10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES
denn er hatte dafür auch einem bekannten Kriminalschriftsteller eine Menge Geld bezahlt.
Als McKinlay den Vorschlag machte, auf eigene Kosten mit seiner Frau nach Vokis zu fliegen, um sich das weitere unentbehrliche Material aus erster Hand zu beschaffen, war der Herausgeber sofort einverstanden gewesen, einen Vertrag für das geplante Buch zu unterfertigen und Vokis um seine Mitarbeit zu bitten.
Morgan lud sie zu einem kurzen Rundflug mit dem Hubschrauber ein und zeigte ihnen die Sehenswürdigkeiten von Vanna. Dabei gab er ihnen die wichtigsten Punkte bekannt, damit sie sich nicht hoffnungslos verirren konnten. Er zeigte ihnen sein eigenes Heim und skizzierte ihnen den Weg zu McKinlays Hotel. Er begleitete sie in ihr Appartement und zeigte sich voll Eifer, McKinlay alles zu erzählen oder zu zeigen, was dieser zu wissen wünschte, egal, ob sofort oder zu einem späteren, vereinbarten Zeitpunkt.
»Das ist sehr liebenswürdig von Ihnen, Morgan«, meinte McKinlay. Seine Gedanken rasten wild durcheinander. Obgleich er es liebte, alles bis ins kleinste Detail zu planen, bereitete es ihm ein Vergnügen, sich jeder günstigen Gelegenheit zu bedienen, um einen bereits fertigen, ausgezeichneten Plan noch zu verbessern. »Wie wäre es mit heute abend – so um acht Uhr?«
Joan sah ihn scharf an. »Aber Greg …«
»Oder ein wenig später«, sagte McKinlay schnell. »Halb neun?«
»Selbstverständlich.« Morgan nickte. »Haben Sie sonst noch irgendeinen Wunsch? Rufen Sie mich ruhig an, wenn Sie etwas brauchen. Das gilt auch für Sie, Mrs. McKinlay.«
»Und wenn ich etwas benötige, mit dem Sie mir nicht dienen können«, begann Joan, »kann ich mich noch immer an Ihre Gattin wenden.«
»Meine Frau? Ich bin nicht verheiratet.«
»Oh!« sagte Joan, als wäre diese Auskunft für sie sehr wichtig.
Morgan lachte atemlos und wandte sich zum Gehen.
Sie wußten, daß es ratsam war, hier nicht zu sprechen. McKinlay schlug einen Bummel vor dem Mittagessen vor, und Joan machte einige harmlose Bemerkungen darüber, welch netter Mann doch Morgan sei.
Erst als sie sich auf einem breiten, großzügig angelegten Boulevard befanden, sagte Joan: »Ich habe eine Frage an dich – so wie du einmal, in deiner höflichen Weise: Bist du von allen guten Geistern verlassen? Diesen Abend haben wir die erste Arbeit durchzuführen.«
»Stimmt«, sagte McKinlay mit Befriedigung. »Die Stunde Null ist 8 Uhr 46. Morgan wird pünktlich um 8 Uhr 30 eintreffen. Wir werden ihm einen Drink anbieten. Du wirst eines deiner sensationellen Kleider tragen. Es wird Morgan Mühe bereiten, seine fünf Sinne zusammenzuhalten. Ich werde es nach einiger Zeit bemerken und dich dann ersuchen, etwas Dezenteres anzuziehen. Um 8 Uhr 39 wirst du lachen, Morgan necken, anschließend ein Bad nehmen und dich umziehen.«
»Ich verstehe«, sagte Joan bewundernd. »Genius, manchmal glaube ich, du bist zu gerissen für dich selbst – und für mich.«
»Das gibt dir sieben Minuten, um das Wasser einzulassen, dich umzuziehen, das Wasser wieder abzulassen und die Arbeit durchzuführen. Um 8 Uhr 57 kannst du wieder bei uns sein.«
»Ziemlich schnelles Bad«, kommentierte Joan.
»Würde jemand etwas anderes als ein kurzes Bad nehmen, wenn Besuch anwesend ist? Sollten wir in den Verdacht kommen, mit der Sache zu tun zu haben, so würde Morgan bestätigen, daß er mit uns die ganze Zeit beisammen und du nur für zehn oder zwanzig Minuten außer Sicht gewesen wärest – eine Zeitspanne, in der du nicht einmal bis zur nächsten Straßenecke laufen könntest.«
»Genius«, sagte Joan, »ich könnte dich küssen.«
»Heb dir das für Morgan auf. Ich muß zugeben, du hast ihn ganz schön
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