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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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schnell - fünfzehn Minuten später.
    »Sie sind einverstanden, John«, berichtete Tawney, den es selbst überraschte.
    »Na schön.« Clark klappte sein eigenes Mobiltelefon auf und ließ Schnellwahl 2 anwählen.
    »Chavez?« Die Stimme war im Hintergrunddröhnen kaum erkennbar.
    »Wir haben grünes Licht«, erklärte Clark. »Ab mit euch!«
    »Team-2 bestätigt den Marschbefehl. Team-2 ist unterwegs!«
    »Das hört man gern. Viel Glück, Domingo!«
    »Danke, Mr. C.«

    ***

    Chavez wandte sich seinen Leuten zu und ruderte mit dem Arm in einer Vorwärts-Marsch-Geste, die in jeder Armee der Welt bekannt ist. Sie stürzten in ihren bereitgestellten LKW, der sie quer über den Flugsteig von Gatwick brachte. Vor der Verladerampe der Maschine blieb er stehen. Chavez winkte einen Wachmann heran, und Eddie Price sorgte dafür, daß die Spezialladung unbehelligt an Bord der Boeing 757 genommen wurde. Als das geschehen war, rückte der LKW noch 30 Meter vor zur Treppe, die in den Passagiertunnel führte. Team-2 sprang heraus und machte sich auf den Weg zur Maschine. Am anderen Ende hielt ein weiterer Polizist die Luke auf. Von dort gingen sie als ganz normale Passagiere über die Gangway und reichten ihre Flugscheine der Stewardeß, die sie zu ihren Plätzen in der Ersten Klasse führte.
    Der letzte, der an Bord kam, war Special Agent Tim Noonan, das Technikergenie der Truppe, immerhin einstiger Quarterback in der Stanford-Footballmannschaft, bevor er zum FBI ging. Um in Übung zu bleiben, nahm er am Schießtraining der anderen teil. Mit einem Meter dreiundneunzig und 98 Kilo war er größer als die anderen Schützen, konnte sich aber sonst nicht mit ihnen messen, wie er selbst am besten wußte. Trotzdem traf er mit der Pistole und der MP-10 immer noch besser als der Durchschnitt und lernte allmählich dazu. Dr. Bellow nahm seinen Fensterplatz ein und zog ein Buch aus der Reisetasche, ein Standardwerk über Soziopathie eines Harvard-Professors, bei dem er vor ein paar Jahren studiert hatte. Die übrigen machten es sich bequem und blätterten in den ausliegenden Illustrierten. Chavez wunderte sich, daß seine Truppe so gelassen blieb, und schämte sich fast ein wenig, wie aufgeregt er war. Der Flugkapitän hieß sie willkommen, dann lenkte er die Boeing aus dem Flugsteig und auf das Rollfeld. Fünf Minuten später hob die Maschine ab. Team-2 war zum ersten Einsatz unterwegs.

    ***

    »Sie sind unterwegs«, berichtete Tawney. »Die Fluglinie erwartet einen störungsfreien Flug und pünktliche Ankunft in - eineinviertel Stunden.«
    »Großartig«, nickte Clark. Die Live-Berichterstattung im Fernsehen kam nicht vom Fleck. Beide Schweizer Sender brachten mittlerweile ständig aktualisierte Neuigkeiten, von Reportern am Tatort kommentiert. Das war ungefähr so interessant wie die Ziehung der Lottozahlen, obwohl die Polizei jetzt sogar Interviews gewährte: Nein, man wisse nicht, wer sich da drinnen verschanzt hat - doch, man habe mit ihnen gesprochen - jawohl, die Verhandlungen dauerten noch an. Nein, mehr ließe sich im Augenblick nicht sagen. Ja, man werde die Presse über alle neuen Entwicklungen auf dem Laufenden halten.
    Zur Hölle damit, dachte John. Dasselbe Geschwafel kam auf Sky News, und bald würden CNN und Fox kurze Berichte in den Vorabendnachrichten bringen, natürlich auch über den ersten Toten und die geglückte Flucht dessen, der die Leiche herausgebracht hatte.
    »Gräßlicher Auftrag«, seufzte Tawney über seinem Tee.

    Clark nickte. »Wahrscheinlich sind sie alle so, Bill.«
    »Können Sie laut sagen.«
    Peter Covington trat ein, rückte einen Drehstuhl heran und setzte sich zu den beiden Älteren. Seine Miene wirkte ausdruckslos, obwohl er sicher stocksauer war, daß sein Team daheimblieb, dachte Clark. Aber die Bereitschaftsroutine war eisern festgeklopft und mußte es auch sein.
    »Was geht Ihnen durch den Kopf, Peter?« fragte Clark.
    »Die sind nicht gerade aufgeweckt, die Brüder. Den armen Kerl da haben sie schon früh am Nachmittag abgemurkst, stimmt's?«
    »Und?« John war sich bewußt, daß er noch n eu in diesem Geschäft war.
    »Wenn man eine Geisel umbringt, überschreitet man eine dicke rote Linie, Sir. Und wer einmal drüben ist, kann nicht mehr so leicht dahinter zurück, oder?«
    »Hätten sie das besser vermeiden sollen?«
    »Denke schon. Damit macht man's der Gegenseite viel zu schwer, noch Konzessionen zu machen, und Konzessionen braucht man, um davonzukommen. Es sei denn, man weiß

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