10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES
Wirklichkeit nur siebzehn?«
»Deine Schuld ist bereits bewiesen, denn Opal Conway kann mich nicht einmal von Adam unterscheiden.«
Joan ignorierte die gefährliche Tatsache, daß er sie Joan genannt hatte, und blieb an der Sache mit den Uhren kleben.
»Was soll ich denn mit ihnen gemacht haben?« fragte sie in Opals sarkastischem Ton. »Soll ich sie vielleicht in meine Strumpfbänder gesteckt haben?«
Morgan schaute sie traurig an. »Joan, du würdest es nie begreifen, wie gründlich wir sind. Als wir uns entschlossen, einen Zusammenhang zwischen Opal Conway und Joan McKinlay zu suchen, schien uns das Ganze recht aussichtslos, aber das störte uns nicht; wir lassen niemals einen Hoffnungsschimmer fahren, nur weil er unwahrscheinlich ist. Schau!« Er hob den Saum ihres Rockes in die Höhe und zeigte ihn ihr.
»Sieht in Ordnung aus«, meinte Joan.
»Das ist er auch. Eines unserer Mädchen hat in Opals Kleid ein kleines Loch geschnitten. Deines aber hat kein Loch. Die andere Sache … Aber das kannst du nicht sehen, nur ich kann es. Als ich dich gestern abend küßte, klebte ich ein kleines Muttermal auf deinen Hals, das du vorhin noch nicht hattest. Du hast es noch immer oben, Joan, du …«
Plötzlich riß er die Augen auf und begann zu fluchen.
Das Mädchen in seinem Griff hatte … geflimmert.
Und in dem Saum, den er noch immer hielt, befand sich ein kleiner, zierlicher Schnitt.
Er wirbelte sie herum. Es war kein Muttermal an ihrem Hals.
»Würden Sie so freundlich sein, mir zu erklären, was das alles soll?« fragte Opal bissig.
»Aber hier gibt es keinen Transmitter!« schrie er wild und schaute die beiden Männer an.
»Wie konnte …?«
Dann kam ihm die volle Erklärung zu Bewußtsein.
» Zwei Teleporter!« sagte er. »Das ist es. Ihr beide könnt es, Sie und Joan. So brauchten Sie nie einen Transmitter an Ihrem Tatort und ließen auch nie irgendeinen Ballast herumliege».«
»Wer ist dieser Verrückte?« fragte Opal die beiden SOD-Beamten.
»Das wird Ihnen auch nichts nützen«, sagte Morgan.
*
Als Joan beim Versteck ankam, teleportierte sie augenblicklich zum Hotel in Vanna, denn sie wußte, sie hatte nur noch wenige Minuten zur Verfügung, bis Morgan, der kein Teleporter war, dort sein konnte. Sie zog McKinlay ins Badezimmer.
Es war der einzige Raum, von dem sie sicher wußten, daß er nicht abgehört wurde.
»Morgan weiß es«, sagte sie rasch. »Er weiß, daß ich nicht Opal bin. Er wird in einigen Minuten hier sein.«
McKinlay fluchte nicht. Er hatte keine Zeit dazu. »Du wechseltest gerade mit Opal, während er dich hielt?«
»Opal tat es. Er wußte nicht, wie, aber jetzt hat er sicher begriffen. Er ist kein Narr. Was nun, Genius?«
McKinlay stand nur kurze Zeit zur Verfügung, um sich zu entschließen. Sollte er bluffen?
Sollte er verschwinden?
Oder was sonst?
Er zögerte nicht lange. »Kehr zum Versteck zurück«, sagte er, »und bleibe dort. Kimber wird in fünf Tagen landen. Die eiserne Ration reicht, bis er kommt. Ich werde ihnen sagen, ich wüßte von nichts. Nicht einmal davon, daß du ein Teleporter bist. Von überhaupt nichts! Vielleicht komme ich damit durch.«
»Mag sein«, stimmte Joan zu. »Mag aber auch nicht sein. Die Leute sind nicht so dumm, wie du glaubst, Genius.«
Sie verschwendete keine Zeit. Einmal mehr enthielt das Bad trübes Wasser, das rasch davongurgelte. Und nur wenige Minuten später kam Morgan an.
Er versuchte es gleich mit einer handfesten Anklage, aber als McKinlay ärgerlich wurde und darauf beharrte, daß er nicht ein einziges Wort verstünde von dem, was Morgan sagte, mußte Morgan mit Erklärungen herausrücken, und McKinlay wußte, er hatte seinen ersten Sieg in der Tasche. Bald akzeptierte Morgan stillschweigend, daß McKinlay wirklich nichts von der Verwicklung seiner Frau mit den
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