10 - Die Angel Chroniken 3
Wange und schluchzte.
»Schhh. Ich ...«
Buffy löste sich von ihm und bog sich ein Stück zurück, um ihm in die Augen zu sehen. »Was ist mit dir?«
»Ich liebe dich.«
Buffy s Augen leuchteten vor Freude. Angel liebte sie. Das war es, wonach sie sich so lange gesehnt hatte. Und doch machten seine Worte sie traurig: Angel liebte sie und nun, da sie es wusste, hatte sie um so mehr zu verlieren.
»Ich versuche, mich zu beherrschen, aber ich kann nicht aufhören dich zu lieben«, sagte er mit heiserer Stimme.
»Ich auch nicht.« Auch Buffy klang heiser, weil sie von ihren Gefühlen überwältigt wurde. Sie drückte ihre Nase gegen seine.
Sie küssten sich. Der KUSS wurde intensiver. Sie waren dabei, eine Brücke zu überqueren - sie gingen zusammen einen Weg, den sie nie zuvor gegangen waren. Buffys Herz klopfte - sie wusste, dieser Kuss war der Beginn von etwas viel Größerem - ein Siegel und ein Versprechen und ein erster Schritt.
Ihre Küsse wurden immer heftiger. Buffy klammerte sich an ihn, die Sehnsucht nach ihm ließ sie zittern.
Außer Atem riss er sich von ihr los. »Buffy, wir sollten das vielleicht lieber nicht tun.«
»Nein - doch!« Sie streichelte sein Gesicht, nahm es in die Hände. »Küss mich.«
Ihre Lippen trafen sich, wieder und wieder.
Angel drückte Buffy sanft aufs Bett nieder. Sie ist so schön. Sie fühlt sich so gut an. Ihre Haut, ihr Haar... Er atmete ihren Duft ein. Ihr Geruch, die Samthaut ihres Halses, ihre Schultern. Ihre Hände, die ihn liebkosten.
Oh, Buffy, Buffy, ich möchte mich in dir verlieren.
Liebe mich.
Als sie miteinander verschmolzen, sang Angel innerlich vor Freude. Zum ersten Mal in 242 Jahren hoffte er auf den Himmel.
Der Donner grollte.
Mit einem Ruck fuhr Angel hoch. Unbeschreibliche Schmerzen quälten ihn. Wie ein weiß glühendes Schwert fuhr es ihm durch Leib und Seele.
Er keuchte und kämpfte dagegen an. Es war ein sehr vertrauter Schmerz, und er wusste, was er zu bedeuten hatte. Er wusste, was auf ihn zukam, und er wollte es unbedingt verhindern. Ihm war übel. Er krallte seine Finger in die Bettdecke. Buffy lag neben ihm in tiefem Schlaf.
Nein, nein, nicht jetzt... es darf nicht sein ... Buffy...
Alles ging in Trümmer; die Welt löste sich vor seinen Augen auf. Während seiner Zuckungen klammerte er sich an dem einen Gedanken fest. Er musste sich so weit wie möglich von Buffy entfernen.
Ich muss sie beschützen ... oh mein Liebling, oh Buffy...
Angel zog sich an und stolperte hinaus in das Unwetter, in die Furcht erregende Nacht. Er klammerte sich an die Hoffnung, dass es aufhören, dass es nicht geschehen würde. Aber als er auf die Knie fiel, wusste er, dass seine Seele wieder einmal von ihm gerissen wurde. »Buffy!«, rief er verzweifelt.
Sie war der letzte Gedanke des Mannes, der sie liebte.
DIE ZWEITE CHRONIK:
UNSCHULD
PROLOG
Spike fuhr im Rollstuhl den Fabrikkorridor entlang. Die Party in dem finsteren, verschachtelten Gebäude war schon lange vorbei. Ob es ihnen gelungen war zu entkommen - der Jägerin, die hier nicht im Geringsten erwünscht war, und dem ehemaligen Weggefährten, der ein falsches Spiel trieb und ein abtrünniger Judas geworden war?
Wenn eine Party zu Ende ist, wenn die Musik verstummt, die Aschenbecher ausgeleert sind, kann einen schon mal die Melancholie überkommen. Kein Mensch war mehr da - nur Spike, Dru und als Dritter im Bunde ihr großer blauer Spielgefährte.
Ärgerlich blickte Spike zu dem Judge hinüber. Der kniete jetzt schon seit geraumer Zeit mit dem Rücken zum Raum auf dem Boden. Spike gefiel das ganz und gar nicht. »Ich bin gar nicht zufrieden, Schatz!«, meckerte er Drusilla an. Er war wütend, weil sie im Raum umhertanzte und seine miese Stimmung überhaupt nicht wahrzunehmen schien. »Angel und die Jägerin sind immer noch am Leben, sie wissen, wo wir sind, und sie wissen über den Judge Bescheid. Wir sollten mal den Ort wechseln«
Dru, die noch immer ihr scharlachrotes Festkleid trug, nahm seine Hand. »Unsinn. Sie werden uns hier nicht stören.« Dann verdarb sie alles, indem sie fortfuhr: »Mein Angel ist viel zu schlau, um sich noch einmal dem Judge entgegenzustellen.«
Immer musste sie von ihm als mein Angel sprechen. Okay, er hatte sie zu dem gemacht, was sie war. Er war ihr Herr, nach den Gesetzen der Vampirwelt. Aber Angelus hatte das alles hinter sich gelassen, während er, Spike, mit den Wutanfällen, den Launen und Drusillas übrigen Albernheiten klarkommen musste ... ohne
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