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10 - Geheimagent Lennet und der Spinnenbaron

10 - Geheimagent Lennet und der Spinnenbaron

Titel: 10 - Geheimagent Lennet und der Spinnenbaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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Keller eingesperrt.
    Ich möchte diese Kellerräume sehen.«
    »Ach, Dickie, ich muß Sie enttäuschen. Aber der kleine Betrieb… das Haus ist ebenfalls zerstört worden. Der Besitzer hat am Ortsrand neu und größer gebaut. Das Haus stand an der Stelle, wo Sie jetzt das Ehrenmal sehen.«
    »Das ist aber komisch. Mir kommt es so vor, als stamme dieses Ehrenmal aus der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg.«
    »Das ist absolut richtig, Dickie.« Mick hatte zwar sichtlich Schwierigkeiten, aber er log unverdrossen weiter. »Man hat dieses Ehrenmal versetzt. Es stand hinter der Kapelle des heiligen Dummerian.«
    »Das alles scheint mir nicht sehr überzeugend«, sagte der junge Hogan, und er sah, wie Mick zusammenzuckte.
    »Ich frage mich, ob mein Vater mir nicht lauter Märchen erzählt hat.« Große Erleichterung bei Mick. »Natürlich immer, um seine väterliche Autorität zu stärken! Gehen wir jetzt essen und. schlafen?«
    »Gern. Wir wohnen im Schloß eines sehr großen Herrn: Des Prinzen de Bourbons-Valoys.«
    »Nun, das klingt ja nach etwas. Gehen wir!« Über dem achteckigen Wasserbassin erhoben sich pompös die Säulen und Balustraden Napoleons des dritten.
    »Diese Burg ist gar nicht so übel«, sagte Dickie herablassend. »Ich nehme an, daß bei einem Angriff im Mittelalter die Verteidiger sich aufs Dach gestellt und heißes Öl auf die Angreifer gegossen haben.«
    »Hm, so ungefähr«, stammelte Mick, ein wenig betroffen über die fehlende Allgemeinbildung seines Kunden.
    »Und dieses Bassin hier war das Schwimmbad für die Feudalherren, nicht wahr?«
    »Hm… das ist möglich.«
    »Gut, Mick, wenn wir ausgeladen haben, möchte ich gern in diesem Schwimmbad schwimmen.«
    »Dickie, das ist kein Swimmingpool, und man kann…«
    »Wo ist dann also das Schwimmbad?«
    »Ich fürchte, hier ist keines…«
    »Erzählen Sie mir doch keine Märchen. Ich weiß genau, daß sich die Feudalherren keine Annehmlichkeit versagt haben. Also ist das hier doch ein Schwimmbad.«
    Wie zwei Tage zuvor öffnete Jean die Tür. Es war die erste echte Belastungsprobe für Lennets Verkleidung.
    »Würden die Herren sich bitte in den Salon bemühen?« fragte der Butler majestätisch. »Ich melde Sie sofort dem Prinzen.«
    Einige Augenblicke später erschien der Prinz, bekleidet mit einem himmelblauen Polohemd.

Tausend wertvolle Scherben
    »Oh, mein lieber Freund, ich bin hoch erfreut, Sie unter meinem Dach begrüßen zu dürfen«, rief Bourbons-Valoys und drückte Lennet begeistert die Hand. »Was für eine Freude, den Sohn des berühmten Senators Hogan begrüßen zu dürfen. Wie schade, daß Sie nur einen Tag hier mein Gast sein können. Was kann ich tun, um Ihnen den Aufenthalt so schön wie möglich zu machen? Ach, guten Tag, Mick. Wie geht es, mein Lieber?«
    Der Redeschwall war von lautem Gelächter begleitet, aber es erschien Lennet nicht sehr aufrichtig.
    »Höchste Hoheit«, sagte er, »ich möchte in Ihrem Swimmingpool gern ein Bad nehmen. Es ist ja ein bißchen klein, wenn ich es mit unserem zu Hause vergleiche, aber es wird gehen.«
    »Mein Schwimmbad?«
    »Ja, Ihr großes achteckiges Schwimmbad, Prinz«, erklärte Mick mit einem Augenzwinkern.
    »Aber sicher, mein lieber Dickie, es steht ganz zu Ihrer Verfügung.«
    Lennet badete also im Wasserbecken des Schlosses, und dann führte ihn Bourbons-Valoys durch das Schloß.
    »Höchste Hoheit«, meinte Lennet herablassend, »ich finde das alles ein bißchen zu sehr vergoldet. Was haben Sie für einen Innenarchitekten?«
    »Nennen Sie mich Louis. Es ist ja wirklich ein bißchen zu sehr vergoldet, aber was wollen Sie machen. Adel verpflichtet, nicht wahr? Ich habe selbst die Pläne für die Dekoration entworfen.«
    »Also ich würde Sie nicht engagieren, um mein Haus einzurichten, wenn ich eines hätte. Sagen Sie, dieser alte Idiot dort in dem Rahmen, ist das einer ihrer Vorfahren?«
    »Ja. Das ist Louis Deodat Cäsar de Bourbons-Valoys.«
    »Ich finde, er gleicht Ihnen. Was hat er getan?«
    »Ich fürchte nichts. Er hat von seinen Renten am Hof des Königs gelebt.«
    »Hat man ihn geköpft?«
    »Nicht, daß ich wüßte.«
    »Nun, man hätte es tun sollen. Ich mag die Faulenzer nicht. Oh, wie viele Bücher«, fuhr Dickie fort, als sie in die Bibliothek kamen und er dort auch die chinesische Vase auf dem Marmorkamin stehen sah. »Haben Sie die alle gelesen?«
    »Dazu braucht man mehrere Leben, mein lieber Dickie.«
    »Sie sollten sie einer öffentlichen Bibliothek schenken. In Amerika

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