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10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
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Fel­ton ge­gen das Schott, stump­fen Blickes und er­schöpft.
    Too-Char hol­te ei­ne Korb­fla­sche aus dem Schrank und füll­te den Raum mit we­ga­ni­schen chi­ral- Düf­ten, als er sie ent­kork­te. Er nahm meh­re­re tie­fe Zü­ge dar­aus.
    Mar­ner, der sich wie­der ein­mal mit zit­tern­den Fin­gern durchs Haar strich, hat­te nichts da­ge­gen ein­zu­wen­den.
    Bob­by saß am Tisch, den an­de­ren den Rücken zu­ge­kehrt. An­hand der schwa­chen Zu­ckun­gen sei­ner Schul­tern konn­te Fel­ton je­doch er­se­hen, daß der Jun­ge still vor sich hin schluchz­te, es aber be­schämt zu ver­ber­gen ver­such­te.
    Drei Leu­te au­ßer mir im Raum, dach­te Fel­ton. Ei­ner von ih­nen ein Mör­der, der ver­mut­lich ge­ra­de in die­sem Au­gen­blick sei­nen Plä­nen den letz­ten Schliff gab, wäh­rend er sich hin­ter der Mas­ke falschen Ent­set­zens und vor­ge­täusch­ter Hilf­lo­sig­keit ver­barg …
    Aber wel­cher von ih­nen?
    Wel­cher? schrie er sich in Ge­dan­ken zu. Dann, plötz­lich zu­sam­men­zu­ckend, sah er sich um und mus­ter­te die an­de­ren, um her­aus­zu­fin­den, ob sie sich sei­ner ver­zwei­fel­ten Ge­dan­ken be­wußt wa­ren.
    Aber be­stimmt!
    Und sei es nur des­halb, weil sie von den­sel­ben Ängs­ten be­fal­len wa­ren und wuß­ten, daß er sie selbst emp­fand. Das heißt – al­le bis auf einen.
    Fel­ton stieß einen Seuf­zer aus und senk­te mut­los den Kopf. Er fürch­te­te sich nicht so sehr vor dem Tod als vor der schreck­li­chen Ein­sam­keit in­mit­ten des in­ter­stel­la­ren Grab­ge­wöl­bes – auch wenn es nur sein leb­lo­ser Kör­per wä­re, den man der Un­end­lich­keit über­ge­ben wür­de … Schon ein­mal war er da drau­ßen ge­fan­gen ge­we­sen – oh­ne Ret­tungs­lei­ne. Und in die­sen zwölf Stun­den war er bei­na­he dem Irr­sinn ver­fal­len …
    »So, mei­ne Herr­schaf­ten«, sag­te Too-Char plötz­lich, da­bei die Flüs­sig­keit in sei­ner Korb­fla­sche hin­un­ter­kip­pend. »Schät­ze, wir soll­ten uns jetzt mit dem Un­ver­meid­li­chen be­fas­sen.«
    Die an­de­ren starr­ten ihn in­ter­es­siert an, und er nahm einen wei­te­ren Schluck aus der Fla­sche.
    »Ir­gend­wann ein­mal«, fuhr er fort, »müs­sen wir ja schla­fen.«
    Fel­ton frag­te sich, ob in den Wor­ten nicht auch noch et­was an­de­res als Ver­zweif­lung klang – Spott, zum Bei­spiel.
    »Aber wird ei­ner von uns Schlaf fin­den«, mein­te der We­ga­ner, »wo wir uns doch dar­über im kla­ren sind, daß ein je­der der nächs­te sein könn­te? Und wo die Ge­fahr jetzt dop­pelt groß ist? Frü­her oder spä­ter wird ei­ner von uns, der völ­lig un­schul­dig ist, aus Not­wehr selbst zu mor­den an­fan­gen.«
    »Ich glau­be nicht, daß wir jetzt schon zu hys­te­ri­schen Tie­ren wer­den«, wi­der­sprach Mar­ner ver­bit­tert.
    Too-Char stell­te die Fla­sche kra­chend auf den Tisch. »Ei­ner von uns wird kei­ner­lei Schwie­rig­kei­ten ha­ben, sei­nen ge­sun­den Men­schen­ver­stand zu­sam­men­zu­hal­ten«, sag­te er hei­ser. »Und ich ha­be so den Ver­dacht, das wür­de der­je­ni­ge sein, der sich ge­gen die Mei­nung aus­spricht, daß wir zu hys­te­ri­schen Tie­ren wer­den könn­ten!« Mar­ner ver­lor die Ge­duld. Er stürz­te sich auf Too-Char. Aber Fel­ton pack­te den Cap­tain bei den Ar­men.
    »Laß ihn doch!« sag­te der We­ga­ner her­aus­for­dernd und schwang die Korb­fla­sche. »Dann brau­chen wir uns vor ei­nem we­ni­ger zu schüt­zen!«
    Mar­ner blieb noch einen Mo­ment lang an­ge­spannt, dann lo­cker­te sich sei­ne Hal­tung.
    »Auf die­se Wei­se kom­men wir auch kei­ner Lö­sung nä­her.«
    Fel­ton, der ihn zu­rück auf den Stuhl drück­te, frag­te sich, warum er ge­gen den Kampf ein­ge­schrit­ten war. Viel­leicht hät­te sich der Kreis der Ver­däch­ti­gen ein­ge­engt …
    Too-Char nahm teil­nahms­los einen wei­te­ren Schluck aus der Fla­sche. »Da fällt mir ge­ra­de ein«, sag­te er, sich über die Lip­pen wi­schend, ei­ner von uns wird das Pri­vi­leg ha­ben, zu wis­sen, wer der Mör­der ist – der­je­ni­ge näm­lich, der am Le­ben bleibt, wenn die nächs­ten bei­den er­mor­det sind … Ich fra­ge mich nur, wird die­se letz­te Ent­hül­lung et­was ans Ta­ges­licht brin­gen? Wird

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