10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES
eingeseift. Er glaubt, du magst ihn.«
»Ich mag ihn auch«, sagte Joan herzlich. »Ich finde ihn süß.«
Sie lächelte.
»Süß!« sagte McKinlay angeekelt.
*
Bill war für die Party schon fix und fertig angezogen.
McKinlay hatte seinen und Joans Besuch auf Vokis sehr leicht ordnen können. Die Conways waren vier Monate früher angekommen, doch sie mußten einen echten Grund angeben, damit sie einen festen Wohnsitz erhalten konnten – so kamen sie als Einwanderer. Allen vier Teilnehmern war der gesamte Plan bekannt, bis zum kleinsten Detail, auf Tag und Stunde genau.
Weder McKinlay noch Joan hatten die leiseste Ahnung, wo die Conways sich aufhielten oder was sie taten, aber das spielte keine Rolle. Nicht beim erstenmal.
Bill wurde bereitwillig als Einwanderer aufgenommen, denn er war ein Präzisionswerkzeugmacher und auf seinem Gebiet ein erstklassiger Fachmann.
Da gab es keinen Schwindel.
Entweder man war gut oder nicht – und Bill war gut.
»Paß auf«, sagte Opal, als sie sich für die Party herrichtete. »Komm mir nicht zu nahe mit einem Cocktailglas. Wenn irgend jemand einen Tropfen Martini auf mein Kleid schüttet …«
Bill schauderte bei dem bloßen Gedanken.
»Am besten, du tanzt auch nicht«, sagte er.
»Warum nicht?«
»Irgendeiner könnte dir aufs Kleid treten.«
Opal blickte ihn wohlwollender als gewöhnlich an. »Du hast recht, Bill. Es ist verwunderlich, aber du hast recht. Ich werde nicht tanzen, bis es vorbei ist. Und denke daran, du mußt Joan abschirmen. Es ist der schwache Punkt im Plan; wir zählen auf dich, sollten unerwartete Ereignisse eintreten – was nicht der Fall sein dürfte. Geht deine Uhr richtig?«
Es war eine ganz gewöhnliche Party, nicht eben bemerkenswert, ohne interessante Leute. Die meisten Männer waren im Präzisionswerkzeugbau beschäftigt.
Die Frauen waren lediglich ihre Gattinnen.
Solche Versammlungen in Vanna waren immer eine Zurschaustellung von Kostbarkeiten, die ein Vermögen darstellten. Die Gastgeberin hatte allein Kunstgegenstände, die Millionen wert waren und über den ganzen Raum verstreut lagen.
Gib einem ganz gewöhnlichen Dieb zehn Sekunden Zeit, und er könnte eine halbe Million zusammenklauben.
Und Opal war keine gewöhnliche Diebin.
Als sie und Bill ankamen, konnte sie sich nicht helfen – sie mußte vor Befriedigung lächeln. Die Party fand in einer riesigen Halle statt, mit einer sanft erleuchteten Tanzfläche und mehr als genug dunklen Ecken. Irgendeine davon würde für ihre Zwecke genügen. Sie zeigte Bill zwei von ihnen.
Es würde ein leichtes Spiel sein. Sie blickte flüchtig auf ihr Kostüm, ein langes, schwarzes Kleid mit einem weiten Rock. Es war nichts ungewöhnliches an ihrem Kleid, ausgenommen, daß ein Gegenstand, der zufällig in ihren Ausschnitt gelangen sollte, unten nicht herausfallen würde. Dann schaute sie auf die Uhr … 8 Uhr 21. Noch lange nicht Zeit, um an die Arbeit zu gehen. Erst um 8 Uhr 43.
»Darf ich vorstellen, meine Frau Opal«, sagte Bill. Sie lächelte automatisch einer fetten Frau zu – und schätzte ihre Halskette auf vierhunderttausend.
Zwei Stunden vor dem Zeitpunkt, da sie Morgans Ankunft erwarteten, ging McKinlay in das Badezimmer, versperrte die Tür und ließ das Wasser in die Wanne rinnen.
Sein kühl analysierender Verstand hatte einen möglichen Haken an ihrem Plan entdeckt.
Sollte eine Abhöranlage eingebaut sein, mit einem SOD-Mann an der Empfangsstation – und solche Vorrichtungen mußten sie in Betracht ziehen –, wäre es unmöglich gewesen, den Plan so auszuführen, wie sie es ursprünglich beabsichtigt hatten. Die Tatsache, daß Joan sehr oft baden gehen würde, mußte verdächtig
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