10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES
heran.
Aber langsam verblaßte das Entsetzen auf Marners Gesicht, und sein Arm mit der Waffe senkte sich, als er sich seitlich hinüber zum Schott bewegte. Er hantierte an dem Deckel des Müllschluckers; öffnete ihn. Rasch warf er dann den Strahler hinein und stieß den Deckel zu, gleichzeitig auf den Ausklinkknopf drückend.
Erleichtert stellte Felton sich vor, wie die Waffe tangential zum Kurs des Schiffes durch den Weltraum segelte. Marner ließ die Schultern hängen; verzweifelt schritt er zurück zur Zentrale, während ihm die anderen schweigend folgten. Er ließ sich auf einen Stuhl fallen, noch ganz benommen.
»Warum hast du nicht geschossen?« fragte der Weganer.
Marner murmelte unzusammenhängend und bedeckte das Gesicht mit den Händen.
Too-Char lehnte sich an den Tisch. »Wenn ich einen Strahler hätte, würde ich euch alle töten.« Es war eine einfache Feststellung, die seiner inneren Oberzeugung entsprang.
Marner sah auf, plötzlich hellwach. »Wenigstens habe ich euch bewiesen, daß ich nicht der Mörder bin!«
Too-Char und Felton sahen ihn fragend an.
»Begreift ihr nicht?« Er rang die Hände. »Ich hatte die ganze Zeit den Strahler. Wäre ich darauf aus gewesen, euch zu töten, hätte ich euch alle überrumpeln können – in der Messe.« Der Weganer lächelte trocken. »Du wärest nicht der erste Sadist, der auf die Gelegenheit eines Massenmordes verzichtete, um sie gegen etwas Befriedigenderes auszutauschen. Wie dem auch sei, vielleicht hätte dich die Befürchtung davon abgehalten, daß wir dich überwältigen könnten, trotz deines Strahlers.«
Der Schiffer sprang aus seinem Stuhl hoch. »Aber – aber ich hatte den Strahler! Und ich warf ihn weg!«
Der Weganer lachte geringschätzig. »Also sollen wir nun alle in dir einen harmlosen, weißhaarigen alten Mann sehen, hm? Das könnte dir so passen!«
Felton trat zwischen die beiden Streithähne. »Der springende Punkt ist, daß wir jetzt keine Waffe haben, die sich als unentbehrlich hätte erweisen können.«
»Wie das?« fragte Too-Char.
»Wir alle sind uns jetzt darin einig, daß der Formbare vernichtet werden sollte. Aber das mag nicht so einfach sein, wenn wir ihn finden. Er ist beinahe so hart wie das Deck hier – in seiner sphäroidischen Form.«
»Härter noch«, sagte Bobby. »Als ich herausfand, daß ich ihn nicht verletzen konnte, versuchte ich es mit einem Schraubenschlüssel. Aber er wird bloß weich genug, um den Schlag zu absorbieren.«
»Wir könnten ihn in eine andere Form denken«, schlug Marner vor.
»Das habe ich auch schon versucht«, gab der Schiffsjunge zu. »Aber der Schraubenschlüssel machte ihm noch immer nichts aus.«
Felton ließ sich auf seinen Sessel sinken … Drei Männer und ein Junge – sie alle erörterten ernsthaft eine tödliche Gefahr. Aber für einen von ihnen war das Gespräch nur eine Farce. Einer von ihnen spielte Theater – aber wer? Ebenso wie Too-Char wünschte er verzweifelt, er hätte Marners Waffe gehabt.
Felton schlug sich auf die Schenkel und stand auf. »Nachdem wir einer Meinung sind, was den Formbaren angeht, schlage ich vor, daß wir jetzt versuchen, ihn aufzuspüren. Es bliebe uns immer noch die Möglichkeit, ihn zur Luftschleuse hinauszuwerfen – wie es schon Steimann wollte.«
Der Weganer schüttelte mürrisch den Kopf. »Wie sollen wir ihn finden? Er kann in unzählige Formen verwandelt werden. Er paßt gut und gern in tausend Verstecke.«
»Aller Wahrscheinlichkeit nach ist er in einem der Luftschächte verborgen«, bemerkte Marner. »Um ihn herauszuholen, müßten wir praktisch das ganze Schiff demolieren.«
Aber Felton lächelte zuversichtlich. »Wie wär’s, wenn wir versuchten, ihn herauszudeuten? Drei von uns können ihn bestimmt zwingen, sein Versteck
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