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10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
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Kleid mit ei­nem wei­ten Rock. Opa’ wür­de so ein Kleid tra­gen. Jo­an leg­te es mit al­lem Zu­be­hör be­reit. Aus der­sel­ben Kis­te nahm sie ei­ne voll­stän­di­ge Ma­keup-Aus­rüs­tung. Sie muß­te die Ge­gen­stän­de mit­neh­men.
    Hier­her wür­de sie im­mer sprin­gen, sich in Opal ver­wan­deln und mit Opal zur fest­ge­leg­ten Zeit tau­schen. Kurz dar­auf wür­de sie aber­mals tau­schen (Opal wür­de das zwei­te Mal die nö­ti­ge Kraft da­zu lie­fern), dann muß­te sie ihr ei­ge­nes Ge­sicht und ih­re Fi­gur wie­der­her­stel­len und sich zu­rück ins Ho­tel ver­set­zen.
    Aber dies­mal, soll­te McKin­lays Plan funk­tio­nie­ren, muß­te sie bei­de Ver­wand­lun­gen in Van­na durch­füh­ren. Es war ge­fähr­lich ge­nug, das Ma­keup-Ma­te­ri­al ei­ni­ge Stun­den in den Ho­tel­zim­mern her­um­lie­gen zu las­sen, denn es be­stand im­mer­hin die Mög­lich­keit, daß je­mand nach eben sol­chen Din­gen Aus­schau hielt.
    Der SOD wür­de na­tür­lich al­les über Tele­por­ta­ti­on wis­sen; nie­mals aber könn­te er zwei Din­ge ver­mu­ten – ers­tens, daß ein Trans­mit­ter auf­ge­stellt war, und zwei­tens, daß je­mand, der einen Sprung aus­führ­te, au­gen­blick­lich durch sei­ne ei­ge­ne Mas­se in Ge­stein, Er­de oder Was­ser er­setzt wur­de.
    Im ers­ten Fall wür­den sie von ei­ner falschen An­nah­me aus­ge­hen. Im zwei­ten konn­ten sie, mit ein we­nig Glück, ge­täuscht wer­den.
    Al­le Ar­ten von Die­ben wuß­ten seit Jahr­hun­der­ten, daß der bes­te Weg, die Spu­ren zu ver­wi­schen, der war, den An­schein zu ge­ben, als feh­le über­haupt nichts.
    Es mag wahr sein, daß Sha­ke­s­pea­res Wer­ke nicht von ihm selbst ge­schrie­ben wur­den, son­dern von ei­ner an­de­ren Per­son, mit gleich­lau­ten­dem Na­men. Ähn­lich wür­de es sich im Fall des SOD ver­hal­ten, soll­te man dort Tele­por­ta­ti­on ins Au­ge fas­sen, was man un­wei­ger­lich tun wür­de. Man käme schwer­lich auf die Idee, daß Opal, an­statt durch sechs­und­fünf­zig Ki­lo­gramm Sand, von den rund 56 kg ei­nes an­de­ren Mäd­chens, das wie Opal Con­way aus­sah, er­setzt wur­de.
    Die Idee für Jo­ans häu­fi­ge Sprün­ge zwi­schen dem Ho­tel in Van­na und dem Ver­steck in der süd­li­chen He­mi­sphä­re, die Aus­gangs­punk­te Bad-See zu wäh­len, war ein Teil von McKin­lays Schlau­heit. Es gab kei­ne ver­dach­ter­we­cken­den Spu­ren von Sand, Er­de oder Stei­nen – nur Was­ser, das durch das Ab­fluß­rohr rin­nen und kei­nen Be­weis zu­rück­las­sen wür­de. Ty­pisch für McKin­lays Plä­ne war die Tat­sa­che, daß die ein­zi­ge Un­be­quem­lich­keit dar­in be­stand, häu­fig in dem kal­ten Was­ser un­ter­tau­chen zu müs­sen, ei­ne Sa­che, die man aber je­der­mann zu­mu­ten konn­te.
    Noch et­was fiel Jo­an ein. Sie leg­te ein großes Hand­tuch ne­ben das schwar­ze Kleid.
    Sie muß­te bis zur letz­ten Mi­nu­te mit dem Ab­trock­nen war­ten, ehe sie mit Opal tausch­te.
    Jetzt hat­te sie al­les be­reit. Sie ging zum See zu­rück, wa­te­te hin­ein, setz­te sich nie­der und steck­te den Kopf un­ter die Ober­flä­che.
    Dies­mal ging es herr­lich ein­fach, mit der ge­ball­ten Kraft, die sie be­nö­tig­te, und die­se be­fand sich di­rekt ne­ben ihr. So­gar Opal Con­way wür­de kei­ner­lei Mü­he ha­ben.
     
    *
     
    Mor­gan kam, wie er­war­tet, Punkt acht Uhr im Ho­tel an. McKin­lay hat­te Ma­gne­to­phon und No­tiz­block vor­be­rei­tet. Jo­an trug ein Kleid, des­sen Rock so kurz war, daß ih­re Bei­ne na­he­zu un­ver­hüllt wa­ren.
    Drinks wur­den ge­reicht. McKin­lay igno­rier­te Mor­gans Zer­streut­heit und die Art, wie er Jo­an an­blick­te.
    »Zu Be­ginn möch­te ich Sie et­was fra­gen«, be­gann er. »Mor­gan, kön­nen Sie mir sa­gen, wie­so der SOD so gut ist?«
    »Die Öf­fent­lich­keit ar­bei­tet mit uns zu­sam­men«, sag­te Mor­gan ab­we­send. »Das ist die gan­ze Er­klä­rung. Stel­len Sie sich vor, Sie oder ir­gend je­mand an­de­rer wünscht zu ver­rei­sen, und sei es nur zu ei­ner an­de­ren Stadt auf Vo­kis. Sie müß­ten es uns mit­tei­len und auch den Grund Ih­rer Rei­se an­ge­ben. Soll­ten Sie es un­ter­las­sen, so könn­ten Sie ein­fach nicht fort.

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