10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES
riskiert nichts !«
Der letzte Satz war eine Offenbarung. Dr. Mecklan hörte die Sirene des Rettungswagens schon aus der nächsten Querstraße.
Der alte Meillans begann schneller zu sprechen.
»Aber betrachten Sie die Morde, von denen Sie hörten, nicht als Familienspiel der Kyan-Meillans. Überall gibt es Mörder in unserer Welt. Man muß nur nach ihnen suchen. Sie würden staunen …«
Das war der kritische Augenblick.
Der Rettungswagen schoß heulend aus dem Nebel. Sein Signallicht blinkte unaufhörlich. Mit quietschenden Reifen bog er in die Einfahrt, raste hinauf zum Schloß der Kyans. Die Scheinwerfer konnten den dichten Nebel kaum durchdringen. Einem schwarzen Monstrum gleich, steuerte der Wagen auf die beiden Männer zu. Kies spritzte zur Seite.
Jetzt, dachte der alte Meillans.
Er packte Dr. Mecklans Arm und zog. Doch plötzlich bekam er einen Stoß gegen die Brust – und taumelte zurück. Das nächste war, daß er vom Kühler des Wagens erfaßt wurde.
»Sie haben recht, Meillans«, sagte Dr. Mecklan, als er sich über den Sterbenden beugte, »nur – man darf sich seinen Opfern nicht zu erkennen geben, nicht vor dem Unfall !«
Hier ist eine Welt, die gegen jede Art von Verbrechen geschützt ist – durch eine süperbe Polizeiorganisation.
Trotzdem versucht man es immer wieder, sie zu überlisten, und das mit den tollsten Methoden. Nur … es ist ein Haken dabei.
J.T. Mclntosh
Dort wo es sich nicht lohnt
Vorsichtig, um ja nicht bemerkt zu werden, ließ sich das winzige Schiff herabsinken. Die Chance, ungesehen zu landen, bestand einzig und allein darin, daß es sich für sein Manöver ein fünfzehn Quadratkilometer großes, unbewohntes Gebiet ausgesucht hatte.
George Kimber, der Pilot, spähte nach einem See aus, und als er einen gefunden hatte, ließ er das Schiff niedergleiten, sachte, als würde es an einem Seil eingeholt. Geschickt landete er hundert Meter vom Ufer entfernt und blickte sich dann neugierig um.
Er war schon einmal auf der freundlichen nördlichen Halbkugel von Vokis gewesen, und es war kaum zu glauben, daß diese unwirtliche Landschaft zu diesem Planeten gehörte. Vom Standort des Schiffes aus konnte man drei rauchende Vulkane sehen. Einen halben Kilometer weiter zischte und brodelte ein Geiser. Kein Gras, kein Baum, keine Vegetation, egal welcher Art, belebte die Einöde aus düsterer Lava, aus dunkelrot glühenden Felsen und Sand unter diesem metallgrauen Himmel.
Als er zum Heck des gelandeten Schiffes hinunterblickte, sah er seinen Passagier aussteigen, beladen mit zwei schweren Koffern; in dem weißen Asbestanzug sah sie entsetzlich unförmig aus.
Er wäre gern hinuntergegangen, um ihr zu helfen, aber sie hatte strikte Anweisung gegeben, ihr nicht auf die Oberfläche von Vokis zu folgen, spätestens fünfzehn Minuten nach der Landung müßten sie und das Schiff verschwunden sein.
Sie führte ihr Vorhaben in drei Etappen aus. Sie schleppte die riesigen, schwarzen Koffer zu einem Felsvorsprung, hundert Meter vom See entfernt. Die Form dieses Felsens schien ihr am besten geeignet zu sein. Ein großer flacher Stein war auf einen kleineren Felsen gefallen und bildete dadurch eine geräumige Höhle, die an dem einen Ende von einer festen Sandmauer abgeschlossen war. Obgleich sie an ihrer höchsten Stelle nicht mehr als anderthalb Meter hoch war, bot die Höhle ein vollkommenes Versteck. Nachdem sie die Koffer darinnen verstaut hatte, schob sie mit dem Fuß Sand in die Öffnung, um sie zu verschließen, aber es gelang ihr nicht ganz. Vollkommen überflüssig, dachte Kimber – das Zeug könnte hier tausend Jahre liegenbleiben, ohne entdeckt zu werden … Eine kleine Schachtel behielt sie zurück;
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