10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES
aufzugeben – selbst wenn der vierte sich darauf konzentriert, daß er sein Schlupfloch beibehält!«
Too-Char zog verächtlich die Mundwinkel herab. »Du willst wohl deine Unschuld demonstrieren, indem du dich naiv stellst?«
»Warum sollten wir ihn nicht aus seinem Versteck wollen können?«
»Einfach deswegen, weil der Formbare nicht intelligent ist. Man kann ihn nicht gut in ein Labyrinth stecken und von ihm verlangen, daß er sich einen Weg hinaus ins Freie sucht. Man muß seine Bewegung ständig kontrollieren – erst dann kann man ihm Befehle erteilen.«
»In anderen Worten«, meinte Marner, »wenn er sich in einem Labyrinth befindet, können wir ihn nicht herausdirigieren, solange wir keinen hundertprozentigen Oberblick von allen Verzweigungen, Schächten und Gängen haben und solange wir nicht gleichzeitig seine Reaktionen auf unsere Befehle hin kontrollieren?«
Too-Char nickte.
»Er würde in eine 5ackgasse geraten, und keiner von uns wüßte, daß er sich nicht mehr auf den Ausgang zu bewegt.«
Entweder, überlegte Felton, war etwas an dem Gedankengang falsch, oder aber es warf Licht auf eine weitere Unstimmigkeit.
Aber welche?
Plötzlich hatte er es.
»Wie kontrolliert der Mörder ihn«, fragte er, »wenn er ihn nicht sieht?« Die anderen tauschten unsichere Blicke aus. Oder entdeckte Felton da nicht einen schwachen Schimmer von Enttäuschung in Marners Ausdruck?
»Keine Ahnung«, meinte der Schiffer. Too-Char zuckte verwirrt die Achseln. »Daran habe ich auch nicht gedacht«, sagte Bobby.
»Ich kann ja einmal versuchen, eine Antwort darauf zu finden«, machte sich Felton erbötig. »Nehmen wir einmal an, der rote Fleck, von dem wir dachten, es könne sich dabei um eine Art Zellkern handeln, ist in Wirklichkeit ein lichtempfindliches Organ … Nehmen wir weiter an, es bestünde zwischen dem Manipulator und dem Formbaren ein gewisser Grad von Empathie?«
»Dann wäre der Manipulator ja in der Lage«, stieß Marner aus, »mit dem roten Fleck des Dings zu sehen!«
Felton schloß die Augen, sich im Geiste vorstellend, es gäbe eine für Sicht empfängliche Verbindung zwischen ihm und der Kreatur. Spontan empfing er das schwache Bild von Verstrebungen, die sich gegen dunkle Schotts abhoben!
»Kannst du etwas sehen?« fragte Marner erregt.
»Das Ding befindet sich in einem der Laderäume«, verkündete Felton.
Aber der visuelle Eindruck verblaßte, und er öffnete enttäuscht die Augen.
»Was ist passiert?« forschte der Captain.
»Der Fleck hat sich ›geschlossen‹. Muß irgendein Lid haben, schätze ich.«
»Öffne es!«
Felton stellte sich vor, das Auge würde sich wieder öffnen.
Aber der geistige Eindruck blieb aus.
»Ich kann es nicht.«
Too-Char, Marner und Bobby schlossen die Augen in Konzentration. Nach einer Weile jedoch gaben sie es auf.
»Einer von uns«, sagte der Weganer grimmig, »war stark genug, das Lid zuzuhalten, trotz der Bemühungen der anderen drei – und zwar so lange, bis er den Formbaren zu einer dunklen Stelle dirigieren konnte. Ohne das Ventilationssystem zu demolieren, hätten wir jetzt keine Chance mehr, das Ding zu finden.«
»Aber der Mörder weiß, wo es ist!« Bobby sah ängstlichen Blickes die anderen an.
»Er weiß, wie er es hinausdirigieren kann!«
»Viel wichtiger noch«, fügte Felton hinzu, »ist die Tatsache, daß er sich nicht anders verhielt als die restlichen drei – daß er imstande war, das Ding zu kontrollieren, während er mit uns diskutierte.«
Marner hob kläglich die Hände. »Und wir wissen noch immer nicht, wer es ist.«
*
Sie nahmen nur eine knappe Mahlzeit ein; saßen mehrere Stunden lang lustlos rund um den Tisch, und dann aßen sie wieder ein wenig. Schließlich lehnte sich
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