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10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
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Aus­ga­ben, die man frü­her in je­dem La­den er­hal­ten konn­te. Über­flüs­sig zu er­wäh­nen, daß sie Ku­rio­si­täts­wert für mich ha­ben – und nicht viel mehr.«
    Dr. Meck­lan war an ei­nes der Re­ga­le her­an­ge­tre­ten und griff nun wahl­los in die lan­ge Rei­he von Bü­chern. »Darf ich?« frag­te er.
    »Aber na­tür­lich, Dok­tor. Wer weiß, ob Sie je­mals wie­der ei­ne Mög­lich­keit da­zu ha­ben wer­den?«
     
    *
     
    Dr. Meck­lan nahm ein Buch mit grau­em Rücken her­aus. Er schlug es auf.
    Ver­gilb­tes Pa­pier, kunst­voll ge­druck­te Buch­sta­ben. Ky­an blick­te ihm über die Schul­ter.
    »Sehn­sucht nach dem Mord«, las der Psych­ia­ter. »Im neun­ten Ka­pi­tel be­han­delt Glesch Hi­kor den ge­hei­men Trieb des Men­schen …«
    »Hi­kor war mein Ur­groß­on­kel«, er­klär­te Ky­an. »Er war, um ehr­lich zu sein, ein Stüm­per. Er hat­te ganz ko­mi­sche Theo­ri­en.«
    »So wie das Tier tö­tet und dies der ei­ge­nen Er­hal­tung we­gen tut«, las Dr. Meck­lan auf ei­ner wahl­los auf­ge­schla­ge­nen Sei­te, »so sind des Men­schen Re­gun­gen in die­ser Rich­tung, der des Mor­dens, vom sel­ben Stand­punkt aus zu be­trach­ten. Wenn einen Men­schen der Wunsch zu tö­ten über­kommt, sei es aus den man­nig­fal­tigs­ten Grün­den, die er sich ein­re­det oder an­de­ren ge­gen­über vor­gibt, dann kann man die Ur­sa­che da­für nur in sei­nem Ur­instinkt su­chen. Es ist das Tier im Men­schen, das Angst hat, nicht über­le­ben zu kön­nen, wenn es nicht tö­tet. Die meis­ten Men­schen wis­sen selbst nicht, wo sie die Be­grün­dung für ihr Ver­lan­gen nach Blut su­chen sol­len … Fin­den Sie die­se Theo­rie wirk­lich so ab­surd?« sann Dr. Meck­lan.
    Ky­an lach­te.
    »Sie et­wa nicht?«
    Der Psych­ia­ter zuck­te die Ach­seln. »Ich ha­be den Wunsch des Men­schen nach Mord und Tot­schlag noch nie von die­ser War­te aus be­trach­tet – aber so ganz un­recht scheint Ihr Ur­groß­on­kel nicht zu ha­ben.«
    »Sie hal­ten mich dem­nach für ein Tier?«
    »Wie­so, ich …« Der Psych­ia­ter schi­en ver­wirrt.
    Ky­an klopf­te ihm be­gü­ti­gend auf die Schul­ter. »Wenn Sie es zu En­de lä­sen, wür­den Sie vie­le Wi­der­sprü­che dar­in ent­de­cken.«
    »Mich wür­de es auf je­den Fall rei­zen, es ein­mal zu le­sen. Könn­ten Sie es mir bor­gen?«
    Ky­an blick­te auf die Uhr. »Oh, es ist schon spät. Wir müs­sen uns et­was be­ei­len. Und – er­in­nern Sie mich nach dem Nacht­mahl dar­an.«
    Sie gin­gen wei­ter. Der Ge­dan­ke, daß Dr. Meck­lan nur noch fünf­und­zwan­zig Mi­nu­ten zu le­ben hat­te, stimm­te Ky­an be­hag­lich. Fünf­und­zwan­zig Mi­nu­ten, kei­ne Se­kun­de mehr. Er hat­te sei­ne Klub­kol­le­gen er­sucht, ge­mein­sam zu kom­men und pünkt­lich zu sein.
    Ky­an öff­ne­te die an­de­re Tür.
    »Wir kom­men nun in das Vor­be­rei­tungs­zim­mer mei­nes Groß­va­ters«, er­klär­te er.
    Ein klei­ner Raum emp­fing sie, der ei­gen­wil­lig ein­ge­rich­tet war. Dar­in be­fan­den sich ei­ne Prit­sche, ein gold­ver­zier­ter Stuhl, und an den Wän­den hin­gen drei Fo­to­gra­fi­en, die gut und ger­ne an die zwei­hun­dert Jah­re alt sein moch­ten. Das war die gan­ze Ein­rich­tung.
    »Hier hat sich Ihr Groß­va­ter vor­be­rei­tet? Playk – mei­nen Sie, der heu­te sei­nen fünf­zehn­ten To­des­tag hat?« frag­te Dr. Meck­lan.
    »Ja, im­mer be­vor er einen Mord­ver­such un­ter­nom­men hat.« Kyans Au­gen glit­zer­ten. »Er war sehr aber­gläu­bisch. Er sag­te im­mer: ›Züch­ti­ge erst dich selbst, dann hast du das Recht, an­de­re zu züch­ti­gen.‹«
    Dr. Meck­lan deu­te­te auf die Fo­to­gra­fi­en an der Wand. Dar­auf wa­ren zwei Por­träts von Män­nern ab­ge­bil­det, und das drit­te Fo­to stell­te ei­ne Frau dar, de­ren dich­te Brau­en die klei­nen schma­len Au­gen über­schat­te­ten.
    »Sind das Leu­te, die Ihr Groß­va­ter ver­ehr­te?« frag­te er.
    »Ja. Be­rühm­te Leu­te.«
    »Aus Ih­rer Fa­mi­lie?«
    »Nein«, sag­te Ky­an mit ei­nem weh­mü­ti­gen Lä­cheln. »Lei­der nicht. Es sind be­rühm­te Mas­sen­mör­der, aus der frü­he­ren Zeit. Aber ich ken­ne nur von dem einen den Na­men. Die bei­den an­de­ren konn­te ich nicht

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