10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES
Staats-Ordnungs-Dienst zu gründen, die bestbezahlte, unbestechlichste und schlaueste Polizeimacht der Galaxis, kehrten Gesetz und Ordnung zurück. Und je größer der Reichtum wurde, desto mehr genoß man den Schutz des SOD.
Jetzt war Vokis eine Legende. Jedermann wollte hin, einige wurden aufgenommen. Jeder Gauner wollte einen Teil Beute, alle gingen leer aus.
Aber es gab immer wieder Verbrecher, die bereit waren, es zu versuchen.
*
Die Zollabfertigung war so langwierig und ermüdend, wie es McKinlay erwartet hatte. Er war froh, daß er und Joan nicht versucht hatten, die Apparate hereinzuschmuggeln. Der einzige Weg war, was Joan bereits getan hatte: sie auf der Oberfläche von Vokis zu vergraben.
Das war natürlich auch der einzige Weg, um irgend etwas von Vokis wieder fortzuschaffen.
Joans ganze Make-up-Ausrüstung war bereits von der Vokian Queen befördert und übergeben worden. So konnte McKinlay die sorgfältige Zolluntersuchung mit der amüsierten Toleranz eines Mannes beobachten, der nicht versuchte, irgend etwas zu schmuggeln.
Es war warm und sonnig, als sie auf das Rollfeld hinausschritten. Im Westen lag die legendäre Skyline von Vanna. Im Süden die See. Nach dem Osten hin fünf breite Autostraßen, die zu anderen Großstädten führten. An der Nordseite stand ein großer, gutaussehender Mann, der ein lebhaftes und beunruhigendes Interesse an McKinlay zeigte.
»Mr. McKinlay?« fragte der große Mann freundlich. »Mein Name ist Glyn Morgan. Willkommen auf Vokis.«
»Ich habe nicht erwartet, abgeholt zu werden«, sagte McKinlay und heuchelte Überraschung und Freude, um sein Unbehagen zu verbergen, so bald schon mit dem gefürchteten Staats-Ordnungs-Dienst Bekanntschaft zu machen. »Ich freue mich, Sie kennenzulernen.«
»Ich habe erfahren, daß Sie beabsichtigen, hier ein Buch über den SOD zu schreiben«, sagte Morgan leutselig. »Ihr Verleger bat um unsere Mitarbeit, und wir sind froh, Ihnen einen Gefallen erweisen zu können. Ist Ihre Frau nicht auch mitgekommen?«
»Da kommt sie eben herunter«, sagte McKinlay.
Morgan blickte auf, und alle seine Sicherungen brannten durch. Joan trug Shorts und ein Oberteil, dessen erstaunlicher Aufwand an Material trotzdem nicht viel verbarg. McKinlay fühlte sich sofort viel wohler, als er beobachtete, wie der große, gut und tüchtig aussehende SOD-Mann beim Anblick von Joan förmlich auseinanderfiel. Er war schließlich auch nur ein Mann.
»Joan, darf ich dich mit Mr. Glyn Morgan vom SOD bekannt machen?« sagte er.
Joan schritt auf Morgan zu, geradbeinig auf ihren hohen Absätzen, und ergriff seine Hand.
»Es ist mir ein Vergnügen im wahrsten Sinne des Wortes«, krächzte Morgan heiser. »Und das ist auch nur ein Bruchteil der ganzen Wahrheit.«
Joan lächelte. »Greg«, sagte sie über ihre Schulter, »reich die Scheidung ein.«
»Mrs. McKinlay«, meinte Morgan ernst, »mit solchen Dingen soll man nicht spaßen, auch wenn man es nicht so meint.«
Es hatte den Anschein, mußte McKinlay zugeben, als hätte Joan wieder einmal recht gehabt. Niemals würde es Morgan in den Sinn kommen, Joan versehentlich für ein Mädchen wie Opal Conway zu halten, hinter der nicht einmal ein zahnloser Greis herpfeifen würde.
*
Morgan war äußerst hilfsbereit. McKinlay hatte ganz genau gewußt, keine noch so erfinderische, unwahre Geschichte würde ihn auf Vokis als nicht verdächtig erscheinen lassen. Er hatte sich tatsächlich an einen angesehenen New Yorker Verleger gewandt, ihm einen kurzen Umriß und ein Kapitel eines Buches über den SOD vorgelegt, die des Herausgebers Augen zum Glitzern brachten.
Das überraschte McKinlay nicht im geringsten,
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