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10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
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– ja, da­mit ha­ben Sie na­tür­lich recht«, sag­te Ky­an und zer­drück­te im sel­ben Au­gen­blick sei­ne eben erst an­ge­rauch­te Zi­ga­ret­te. Dr. Meck­lan lehn­te sich wie­der zu­rück. In der Hoff­nung, daß die Neu­gier­de nicht in sei­ner Stim­me mit­schwin­ge, frag­te er dann: »Wie ist denn die Be­hand­lung vor sich ge­gan­gen?«
    Ky­an ant­wor­te­te nicht so­fort. Er griff in sei­ne Brust­ta­sche, zog ein Etui her­aus und zün­de­te sich ei­ne neue Zi­ga­ret­te an, mit der un­be­streit­ba­ren Ab­sicht, den Psych­ia­ter auf die Fol­ter zu span­nen. Dann sag­te er:
    »Ja, ei­gent­lich ha­be ich nichts von der Be­hand­lung ge­merkt. Man hat mir ei­ne Sprit­ze ge­ge­ben, nach der ich ein­sch­lief. Drei Stun­den spä­ter er­wach­te ich und war wie­der der al­te. Man gab mir ei­ne Pil­le zum Schlu­cken, von der man be­haup­te­te, es sei kon­zen­trier­te Nah­rung. Dann riet man mir, in den nächs­ten fünf Stun­den nichts zu es­sen.« Ky­an mach­te ei­ne ab­fäl­li­ge Hand­be­we­gung.
    Dr. Meck­lan be­ob­ach­te­te ihn aus wach­sa­men grau­en Au­gen. »Aber das ist noch nicht al­les … Ich hat­te ei­ne ei­gen­ar­ti­ge Un­ter­re­dung mit ei­nem äl­te­ren Herrn in weißem Kit­tel. Lei­der ver­gaß ich sei­nen Na­men. Nun, um bei der Sa­che zu blei­ben, er riet mir, nie­mals – und die­ses Wort un­ter­strich er – nie­mals wie­der Mord­ge­dan­ken zu he­gen. Er sag­te, dies wür­de recht un­an­ge­neh­me Fol­gen für mich ha­ben. Das war dann auch al­les. Man entließ mich.« Ky­an lä­chel­te, dann füg­te er noch prah­le­risch hin­zu: »Man hin­der­te mich nicht ein­mal, mich den Re­por­tern zu stel­len.«
    Die­sen Tri­umph hät­te er sich auch nicht ent­ge­hen las­sen, dach­te der Psych­ia­ter. Ky­an war da­für viel zu über­heb­lich. Er sah noch des­sen Bild vor sei­nem geis­ti­gen Au­ge, wie es von den Ti­tel­sei­ten der Il­lus­trier­ten und Zei­tun­gen her­ablä­chel­te. Ei­gen­ar­tig aber, der Pres­se ge­gen­über hat­te Ky­an sei­ne Zwei­fel an der Wirk­sam­keit der Spe­zi­al­be­hand­lung nicht er­wähnt.
    »Sie sag­ten«, mein­te Dr. Meck­lan in­ter­es­siert, »Sie sei­en nach der Be­hand­lung wie­der ›der al­te‹ ge­we­sen. Wie mein­ten Sie das?«
    »Ge­nau­so, wie ich es ge­sagt ha­be«, er­wi­der­te Ky­an und fuhr dann plötz­lich, mit ver­än­der­tem Ton­fall, fort: »Sie wer­den doch bei al­lem, was ich Ih­nen sa­ge, Ihr Ärz­te­ge­heim­nis nicht ver­ges­sen?«
    »Auf kei­nen Fall. Wo den­ken Sie hin …«
    »Auch in die­sem nicht?«
    Dr. Meck­lan hät­te den Be­lei­dig­ten mi­men müs­sen, war aber viel zu ge­fes­selt durch die Dis­kus­si­on, um dar­an zu den­ken. Da­her sag­te er nur: »Ich ver­si­che­re Sie mei­ner volls­ten Ver­schwie­gen­heit.«
    »Al­so, um ex­akt zu sein«, sprach Ky­an in al­ter Ma­nier wei­ter, deut­lich und selbst­be­wußt, »ich bin über­zeugt, das Be­hand­lungs­ge­bäu­de in ge­nau dem­sel­ben Zu­stand ver­las­sen zu ha­ben, in dem ich es be­trat. Ver­ste­hen Sie: un­ver­än­dert!«
    »Sie mei­nen, die Be­hand­lung ha­be bei Ih­nen nicht ge­wirkt?«
    »Ge­nau.«
    Ei­ne Wei­le herrsch­te Stil­le. Dann:
    »Und was ist nun der Grund, der Sie zu mir ge­führt hat?« frag­te Dr. Meck­lan.
    »Ich will, daß Sie her­aus­fin­den, ob sich an mir tat­säch­lich nichts ver­än­dert hat.«
    »Sie wol­len al­so Ge­wiß­heit …«
    »Stimmt. Ich muß zu­ge­ben, daß mir der Ge­dan­ke, den Ärz­ten sei ein Feh­ler un­ter­lau­fen, selbst äu­ßerst un­wahr­schein­lich vor­kommt – ob­wohl al­les dar­auf hin­zu­wei­sen scheint.«
    Dr. Meck­lan über­leg­te. Schließ­lich sag­te er:
    »Gut. Ich wer­de Sie ei­ni­gen Tests un­ter­zie­hen, aber ich kann Ih­nen kei­ne ab­so­lut rich­ti­ge Dia­gno­se ga­ran­tie­ren. Da ich nicht weiß, wel­cher­art Ih­re Be­hand­lung war, bin ich mir nicht dar­über im kla­ren, in wel­cher Rich­tung ich su­chen muß. Ver­ste­hen Sie?«
    Ky­an nick­te ab­we­send. Na­tür­lich woll­te der Psych­ia­ter mehr über die Be­hand­lung er­fah­ren. Aber ge­ra­de dies wünsch­te Ky­an zu ver­mei­den. Das heißt, er woll­te nicht dar­an den­ken, um die Me­lo­die nicht

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