10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES
ist intelligent?«
Too-Char und Bobby sahen nachdenklich auf.
»Aber das ist unmöglich«, widersprach der Weganer. »Er hat uns nie den geringsten Anhaltspunkt dafür gegeben, daß er …«
»Aber wir wissen es nicht! Wäre es nicht möglich, daß er durch die vielen Manipulationen einen gewissen Grad von Intelligenz absorbiert hat?«
Too-Char schüttelte hartnäckig den Kopf. »Du gehst von zu vielen Annahmen aus. Wir haben ihn auf seine Lernfähigkeit hin untersucht, oder etwa nicht? Nahrungssuchteste und all dies?«
Bobby war ebenfalls gegenteiliger Meinung. »Woher sollte er wissen, daß ein Messer töten kann? Und woher sollte er wissen, daß das Herz die verwundbarste Stelle ist?«
Widerwillig gab Felton ihnen recht – sogar mit Überzeugung, als er erkannte, daß der Formbare durch das Labyrinth der Gänge zur Astrokuppel gelangt war, ohne jemals dort gewesen zu sein.
Too-Char erhob sich. »Nachdem unsere Anweisungen dahingehend lauten, den Formbaren zu einem willkürlich gewählten Zeitpunkt zu futtern, schlage ich vor, daß wir die Angelegenheit jetzt hinter uns bringen.«
Bobby nickte zustimmend, und Felton begann Artikel III aufzusagen, als er zum Nahrungsmitteldepot ging, um der Kreatur einheimisches Futter zu holen. Der Schiffsjunge fing an zu zählen, und Too-Char begann mit Artikel II. Die Prozedur war eine recht vernünftige Sicherheitsmaßnahme, überlegte Felton. Und eine willkürlich gewählte Fütterungszeit gewährleistete, daß die beiden anderen, die sich jeweils um das Schiff kümmerten, nicht wüßten, wann der Formbare Gelegenheit zu einer kontrollierten Flucht erhielt.
Der Weganer nahm den Schlüssel unter dem Glas hervor, und sie marschierten nebeneinander zur Luke und sperrten sie auf.
Felton, noch immer Artikel III aufsagend, warf die Futterkörner auf das Deck.
Bobbys Stimme jedoch brach bei »vierunddreißig« urplötzlich ab.
»Er ist weg!« schrie er, sich niederkniend, um unter der Koje des sonst völlig leeren Raumes nachzusehen.
Felton stürzte herein. Seine Augen durchkämmten den Raum. Aber vom Formbaren fehlte jede Spur!
Too-Char starrte verzweifelt auf den unteren Rand des Schotts, wo sich ein Gitter befand.
»Der Luftschacht!« stieß er hervor.
*
Den Korridor hinunter und in die Zentrale liefen sie. Marner, der gerade mit Eintragungen in sein Logbuch beschäftigt war, ließ den Schreibstift fallen und sah erschreckt auf.
Beruhigt über die Tatsache, daß dem Schiffer nichts passiert war, machten Fei ton und Too-Char kehrt und rannten nach achtern.
Bobby ihnen nach, über die Schulter zurückrufend: »Der Formbare, Mister Marner! Er ist geflohen – durch den Luftschacht!«
Im Maschinenraum lag Steimann; sein Körper war unnatürlich verkrümmt und halb verborgen unter dem Kontrollpult. Sein Schädel wies groteske Entstellungen auf, und seine Kinnlade hing in einem komischen Winkel herab. Sein Gesicht trug die Schrammen und Verletzungen von einem Dutzend wilder Schläge.
Felton kniete sich dann neben ihm nieder, sah aber angewidert weg.
Marner tauchte am Schauplatz der Tragödie auf; seine Augen weiteten sich vor plötzlicher, sinnloser Angst. »O Gott! Man hat ihn erschlagen!«
Ausdrücke des Entsetzens und haßerfüllter Entschlossenheit wanderten in abwechselnder Reihenfolge über das Gesicht des Schiffers. Dann, ganz unvermittelt, schoß seine Hand unter die Lederjacke und kam mit einem Strahler zum Vorschein.
»Wer war das?« schrie er wild, die Waffe in der Hand. »Er soll sich melden, verdammt noch mal! Oder ich erschieße euch alle!«
Fei ton und Too-Char sahen einander hilflos an; wichen vor dem Strahler zurück. Bobby rückte näher an sie
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