10 - Die Angel Chroniken 3
Cordelia< -Club, in dem du der Schatzmeister warst?«
»Ich wollte es dir ja bei Gelegenheit erzählen -«
»Ja und, was hat dich daran gehindert? Hast du dich am Ende geschämt?«, giftete sie.
Er senkte seine Stimme um eine halbe Oktave. Es wird alles zu schrill. Man könnte uns hören. Sogar bis in die Bibliothek.
»Na schön, sollen wir uns jetzt fetzen?«
Sie machte eine wütende Handbewegung. »Aber ich -«
»Wir haben uns nur geküsst. Es hat nicht so viel zu bedeuten.« Was seltsam, aber wahr ist. Wenigstens glaube ich das.
Da verpuffte Willows Wut. Schmerz stand in ihren Zügen. »Nein«, sagte sie traurig. »Es bedeutet nur, dass du lieber mit jemandem zusammen bist, den du hasst, als mit mir.«
Ihre Stimme brach bei dem Wort »mir«. Xanders Herz auch.
Willow drehte sich um und rannte davon. Er dachte daran, ihr nachzulaufen und alles ins rechte Licht zu rücken. Aber wozu? Sie hat ja Recht.
Buffy trottete die Auffahrt zu ihrem Haus hoch. Dann stand sie vor der Tür und starrte die drei rechteckigen Scheiben an. Ihr Herz pochte wie wild. Ihr war ganz elend vor Angst.
Sie konnte jetzt nicht reingehen. Sie konnte sich nicht erlauben, in Sicherheit zu sein, wenn sie keine Ahnung hatte, ob Angel noch lebte oder schon tot war.
Entschlossen drehte sie sich um und marschierte in die Dunkelheit.
Kurze Zeit später öffnete sie die Tür zu seinem Apartment, das unverschlossen war. Wie immer war das Licht gedämpft. Sein sanfter Schein verlieh den Möbeln im Raum - der Statue in der Vitrine, dem
Stuhl, der Buffy an alte Filme über New York erinnerte - einen altertümlichen Glanz.
Dann sah sie die scharlachroten Kissen, den Bettüberwurf. Die Sachen, die er ihr zum Anziehen gegeben hatte, und die sie sauber gefaltet auf sein Bett gelegt hatte.
Sein Bett. Wo er... Wo wir...
Sie hörte einen Laut und fuhr herum. Da stand er mit nacktem Oberkörper, war hinter dem Wandschirm hervorgekommen. Er trug eine schwarze Lederhose und legte sich gerade seine Kette um.
»Angel!« Außer sich vor Freude rannte sie auf ihn zu und schlang ihre Arme um ihn. Es kam ihr fast vor wie ein Traum, so froh war sie, ihn zu sehen.
»Hey«, begrüßte er sie freundlich.
»Oh Angel, oh Gott, ich hab mir solche Sorgen um dich gemacht!« Sie hielt ihn fest, als ob sie ihn niemals wieder loslassen wollte. Er lebt. Ihm ist nichts passiert!
»Ich wollte dir keine Angst einjagen.« Er lächelte ihr kurz zu.
»Wo warst du nur?« Tränen der Erleichterung strömten ihre Wangen herab.
»Bin bisschen rumgestromert.«
Sie umarmte ihn wieder. Er lebt. Gottseidank. »Ich bin fast wahnsinnig geworden vor Angst. Du warst einfach verschwunden«, tadelte sie ihn und gab sich Mühe, den Vorwurf hörbar werden zu lassen, auch wenn es ihr nicht ganz gelang, weil sie viel zu glücklich war. Jetzt darf ich ja besitzergreifend sein, weil wir, ähm, zusammen sind.
»Was? Ich war bloß spazieren«, sagte er lässig.
»Aber du hast mir nichts gesagt«, meinte Buffy verwirrt. »Bist einfach gegangen.«
Er zog ein graues Seidenhemd an. Grinste süffisant und sagte:
»Ja, als ob ich danach unbedingt hätte bleiben wollen.«
Buffy blinzelte; sie fühlte sich, als hätte sie einen Schlag ins Gesicht bekommen. »W - was?«
»Über Männer hast du noch eine Menge zu lernen, Kleines. Obwohl ich glaube, dass dir das schon letzte Nacht aufgefallen sein müsste.« Er verzog ein bisschen das Gesicht, als schäme er sich für sie.
Buffy wurde innerlich ganz kalt. Das kann doch nicht wahr sein. Ich muss mich verhört haben.
»Was redest du da?« »Lass uns keine große Affäre draus machen, okay? Lass uns überhaupt nicht mehr darüber reden.« Er zuckte die Achseln. »Hey, es ist einfach passiert.«
»Ich verstehe das nicht.« Buffy konnte kaum sprechen. Sie war voller Vertrauen, voller Liebe zu ihm gekommen. Aber nun verhielt er sich so ... als ob ...
»Liegt es an mir?«, fragte sie mit leiser Stimme. »War ich.. nicht gut?«
Er stieß ein herzhaftes Lachen aus. »Du warst toll. Wirklich.« Er sah sie lüstern an. »Man hätte dich glatt für 'ne Nutte halten können.«
Buffy ballte ihre Faust, um die Tränen zurückzuhalten. In ihrem Magen formte sich eine bleischwere Kugel. Sie zitterte.
»Wie kannst du so etwas zu mir sagen?«, fragte sie mit versagender Stimme.
»Nimm's nicht so tragisch. Hat doch Spaß gemacht.« Er verdrehte die Augen. »Heißt aber nicht, das wir daraus 'ne Riesensache machen müssen.«
»Es ist aber eine große
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