.
    »Vielleicht können wir helfen!« rief Fidelma und setzte ihr Pferd in Trab.
    »Und was ist, wenn dort Plünderer zugange sind?« schrie ihr Bruder Meurig verzweifelt hinterher. »Sollten wir uns dem Ort nicht besser mit Vorsicht nähern?«
    Doch Fidelma und Eadulf, der ihr hinterherjagte, waren schon außer Hörweite. Bruder Meurig blickte resigniert zum Himmel auf und folgte ihnen. In leichtem Galopp ritten sie durch den Wald, denn es war gefährlich, sich noch rascher vorwärtszubewegen. Schließlich gelangten sie an eine Brücke, die über einen schnell dahinfließenden Fluß in die Ortschaft führte.
    »Ich glaube nicht, daß ein Gebäude in Flammen steht«, rief Eadulf, als sie auf der Brücke haltmachten.
    So war es auch.
    Hinter der Brücke konnten sie zwischen den Häusern einen Platz erkennen. Dort hatte sich um einen großen Baum eine Menschenmenge versammelt. Männer, Frauen und Kinder standen stumm zusammengedrängt. Jeder der Männer hielt eine brennende Fackel hoch, wodurch jener schaurige, rote Lichtschein entstand, der wie ein großes Feuer wirkte. Kein einziger Ton war zu hören, nur die lodernden Flammen der Fackeln knisterten. Zwei Männer traten aus dem Dunkel hervor. Sie zerrten einen dritten Mann zwischen sich mit, der sich heftig wehrte. Fidelma, Eadulf und Bruder Meurig konnten den Mann jammern hören, er weinte wie ein Kind.
    Bruder Meurig stieß einen Fluch aus – was er als Mönch wohl besser nicht hätte tun sollen –, dann ritt er auf den Platz. Erschrocken gaben die Leute ihm den Weg frei.
    Eadulf rief Fidelma eine Warnung zu, doch sie zuckte mit den Schultern und folgte Bruder Meurig.
    Der war bereits an dem Baum, Fidelma und Eadulf kamen zu seiner Rechten und Linken zum Stehen. Eadulf wurde klar, daß Bruder Meurig sofort begriffen hatte, was hier vorging. Der sich wehrende Mann sollte an dem Baum aufgehängt werden.
    »Im Namen Gottes, was treibt ihr hier?« schrie Bruder Meurig. »Haltet ein!«
    Die Leute fuhren zurück, doch einige blickten ihn herausfordernd an. Die beiden Männer hielten ihren unglücklichen Gefangenen immer noch ganz fest.
    Ein stämmiger Mann, dessen mondrundes Gesicht im Licht der Fackel rot leuchtete, trat hervor. Mit gespreizten Beinen baute er sich vor Bruder Meurig auf, die freie Hand lag am Messer an seiner Taille, er blickte den Mönch finster an.
    »Das geht dich nichts an, Bruder! Kümmere dich um deine eigenen Angelegenheiten und laß uns in Ruhe.«
    »Das ist durchaus meine Angelegenheit«, entgegnete Bruder Meurig mit Stentorstimme, um sich Autorität zu verschaffen. »Laßt Gwnda, den Fürsten von Pen Caer, hervortreten!«
    Ein zweiter Mann gesellte sich zu dem Mondgesichtigen. Er hatte eine Keule in der Hand, die er unbekümmert hin und her schwang. Es war nur zu deutlich, daß dies als Drohung zu verstehen war.
    »Du wirst Fürst Gwnda in seinem Haus beim Beten antreffen, falls du zu ihm willst, Bruder.«
    Dieser Satz wurde von schallendem Gelächter begleitet.
    Bruder Meurig sah auf den Mann herab.
    »Er ist bei sich zu Hause, und hier geht es drunter und drüber? Er wird König Gwlyddien Rede und Antwort stehen müssen, wenn auch nur einem Menschen ohne Grund Schaden zugefügt wird.«
    Der Mondgesichtige blinzelte und blickte seinen Freund mit der Keule an, ehe er sich wieder an Bruder Meurig wandte.
    »Grund gibt es genug, Bruder«, rief er mit zorniger Stimme. »Doch wer bist du, daß du im Namen des Königs gegen unseren Fürsten Drohungen ausstößt?«
    »Auf Anfrage eures Fürsten Gwnda bin ich vom König hierhergeschickt worden. Ich bin der barnwr von der Abtei Dewi Sant.«
    Der Mondgesichtige wurde ein wenig unsicher. Er trat von einem Fuß auf den anderen. Auch sein Begleiter wirkte nun weniger von sich überzeugt. Bruder Meurig packte die Gelegenheit beim Schopfe.
    »Bringt diesen Mann dort her!« befahl er barsch den beiden Männern, die den Gefangenen festhielten. Fragend sahen sie den Mondgesichtigen an. Als sie von ihm keine gegenteiligen Anweisungen erhielten, bewegten sie sich langsam mit dem Gefangenen vorwärts. Der schluchzte und ließ den Kopf hängen.
    »Das ist ja fast noch ein Kind«, murmelte Fidelma, die die unglückliche Gestalt eingehend

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