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10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
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chir­ur­gi­schen Ein­griff un­ter­zo­gen wird. Die­se Me­tho­de ist per­fekt: sie wird von ei­ner Ma­schi­ne aus­ge­führt. Der ge­naue Vor­gang ist na­tür­lich ge­heim, im Prin­zip je­doch sehr ein­fach … Dem Klein­kind wird in die Ne­ben­nie­re ein Vi­rus ein­ge­impft, das sich dort ver­kap­selt und von dem Hor­mon der Ne­ben­nie­re, dem Ad­rena­lin, er­nährt wird. Be­kannt­lich setzt bei psy­chi­scher An­span­nung ei­ne star­ke Ad­rena­li­n­aus­schei­dung ein. Al­so in Fäl­len großer Er­re­gung – wie bei Wut und Zorn. Wird das Ad­rena­lin ab­ge­zapft, kann je­de un­kon­trol­lier­te Ge­fühls­äu­ße­rung nur ein ge­wis­ses Maß er­rei­chen.«
    Dr. Meck­lan mach­te ei­ne kur­ze Pau­se und lä­chel­te der Frau zu.
    »Par­al­lel zu die­ser Ope­ra­ti­on wird das Klein­kind auch ei­ner emo­tio­nel­len Be­hand­lung un­ter­zo­gen. Dies be­wirkt, daß Grau­sam­kei­ten oder gar mut­wil­li­ge Tö­tung ei­nes an­de­ren mensch­li­chen In­di­vi­du­ums eben­falls nur zu ei­nem be­stimm­ten Grad durch­führ­bar sind. Ver­sucht man den­noch, sei­ne Ab­sich­ten zu ver­wirk­li­chen, streikt der Kör­per und re­bel­liert der Geist. Dar­um gibt es kei­nen wirk­li­chen Mord – nur ei­ne pro­zen­tu­el­le Aus­füh­rung.«
    Die Pa­ti­en­tin hat­te ganz klei­ne Au­gen be­kom­men; die Stim­me des Psych­ia­ters war so ein­lul­lend ge­we­sen. Sie fühl­te sich woh­lig ent­spannt. Wie in Tran­ce sag­te sie: »Ich ha­be im 3-D ge­hört, daß der höchst­pro­zen­ti­ge Mord, der bis jetzt er­reicht wur­de, bei ein­un­dacht­zig Pro­zent liegt. Stimmt das?«
    Der Psych­ia­ter nick­te. »Dies ist aber ein Aus­nah­me­fall. Er er­eig­ne­te sich vor fast fünf­zehn Jah­ren. Und so­bald je­mand die Acht­zig-Pro­zent-Gren­ze über­schrei­tet, wird er ei­ner Spe­zi­al­be­hand­lung un­ter­zo­gen, nach der er nur noch zu kleinst­pro­zen­ti­gen Mor­den fä­hig ist.«
    Dr. Meck­lan muß­te wie­der an den Mann den­ken, der im War­te­raum stand. Wenn sich die­se Frau mehr Ge­dan­ken mach­te, an­statt sich Krank­hei­ten ein­zu­re­den, dann hät­te sie ihm einen Wi­der­spruch in sei­nen Wor­ten nach­wei­sen kön­nen. Denn der Mann, an dem die ers­te Spe­zi­al­be­hand­lung durch­ge­führt wor­den war, hat­te da­nach Selbst­mord be­gan­gen – was wie­der­um ei­ne Über­schrei­tung der Gren­ze war.
    Schon vor über zehn Jah­ren hieß es von ihr, sie wür­de nun nie­mals mehr über­wun­den wer­den, und den­noch hat­te es ein Mör­der aus ei­nem der se­ri­ösen Klubs ge­schafft, einen vierun­dacht­zig­pro­zen­ti­gen Mord zu be­ge­hen. Wor­auf­hin er auch ei­ner Spe­zi­al­be­hand­lung un­ter­zo­gen wur­de.
    Jetzt war­te­te er, um zu ihm vor­ge­las­sen zu wer­den.
    Kas­si­an Ky­an hieß er.
    Der Psych­ia­ter stand auf und sag­te ab­schlie­ßend: »Sie wer­den se­hen, gnä­di­ge Frau, bald ha­ben wir Nä­he­res über Ih­ren Mann in Er­fah­rung ge­bracht.«
    Die Frau er­hob sich eben­falls. Sie hat­te plötz­lich wie­der ih­re Be­herr­schung ver­lo­ren.
    »Ich ha­be sol­che Angst, Dok­tor«, jam­mer­te sie. »Ich kann un­mög­lich in mei­ne Woh­nung zu­rück. Ich könn­te den An­blick des Ta­tor­tes nicht er­tra­gen …«
    »Al­so gut«, sag­te Mr. Meck­lan re­si­gnie­rend, »ich wer­de Sie zur wei­te­ren Be­ob­ach­tung hier­be­hal­ten. Aber nur so lan­ge, bis ich den Auf­ent­halts­ort Ih­res Gat­ten ent­deckt ha­be.«
    Er rief nach ei­nem Pfle­ger, und als die­ser die Frau hin­aus­führ­te, dreh­te sie sich in der Tür noch ein­mal um. »Ich woll­te, ich könn­te Ih­nen glau­ben, Dok­tor«, sag­te sie thea­tra­lisch. Sie war­te­te noch sein selbst­si­che­res Lä­cheln ab, dann ging sie hin­aus.
     
    *
     
    Kas­si­an Ky­an war groß, breit in den Schul­tern und hat­te kan­ti­ge Ge­sichts­zü­ge. Er war un­ge­dul­dig und es nicht ge­wohnt, un­tä­tig zu sein, ob nun im Be­ruf oder in sei­ner Frei­zeit, die er mit geis­ti­gem Trai­ning und Ar­beit an sei­ner kör­per­li­chen Kon­di­ti­on aus­zu­fül­len pfleg­te.
    Sein gan­zes Stre­ben war es, ei­nes Ta­ges den hun­dert­pro­zen­ti­gen Mord zu schaf­fen. Und die­ser Tag soll­te nicht mehr fern

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