10 - Die Angel Chroniken 3
ironisch.
Giles dachte über ihre Worte nach. Dann nickte er.» Ganz genau.« »Hey, wie kommt das bloß, dass Buffy nie einen Rüffel wegen >Herabwürgens eines komplexen Gedankens< von Ihnen kriegt?«, knurrte Xander. »Wächterliebling!«, zischte er Buffy zu.
Jenny Calendars Computer-Kurs war fast zu Ende.
»Vergesst nicht, ich brauche eure Entwürfe bis Ende der Woche.« Das Glockenläuten übertönend setzte sie hinzu: »Oh, und ich möchte einen Ausdruck und eine Kopie auf Diskette.«
Als Willow an ihrem Tisch vorbeiging, streckte Miss Calendar ihre Hand aus. »Willow?«
Willow blieb vor dem Tisch stehen. »Ja?«
»Es könnte sein, dass ich morgen etwas später komme. Glaubst du, du könntest die Klasse übernehmen, bis ich komme?«
Willow war plan. »Echt? Ich? Ich soll die Klasse unterrichten? Na klar!«
»Cool«, meinte Miss Calendar lässig.
»Oh, aber warten Sie mal... was ist, wenn sie meine Autorität nicht anerkennen?«,wandte Willow ein. »Was ist, wenn sie mir einreden wollen, dass Sie sie immer früher gehen lassen? Was ist, wenn Feueralarm ist?« Sie steigerte sich allmählich hinein. »Was ist, wenn Feuer ausbricht?«
Mit der Tasse Kaffee in der Hand beugte sich Miss Calendar lächelnd über dn Tisch. »Willow, es wird schon alles klappen. Und ich versuche, nicht allzu spät zu kommen, okay?«
Willow beruhigte sich wieder. »Okay, gut.« Sie strahlte, als ihr klar wurde, welche Möglichkeiten sich ihr auftaten. »Darf ich sie dann auch zum Nachsitzen verdonnern? Oder Strafrunden um den Hof drehen lassen?«
»Hey, Will«, grüßte Buffy von der Tür her. Ihre Stimme klang gepresst.
»Hi, Buffy«, sagte Miss Calendar vorsichtig. »Rupert.«
Giles schaute unbehaglich drein, als Buffy Miss Calendar einfach übersah und sich an ihre Freundin wandte. »Willow, ich glaube, ich muss mal wieder in den Unterricht. Ich hab jemanden gesucht, der mir vielleicht zeigen kann, wo die anderen überhaupt sind.«
Bekümmert senkte Willow den Kopf und ging zu Buffy. Zusammen verließen sie den Raum, während Willow murmelte: »Sorry. Ich muss ja mit ihr reden. Sie ist schließlich eine Lehrerin, und Lehrern schuldet man Respekt. Auch wenn sie nur als Aushilfe da ist, bis der richtige Lehrer wiederkommt. Sonst würde ja das Chaos ausbrechen und ...«
Jenny Calendar fühlte die Kränkung sehr deutlich. Ich verdiene sie ja auch. Sie holte tief Luft, nahm ihre Post zur Hand und blätterte die Briefe durch.
Da merkte sie plötzlich, dass Rupert gar nicht mit den Mädchen gegangen war. Jetzt überquerte er die Schwelle und betrat das Klassenzimmer, wobei er so unbehaglich dreinschaute wie sie selbst. Zum ersten Mal seit jenem Abend, an dem er sie aus der Bibliothek gewiesen hatte, waren sie sich so nah.
Ein wenig hoffnungsvoll und aufgeregt begann sie: »Wie geht's?«
»In letzter Zeit nicht so gut«, gab er zu. »Seit Angel seine Seele verloren hat, ist er so richtig abgedreht geworden.«
Er spricht mit mir, dachte Jenny, und ihr Magen tat einen kleinen Satz. Das heißt doch wohl, dass er mir schon ein bisschen verzie hen hat.
Sie verschränkte die Arme. »Das hört sich wirklich schlimm an.« Sie meinte es auch so; ihre Freude darüber, dass er wieder mit ihr sprach, tat dem keinen Abbruch.
»Er ist in Buffys Schlafzimmer gewesen. Ich muss irgendwo einen Bannspruch auftreiben, der ihn von ihrem Haus fernhält.«
Jenny nahm ein Buch mit wettergegerbtem Einband vom Tisch. »Das hier könnte Ihnen vielleicht helfen.« Sie reichte es ihm. »Seit Angels Veränderung habe ich ein bisschen darin gelesen.« Mit einem Blick auf den Titel fügte sie hinzu: »Ich glaube nicht, dass Sie dieses Buch schon haben.«
Giles war ganz gerührt. »Vielen Dank.« Er schlug das Buch auf, blätterte ein bisschen darin herum.
Während er sich dem Buch widmete, versuchte Jenny die etwas dünne Unterhaltung zu beleben. »Und, wie geht's Buffy?« Außerdem machte sie sich wirklich Sorgen um Buffy.
Giles klappte das Buch zu, blickte einen Moment zu Boden, dann hob er entschlossen das Kinn. Ganz kühl fragte er zurück:
»Was glauben Sie?«
Sie sahen sich einen Augenblick stumm an. Dann gestand sie ihre Niederlage ein. Wandte sich ab. »Ich weiß, dass Sie sich hintergangen fühlen.«
»Ja, das ist eine der unangenehmen Nebenwirkungen von Betrug«, schoss er zurück.
»Rupert, ich wuchs bei den Menschen auf, denen Angel am meisten geschadet hat. Meine Pflichterfüllung ihnen gegenüber war das Erste, was ich lernte. Ich
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