10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES
das ist statistisch nachgewiesen, sind berufsmäßige Arbeit, hier oder sonstwo. Ein Ehemann schlägt seiner Frau mit einer Axt den Schädel ein, ruft uns dann und erzählt uns die ganze Geschichte. Ein Mann sticht …«
Er verstummte, als Joan erschien, frisch vom Bad.
Es war 8 Uhr 59.
»Fahren Sie fort«, sagte sie. »Ich kann Sie jetzt nicht mehr ablenken, wie?« Sie trug einen Umhang, der nichts außer ihrem Gesicht, den Händen und Füßen enthüllte.
»Mrs. McKinlay«, sagte Morgan offen, »Sie würden mich ablenken, selbst wenn Sie einen Raumanzug trügen.«
Sie lächelte und setzte sich. »Glyn«, sagte sie, »ich mag Sie. Wann werden Sie mich endlich Joan nennen?«
Morgan benötigte über fünfzehn Minuten, um zum Thema zurückzufinden. Und bald danach läutete das Telefon.
»Das wird für mich sein«, sagte er.
»Meine Abteilung weiß, daß ich hier bin.«
Er hörte eine Weile zu, sagte aber praktisch nichts. Dann legte er den Hörer auf und drehte sich um zu McKinlay.
»Möchten Sie einen Fall sehen?« fragte er.
»Was meinen Sie – einen Fall?«
»Juwelenraub vor zwanzig Minuten auf einer Party. Ich hinterließ Order, mich anzurufen, falls sich etwas Interessantes ereignen sollte. Sie können mitkommen und sehen, wie der SOD arbeitet, falls es Sie interessiert.«
»Natürlich«, sagte McKinlay mit mehr Enthusiasmus, als er fühlte, denn das hatte er nicht eingeplant. »Werde ich sehen, wie Sie den Dieb fangen?«
Morgan grinste. »Ich bezweifle es. Aber Sie werden auf diese Weise erfahren, wie wir die Methode des Diebes und dann den Dieb selbst herausfinden. Wahrscheinlich wird er schon verschwunden sein. Ist er noch da, werden Sie sehen, wie wir ihn fangen.«
»Darf ich auch mitkommen?« bat Joan.
Sie könnten die Zimmer durchsuchen, dachte McKinlay. Vielleicht ist das allgemein üblich. Er war sehr erleichtert, als Morgan sagte: »Besser nicht, Mrs. McKinlay – ich meine, Joan.
Wir müssen uns beeilen, wenn wir noch etwas sehen wollen, und Sie sind nicht bereit.«
Als sie gingen, hoffte McKinlay, daß Joan von selbst auf die Idee kommen würde, die Zimmer bereit zu halten, falls der SOD einen Besuch abstatten sollte. Wenn man gegen den SOD arbeitet, ist »Vorsicht« das oberste Gebot.
*
Als Morgan und McKinlay ankamen, waren männliche und weibliche SOD-Beamte mit der Untersuchung der Gäste fertig geworden. Ihre Sorgfalt war unverkennbar.
»Erwarten Sie wirklich, etwas zu finden?« fragte McKinlay Morgan.
»Sehr unwahrscheinlich. Aber das ist auch nicht der springende Punkt. Verschiedene Fakten wurden ausgeschieden. Die Hälfte unserer Arbeit besteht darin, Fakten zu suchen, die man ausscheiden kann. Entschuldigen Sie mich eine Sekunde, während ich mich über den Tathergang erkundige.«
Er ließ McKinlay allein in einer Ecke stehen. Als sich dieser zu rühren begann, kam einer von den SOD-Beamten zu ihm und ersuchte ihn, zu bleiben, wo er war. McKinlay bekam einen Begriff davon, wie übergenau der SOD arbeitete. Obwohl nichts gegen ihn vorlag, wurde er gebeten, nicht umherzuwandern. Es war kaum anzunehmen, daß er an dem Diebstahl irgendwie beteiligt war, aber sie gingen kein Risiko ein.
Eine der letzten Frauen, die durchsucht werden sollten, kam vorüber. Es war Opal Conway. Sie wußte genau, daß sie ihm nicht mehr als einen flüchtigen, gleichgültigen Blick zuwerfen durfte.
McKinlay fand es begreiflich, daß sie nicht wenig über sein Auftauchen erschrak.
Morgan kam zurück. »Ich glaube, es wäre besser gewesen, ich hätte auf nähere Informationen gewartet, anstatt Sie jetzt schon hierherzubringen.« Er sah reumütig drein. »Wir werden nichts finden.«
»Wie meinen Sie das?«
»Wie ich es gesagt habe. Sehr viel ist gestohlen worden und
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