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10 - Das Kloster Der Toten Seelen

10 - Das Kloster Der Toten Seelen

Titel: 10 - Das Kloster Der Toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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erfreulicheren Umständen willkommen heißen.«
    Bruder Meurig schwang sich vom Pferd. »Nichts gegen diese Umstände, Gwnda, vorausgesetzt, sie werden uns erläutert.«
    Mit säuerlicher Miene betrachtete Gwnda Iorwerth. »Heißt das, euer Aufstand ist beendet, Iorwerth?«
    »Es sollte nie zu einem Aufruhr kommen«, erwiderte der Schmied zu seiner Verteidigung. »Ich wollte nur Gerechtigkeit.«
    »Du hattest Rache im Sinn, und es war ein Aufstand; ein Aufstand gegen deinen Herrn. Doch ich bin dir wohlgesonnen und verzeihe dir den Gesetzesbruch, weil du dich von deinen Gefühlen hast hinreißen lassen. Geh nach Hause, wir reden später darüber, wie du deine Aufsässigkeit wiedergutmachen kannst.« Gwnda wandte sich nun an Bruder Meurig: »Falls wir deine Erlaubnis dazu bekommen.«
    »Du scheinst ein liberal denkender Mann zu sein, Gwnda«, sagte Bruder Meurig. »Ich sehe keinen Grund, warum ich dagegen etwas einwenden sollte, wenn man mir die Sache nachher in Gänze erklärt. Wenn nun alle hier wieder zur Besinnung gekommen sind, können die beiden Männer den Jungen an einen sicheren Ort schaffen, wo er gefangengehalten wird, bis ich ihn befragen kann.«
    »Bringt Idwal in meine Stallungen«, befahl Gwnda. »Danach sorgt dafür, daß die Pferde unserer Gäste gut gefüttert werden.« Er lächelte. »Kommt nun in mein Haus, meine Freunde, und ich werde versuchen, euch von den betrüblichen Ereignissen dieses Abends zu berichten.«
    »Fürst Gwnda …« Einer der beiden Männer zögerte immer noch.
    »Nun?« fuhr ihn Gwnda an.
    »Werde ich … Werden wir bestraft werden?«
    Gwnda deutete auf Bruder Meurig. »Ihr werdet Gelegenheit haben, euch zu verteidigen. Eure Strafe wird von dem Urteil des barnwr hier abhängen.«
    »Aber es war doch Iorwerth, der Schmied, der uns gesagt hat … uns allen eingeredet hat … daß wir ihm beistehen müssen. Er sagte, daß es um Gerechtigkeit ginge.«
    »Allen?« rief Gwnda. »Genug. Du wirst dich später rechtfertigen können. Jetzt führ den Auftrag aus, den ich dir gab. Es sei denn, du willst noch weiter rebellieren?«
    Die beiden Männer ließen reumütig ihre Köpfe hängen und entfernten sich mit dem Jungen, während Fidelma und Eadulf von den Pferden stiegen und die Zügel an einem Pfosten in der Nähe festbanden. Gwnda geleitete sie ins Haus. In einer Ecke saßen einige Frauen, die die Eintreffenden besorgt musterten.
    »Kein Grund zur Aufregung«, rief Gwnda fröhlich und hängte sein Schwert auf. »Das ist der Richter mit seinen Begleitern. Sie kommen direkt von Gwlyddiens Hof.«
    Darauf trat ein recht hübsches, dunkelhaariges Mädchen von ungefähr siebzehn Jahren hervor. Sie blickte neugierig auf die Fremden.
    »Das ist meine Tochter Elen«, verkündete Gwnda.
    »Ist der Junge, ich meine Idwal, ist er in Sicherheit?« fragte sie Bruder Meurig. Fidelma bemerkte den besorgten Ton in ihrer Stimme.
    »Ja. Bist du mit ihm befreundet?« erkundigte sich der Richter.
    Gwnda schnaubte ungehalten. »Meine Tochter ist mit diesem Burschen nicht befreundet!«
    Bruder Meurig sah das Mädchen unverwandt an. Er entgegnete nichts, sondern zog einfach nur fragend seine Augenbrauen hoch.
    »Ich war eine Freundin von Mair«, sagte das Mädchen zögernd, wobei sich ihre Wangen röteten. »Jeder hier kennt Idwal.«
    »Du solltest lieber über Mairs Schicksal nachdenken als über Idwals«, murmelte Gwnda bitter. »So, nun laß uns allein, damit wir die Angelegenheit besprechen können.« Mit lauter Stimme rief er: »Buddog! Wo steckt Buddog?«
    Eine hübsche, blonde Frau in mittleren Jahren eilte herbei. Ihre Gesichtszüge verrieten, was für eine Schönheit sie in ihrer Jugend gewesen sein mußte.
    »Hol ein paar Getränke und etwas zu essen für den barnwr und seine Begleiter. Aber schnell!« Der Ton des Fürsten war befehlend, so sprang ein Herr mit seiner Bediensteten um.
    Die Frau stand einen Augenblick wie angewurzelt da und schaute auf Gwnda. Fidelma fiel auf, wie intensiv sie ihn ansah, beinahe feindselig. Bruder Meurig und Eadulf bemerkten das offenbar nicht, ebenso wie Gwnda, der Bruder Meurig gerade einen Stuhl anbot. Erst danach wurde er gewahr, daß Buddog ihm nicht gehorcht hatte. Erstaunt runzelte er die Stirn.
    »Unsere Gäste brauchen jetzt eine Erfrischung, nicht erst morgen.«
    Für den Bruchteil einer Sekunde harrte Buddog noch aus, dann entfernte sie sich ohne ein weiteres Wort.
    Außerdem registrierte Fidelma, daß Elen die ganze Zeit über an der Tür gestanden und die

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