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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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verspürte neue Hoffnung. Der Pilot war derselbe wie sonst, nicht aber der Kopilot. Wer immer er war, er fingerte professionell am Funkgerät herum, aber er war's nicht, obwohl Kopfform und Haarfarbe ganz ähnlich waren und beide das bei Privatpiloten als Uniform-Ersatz beliebte weiße Hemd mit Schulterklappen trugen. Ihre Blicke trafen sich, und Dengler sah wie gelangweilt aus dem Fenster, um sich nicht zu verraten.
    Guter Mann , dachte Eddie Price. Seine Pistole steckte in der Flugkartentasche links an der Tür, unter einem Bündel Papier verborgen, doch mit der linken Hand leicht zu erreichen. Wenn es soweit war, würde er nach ihr greifen, herumschnellen, zielen und abfeuern. Der Sprechfunkempfänger im linken Ohr sah aus wie ein Hörgerät, falls jemand ihn entdeckte, und hielt ihn auf dem laufenden, obwohl es nicht leicht war, die Durchsagen im Motorlärm und im Flattern der Rotorblätter zu verstehen. Jetzt zielte Petras Pistole auf ihn oder auf den Piloten, während sie auf- und abging.
    »Gewehrschützen, seid ihr auf Zielpunkt?« fragte Chavez.
    »Gewehr Zwei-Eins bestätigt: Ziel in Sicht!«
    »Gewehr Zwei-Zwei, negativ. Mir ist etwas im Weg.
    Schlage vor, Subjekt Fürchtner aufs Korn zu nehmen.«
    »Genehmigt, Zwei-Zwei. Fürchtner anvisieren. Gewehr Zwei-Eins, Dortmund gehört Ihnen!«
    »Roger, Kommandant«, gab Johnston zurück. »Gewehr Zwei-Eins hat Subjekt Dortmund mitten im Fadenkreuz.« Der Sergeant maß erneut die Distanz mit Laser ab: 144 Meter. Auf diese Entfernung würde seine Kugel keine zwei Millimeter von der Bahn abweichen, und seine »Schlachtfeld«-Einstellung von 250 Metern im Sichtgerät war leicht übertrieben. Er stellte das Fadenkreuz auf die Stelle unterm linken Auge des Weichziels ein. Der Rest war Ballistik. Sein Gewehr verfügte über zielabhängigen doppelten Abzug. Den hinteren Abzug zu drücken, hieß, die für harte Ziele vorgesehene Durchschlagskraft zu reduzieren, und er fing schon an, sich auf ein Weichziel einzustellen. Der Hubschrauber durfte keinesfalls vom Erdboden abheben. Was noch wichtiger war, keines der Subjekte durfte die linke Seitentür hinter sich schließen. Seine 7mm-Kugel drang zwar durch das Plexiglasfenster in der Tür, doch die Kugel würde unvorhersehbar abgelenkt und womöglich daneben treffen und eine Geisel töten oder verwunden. Das durfte er nicht zulassen.
    Chavez stand jetzt außerhalb des Geschehens und kommandierte, anstatt zu führen. So war es eingeübt, aber es schmeckte ihm nicht. Viel leichter war es, mit einer Knarre in der Hand mitzumischen, als mit der Fernbedienung dahinterzustehen und den Leuten zu sagen, was sie tun sollten. Aber er hatte keine Wahl. Na schön, dachte er. Nummer eins sitzt im Hubschrauber vor unserer Flinte. Zwei weitere Kerle waren unterwegs dorthin, vierzig Meter weiter überwacht von Mike Pierce und Steve Lincoln. Und die letzten beiden Subjekte waren noch im Haus, um die mußten sich Louis Loiseile und George Tomlinson im Gebüsch links und rechts kümmern. Ließen die Ganoven eine Stallwache zurück, bis die übrigen im Hubschrauber saßen? Höchst unwahrscheinlich, schloß Chavez, und in jedem Fall waren alle Geiseln bereits jetzt oder doch in Kürze draußen. Sie zu retten, war ihr Auftrag, nicht so sehr, die Täter auszuschalten. Noch immer galt sein Plan, den er allen Team-2-Mitgliedern eingeschärft hatte. Der Ausgang hing nur noch von der Anzahl der Subjekte ab.

    ***

    Rosenthal konnte die Schützen gleich erkennen. Das war zu erwarten, obwohl niemand daran gedacht hatte. Er war der Gärtnermeister. Dies war seine Wiese, und die komischen Abfallhaufen rechts und links vom Hubschrauber gehörten hier nicht hin. Davon hätte er doch gewußt. Er kannte das aus Nachrichten und Fernsehfilmen. Bei einem terroristischen Überfall mußte die Polizei doch irgendwie reagieren. Bewaffnete Männer würden draußen warten, und da lagen zwei Dinger auf der Wiese, die heute früh noch nicht da waren. Sein Blick blieb bei Weber hängen, dann fixierte er ihn. Von dort kam Erlösung oder Tod. Niemand konnte wissen, wie es ausging, und diese Erkenntnis ließ seinen Magen zusammenklumpen wie ein festes, essigsaures Bällchen.

    ***

    »Sie kommen«, verkündete George Tomlinson, als er zwei Beine in der Tür sah... Frauenbeine, gefolgt von zwei Männerbeinen, zwei weibliche Beinpaare, und ein weiterer Mann. »Ein Subjekt und zwei Geiseln draußen. Zwei weitere Geiseln unterwegs...«

    ***

    Fürchtner war fast drin,

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