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10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
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sie ver­grub sie am Ufer, und dann trat sie den Sand fest.
    Sie be­gann den See ent­lang zu lau­fen und blieb plötz­lich ste­hen, den Rücken zur Schach­tel ge­wandt, die sie ver­gra­ben hat­te.
    Er­regt lehn­te sich Kim­ber vor, als er er­kann­te, was jetzt ge­sche­hen wür­de. So­oft er es auch ge­se­hen hat­te, er konn­te es noch im­mer nicht recht glau­ben.
    Plötz­lich war das Mäd­chen im Was­ser, dort, wo sie die Schach­tel ver­gra­ben hat­te. Sie ging nicht hin, sie lief nicht hin, sie sprang auch nicht hin – sie war ein­fach dort! Und da, wo sie vor­her ge­stan­den hat­te, si­cker­te Was­ser in den Sand.
    Sie sprang aus dem Was­ser, schüt­tel­te sich und rann­te win­kend zum Schiff zu­rück. Sie schi­en über­aus zu­frie­den. Fünf Mi­nu­ten spä­ter hat­te das Schiff die At­mo­sphä­re ver­las­sen und Kurs zu­rück zur Er­de ge­nom­men.
     
    *
     
    Ein an­de­res Schiff ras­te in der Lee­re des Raums auf Vo­kis zu. Aber dies ge­sch­ah Mo­na­te spä­ter, und das Schiff war hun­dert­mal grö­ßer, und es ver­such­te auch gar nicht, heim­lich zu lan­den. Es war die Vo­ki­an Queen, ei­nes der re­gel­mä­ßig zwi­schen Er­de und Vo­kis ver­keh­ren­den Pas­sa­gier­schif­fe.
    McKin­lay zö­ger­te, be­vor er die Ka­bi­nen­tür auf­s­tieß. Sei­ne Mie­ne war be­sorgt. Die Schwie­rig­keit bei al­len kom­pli­zier­ten Plä­nen ist – so ge­ni­al sie auch sein mö­gen –, daß man stän­dig As­sis­ten­ten braucht, die bei der Aus­füh­rung hel­fen. Und das be­deu­tet, daß man sich an­dern in die Hand ge­ben muß, sich, den Er­folg sei­ner Plä­ne, sei­ne Frei­heit und so­gar sein Le­ben.
    McKin­lay haß­te es, sich auf je­man­den an­dern als auf sich selbst zu ver­las­sen.
    Je­doch, jetzt war es viel zu spät, um um­zu­keh­ren. Er stieß die Tür auf und trat ein.
    Das Mäd­chen vor dem Spie­gel nick­te ihm flüch­tig zu. Sei­ne Au­gen wei­te­ten sich un­gläu­big, als er ihr Spie­gel­bild sah.
    Mit zwei Sprün­gen war er bei ihr, pack­te sie grob an den Schul­tern und dreh­te sie zu sich her­um.
    »O Gott!« stöhn­te er wü­tend. »Bin ich denn von lau­ter Nar­ren um­ge­ben?«
    Das Mäd­chen schüt­tel­te ihn ab und wand­te sich wie­der dem Spie­gel zu. »Sag mir, wen du kennst, und ich sag dir, wer du bist«, mein­te sie tro­cken.
    »Stell dir vor, je­mand hät­te dich so ge­se­hen – weißt du nicht, daß das al­les ver­pat­zen könn­te?«
    Jo­an sag­te nichts. Sie be­trach­te­te ihr Ge­sicht im Spie­gel, als ge­hö­re es je­man­dem an­dern. Um bei der Wahr­heit zu blei­ben – es war auch nicht ih­res.
    Sie war ei­ne mit­tel­große Blon­di­ne, mit ei­ner durch­schnitt­li­chen Fi­gur, und ihr wei­ßes Abend­kleid trug nichts da­zu bei, sie zu ver­schö­nern.
    McKin­lay war ra­send, und er muß­te die Fäus­te tief in die Ta­schen ste­cken, um sie nicht am Hals zu pa­cken und zu er­wür­gen.
    »Bist du wahn­sin­nig?« fauch­te er. »Wenn ir­gend je­mand an Bord dich so sieht …«
    »Ich ha­be nie­man­den in mei­ne Ka­bi­ne ge­be­ten«, sag­te sie sanft.
    »Aber stell dir vor, je­mand …«
    »Nun, wenn ir­gend je­mand au­ßer dir her­ein­käme, könn­te ich noch im­mer mit ei­nem Krei­schen auf­sprin­gen und ins Ba­de­zim­mer ren­nen.«
    »Aber trotz­dem …«
    Jo­an seufz­te. »Ge­ni­us, ich wer­de dir ein­mal et­was er­zäh­len. Die Men­schen sind nicht so dumm, wie du glaubst. Ich weiß, ich bin nicht so ge­ris­sen wie du. Nie­mand ist das. Trotz­dem steckt meis­tens, wenn ich et­was tue, ei­ne ver­schwom­me­ne, kin­di­sche, ne­bel­haf­te Idee da­hin­ter.«
    McKin­lay be­ru­hig­te sich et­was. »Und die wä­re?«
    »Pra­xis.«
    »Pra­xis?«
    »Es kann vor­kom­men, daß ich mich in großer Ei­le in Opal ver­wan­deln muß. Ich kann auch in die La­ge kom­men, mich blitz­schnell wie­der zu­rück­ver­wan­deln zu müs­sen. So schi­en mir das Ri­si­ko ge­ring, je­mand kön­ne in mei­ne Ka­bi­ne her­ein­plat­zen und dort ei­ne an­de­re Frau vor­fin­den …«
    McKin­lay brumm­te: »Laß se­hen, wie du im Handum­dre­hen zu Opal wirst.«
    »Okay.« Jo­an nick­te lie­bens­wür­dig.
    Sie stand auf und be­gann sich aus­zu­zie­hen. Man­che Frau­en zei­gen sich aus mo­ra­li­schen

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