10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES
drei Wochen.«
»Ja, aber … Schau, Greg, was ich sagen wollte, ist – sozusagen als Gefallen für uns –, warum du nicht wartest, bis der Fall erledigt ist, bevor du dein Buch veröffentlichst?«
McKinlay amüsierte sich königlich.
Er setzte eine kritische Miene auf. »Wir kehren in drei Wochen zurück«, sagte er. »Wir benötigen zwei Monate, bis wir die Erde erreichen. Drei Monate nach unserer Ankunft wird das Buch wahrscheinlich veröffentlicht werden. Zu irgendeinem Zeitpunkt innerhalb der nächsten fünf oder sechs Monate werde ich gerne bereit sein, das Kapitel über Baldigst umzuschreiben, wenn du mir die abschließenden Details bekanntgibst. Ist das fair genug?«
»Sicher, Greg«, sagte Morgan dankbar. »Das ist fein. Ich war ein wenig erschrocken bei dem Gedanken, du würdest nach New York zurückkehren und ein Buch veröffentlichen mit dem Titel: ›Der Fall, der den SOD verwirrte.‹ Und wir stünden ziemlich albern da, wenn wir diesen Baldigst in der darauffolgenden Woche fangen sollten.«
»Du hast mich vollkommen falsch verstanden«, sagte McKinlay. »Natürlich will ich das Buch verkaufen, und dieser Fall …«
»Und ich finde, du könntest den Fall umschreiben, so daß es aussehen würde wie …«
McKinlay schüttelte den Kopf. »Morgan, der wichtigste Punkt bei meinem Buch ist, daß der SOD gut ist. Ich lobe euch nicht übertrieben; die Leute bekommen das oft genug vorgesetzt – zu oft –, und sie werden der Sache überdrüssig. Wenn der SOD nur eine ganz gewöhnliche Polizeistreitmacht wäre, worin läge dann der wesentliche Punkt meines Buches? Wie könnte ich sonst eine Menge Leute dazu bringen, mein Buch zu lesen? Von meiner Warte aus gesehen, wäre es viel besser, wenn ihr Baldigst fangen würdet!«
»Ja, das sehe ich ein«, sagte Morgan langsam. »Nur manchmal werde ich die Idee nicht los, daß du über uns wegen dieses Falles lachst.«
McKinlay machte eine Pause, um sich eine gute Antwort zurechtzulegen; er wußte, sie mußte gut sein. »Je unentwirrbarer du den Fall findest, desto angenehmer ist es für mich. Nur mußt du am Ende gewinnen. Dann würde es den Titel bekommen: ›Der Fall, der beinahe den SOD verwirrte.‹ Begreifst du, was ich meine?«
Morgan nickte.
*
Diese Situation entbehrte zweifellos nicht einer gewissen Ironie, denn wenn Morgan nicht gerade Baldigst jagte, verbrachten er und Joan die meiste Zeit miteinander. Zu Beginn war Morgan überängstlich darauf bedacht gewesen, auch McKinlay einzuladen, oder er fragte um Erlaubnis, bevor er mit Joan irgendwohin ging. Aber als er herausfand, daß McKinlay es wirklich vorzog, die Abende mit seinem Buch zu verbringen – McKinlay spielte seinen Teil bis ins Kleinste genau –, und sogar darüber erfreut war, Joan nicht um sich zu haben, verfiel Morgan in die Gewohnheit, sie zu Plätzen mitzunehmen, wo normalerweise ein Mann niemals eines anderen Ehefrau hingeführt hätte.
Sie hatten eine Menge gemeinsam, und es bereitete ihnen Vergnügen, es herauszufinden. So erfuhr Joan, daß Morgan viele Dinge verstand, die sie sich von einem Polizisten kaum erwartet hätte. Morgan fand Joan bereit und willig zu vergessen, daß sie verheiratet war, bis auf einige grundlegenden Vorbehalte, und er mochte sie nicht nur deswegen gut leiden, sondern auch wegen der grundlegenden Vorbehalte.
Bei diesen Gelegenheiten sprach Morgan nie über seine Arbeit, und Joan zeigte kein Interesse daran. Andere Dinge beschäftigten sie mehr.
Einmal jedoch stießen sie beinahe mit den Conways zusammen, und obwohl jeder vorgab, den anderen nicht zu kennen, murmelte Morgan später: »Hast du das Mädchen gesehen? Sie war eine der
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