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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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herausbrachte, und selbst dazu mußte er dreimal tief Luft holen.
    »Das war ganz tapfer, Sir. Gut für Sie!« Pierce schüttelte ihm die Hand. Viel hatte der alte Knabe nicht ausrichten können. Doch Widerstand bei einer Geisel kam selten genug vor, und es hatte ihn gewiß einige Überwindung gekostet.
    »Amerikaner?«
    »Psst!« Sergeant Pierce hielt einen Finger an die Lippen. »Bitte niemandem weitersagen, Sir.«
    In diesem Augenblick trat Price hinzu, der sein Pfeifchen schmauchte. Zwischen Webers Scharfschützengewehr und dem MP-10-Einschlag von der anderen Seite war der Kopf des Subjekts buchstäblich zermalmt worden. »Schöne Sauerei«, bemerkte der Hauptfeldwebel.
    »Steve hat ihn zur Strecke gebracht«, berichtete Price. »Ich hatte kein freies Schußfeld diesmal. - Großartiger Schuß, Steve«, setzte er hinzu.
    »Danke, Mike«, gab Sergeant Lincoln zurück und sah sich im Gelände um. »Sechs - sind das alle?«
    »Stimmt haargenau«, gab Eddie zurück und wandte sich zum Haus. »Bleibt auf Posten.«
    »Beide waren leicht zu treffen«, kommentierte Tomlinson, der von uniformierten Österreichern umringt wurde.
    »Große Kerle, die sich nicht verstecken konnten«, bestätigte Loiselle. Er sehnte sich nach was zu rauchen, obwohl er es sich seit zwei Jahren abgewöhnt hatte. Seine Geiseln wurden jetzt weggebracht, und übrig blieben nur die toten Terroristen im Gras.
    Zwanzig Minuten später versammelte sich Team-2 wieder am Treffpunkt. Man zog Zivilkleidung an, verpackte Waffen und andere Ausrüstung transportfertig für die Rückfahrt zum Flughafen. Weiter weg liefen inzwischen wieder die Kameras unter gleißendem Flutlicht. Die Männer entspannten sich, der Streß wich angesichts des Erfolges. Price schmauchte seine Pfeife vor dem LKW zu Ende, dann klopfte er sie am Stiefelabsatz aus und verschwand im Laderaum.

8 -  BERICHTERSTATTUNG

    Die Fernsehberichte liefen schon, bevor das Team in Heathrow wieder eintraf. Für deutliche Bilder waren glücklicherweise die Ausmaße des Anwe sens viel zu groß, die Kameras vom eigentlichen Geschehen weit genug entfernt und zudem auf der anderen Schloßseite installiert gewesen; zu erkennen war nur ein einziges Teammitglied, das Pfeife rauchte. Anschließend faßte Hauptwachtmeister Wilhelm Altmark die Ereignisse vor den Reportern zusammen. Ein spezielles und daher streng geheimes Sonderkommando der Bundespolizei hatte den Zwischenfall in Ostermanns Schloß glücklich beendet und alle Geiseln befreit - nein, bedauerlicherweise konnten die Täter nicht lebend ergriffen werden. Die Berichte wurden von Bill Tawneys Leuten im ORF, in Sky News und den anderen das Thema behandelnden europäischen Nachrichtensendern mitgeschnitten. Zwar hatten Sky News ihr eigenes Reporterteam von England nach Wien entsandt, doch der einzige Unterschied zur lokalen Berichterstattung war der Blickwinkel. Selbst die verschiedenen Kommentare waren fast gleichlautend - speziell trainierte Eingreiftruppe der Polizei, mutmaßlich von österreichischen Militärs beraten; entschlossener Befreiungsschlag, ohne unschuldige Opfer zu gefährden. Was nicht gesagt wurde: Ein Punkt mehr für die gute Sache. Die Identität der Verbrecher wurde in den ersten Berichten nicht preisgegeben. Sie zu ermitteln, war Sache der Polizei, deren Fahndungsergebnisse Tawneys Agenten zusammen mit den Aussagen der Opfer übermittelt wurden.
    Es war ein langer Tag für die Männer von Team-2 gewesen. Zurück in Hereford, zogen sie sich in ihre Unterkünfte zurück, um richtig auszuschlafen. Für den anderen Morgen hatte Chavez sie vom Training dispensiert. Es blieb nicht einmal Zeit für ein kleines Bierchen zur Feier des Tages im Mannschaftskasino - das bei ihrer Rückkehr sowieso längst Sperrstunde hatte.
    Auf dem Rückflug war Chavez aufgefallen, daß trotz der Fitness seines Teams der Erschöpfungsgrad bemerkenswert hoch war - mehr als sonst bei gelegentlichen Nachtübungen. Dr. Bellow, den er danach fragte, hielt Streß für den wichtigsten Erschöpfungsfaktor. Gegen Streß war keiner der Männer gefeit, egal, wie fit und sportlich sie waren. Das betraf wohl auch ihn selbst, denn kurz nach dieser Auskunft drehte er sich auf die andere Seite und döste ein, während sich Chavez ein Glas spanischen Rotwein genehmigte.

    ***

    In Österreich selbst war es natürlich der Knüller des Tages. Popov bekam den ersten Livebericht in einem Gasthof mit, später sah er die Fortsetzung im Hotelzimmer an. Er schlürfte

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