10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES
eigenen Interessen liegt.
Sie konnte sich mit der gleichen Unkompliziertheit einem Mann hingeben, wie sie ihn zu erschießen vermochte.
»Warum hast ausgerechnet du es sein müssen?« platzte Bill heraus.
»Du weißt sehr gut, warum.«
»Ja, du bist ein Teleporter. Ich wünschte …«
Mit schnellen, zornigen Schritten war Opal bei ihm und schlug ihm ins Gesicht.
»Habe ich dir nicht gesagt, du sollst dieses Wort niemals aussprechen?«
»Sicher, Liebling«, erwiderte Bill und duckte sich.
»Ich meinte ja nur …«
»Eines muß dir klar sein. Nichts kann schiefgehen, solange der SOD keine Ahnung davon hat, wie es durchgeführt wurde. Tele-Leute wie – wie das andere Mädchen und ich sind so selten wie Schneestürme am Mars. Wenn wir zu arbeiten beginnen, wird wahrscheinlich irgend jemand beim SOD bemerken, daß eine von uns in diese Affäre verwickelt ist. Aber nicht einmal in seinen kühnsten Träumen wird sich jemand vorstellen können, daß es zwei von uns gibt. Und bis sie draufkommen, werden sie noch lange nicht wissen, wie es gemacht wurde. So ist es, mein Herz. Wenn du noch einmal das Wort aussprichst, solange wir hier auf Vokis sind, wirst du es kein zweitesmal mehr sagen können.«
»Sicher, Liebling«, meinte Bill wieder.
*
Vokis war bei weitem die reichste Welt der Galaxis. Sie war auch eine der angenehmsten Welten, die es gab, mit ihren milden Wintern, nicht allzu heißen Sommern und dem völligen Fehlen von eingeborenem Leben, mit ihren warmen, ruhigen Meeren und wundervoll angelegten Städten.
Diese Welt wurde zum Paradies, weil sie so ungewöhnlich jung war – zu jung, um schon eigenständiges Leben zu tragen. Ihre innere Wärme war groß und ihre Sonne sanft. Die Oberfläche von Vokis hatte genug Zeit gehabt, um hart und bewohnbar zu werden – außer in den südlichen Regionen, mit ihren Vulkanen, die wahrscheinlich auch in einigen Jahrhunderten noch nicht bewohnbar sein würden. Aber wie es die Art des Lebens ist, es kam von außerhalb dorthin.
Zu dieser Zeit hatten die Menschen, die nach Vokis flogen, schon eine Menge über die Kolonisation von neuen Welten gelernt, und daher machten sie nicht die üblichen Fehler.
Sie hatten die Chance, sich ihre eigene Ökologie aufzustellen, und sie ergriffen diese dankbar. Fehler, die sie anfangs machten, konnten sie nach einem Jahrhundert wieder ausmerzen.
Das Ergebnis war eine Welt ohne Insekten und Vögel – die importierten Hühner und Enten ausgenommen. Eine Welt ohne Schädlinge, denn nur pflanzenfressende Tiere wurden eingeführt; alle groß genug, um sie unter Kontrolle halten zu können. Eine Welt, wo sogar die Bakterien überwacht wurden.
Doch dies alles wäre ohne Bedeutung, machten nicht die Bodenschätze von Vokis eine Besiedlung lohnend. Diese waren mehr als ausreichend. Gold, Silber, Platin, Diamanten und Uran fanden sich in einem derartigen Überfluß, daß der bloße Export von Roherzen sich bald als unwirtschaftlich erwies. Vokis wurde zum Haupterzeuger von Präzisionswaren. Uhren, elektrischen Einzelteilen, Instrumenten, Linsen, Kameras, Fassungen für Edelsteine – in einem Wort: alles, was klein, leicht und teuer ist, wurde praktisch zu einem Monopol von Vokis.
Da Vokis auf diese Weise ungeheuer reich war, produzierte und exportierte man nur das Allerbeste. Und bald wußte es jedermann: Waren aus Vokis bedeuteten höchste Qualität.
Vokis fand sich in der hervorragenden Lage, mit der Produktion nicht mehr nachzukommen.
Reichtum zieht die Geier an wie das Aas. Bis fast vor einem halben Jahrhundert war Vokis reich und gesetzlos gewesen. Aber als es begann, die Einwanderung genau zu kontrollieren und den
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