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10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
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nichts.
    Manch­mal über­fällt mich sol­che Lan­ge­wei­le, daß ich nur schwer da­ge­gen an­kämp­fen kann.
    »Sind mei­ne Ar­gu­men­te rich­tig?« frag­te ich. (Zwei Da­men sa­hen in den Raum, er­blick­ten mich – und ver­schwan­den schnell wie­der. Sie muß­ten wohl ge­fühlt ha­ben, daß mir nichts an ih­nen lag, an­dern­falls wä­ren sie zu mir ge­kom­men; ich bin jung und statt­lich – noch kei­ne drei­und­drei­ßig.)
    »Du hast im­mer schon gut ar­gu­men­tie­ren kön­nen«, sag­te Mar­cus Au­re­li­us Mar­co­ni. »Aber es führt im­mer ins Ufer­lo­se. Mein Gott, bin ich mü­de!«
    »Die­se Ar­gu­men­te füh­ren aber wo­hin. Ich bit­te dich, glau­be dies, Hei­li­ger Rö­mer«, sag­te ich, mich vor ihm auf die Knie wer­fend. »Es ist die Staats­phi­lo­so­phie, von der ich dir ei­gent­lich er­zählt ha­be. Al­so der Grund, warum sie die To­dess­tra­fe für schwe­re Ver­bre­chen auf­recht­er­hal­ten – zum Bei­spiel für den Mord an ei­nem Ba­stard wie Paro­wen Scry­ban – und am nächs­ten Tag in die Ver­gan­gen­heit rei­sen, um die Exe­ku­ti­on auf­zu­he­ben. Sie sind der An­sicht, man müs­se für sein Ver­bre­chen ster­ben, ver­siehst du? Aber sie sind vor al­lem der An­sicht, je­der sol­le sei­ne wirk­li­che Zu­kunft er­le­ben. Sie ha­ben – wir ha­ben viel zu vie­le auf dem Zeit­schirm ster­ben se­hen … Rö­mer, Nor­man­nen, Kel­ten, Go­ten, Eng­län­der, Is­rae­lis. Je­de ein­zel­ne Ras­se. In­di­vi­du­en – sie al­le star­ben zu früh, oh­ne die Er­fül­lung …«
    Oh, ich ge­be zu, ich heul­te dann ge­senk­ten Hauptes, aber ich ver­barg dies recht ge­schickt, in­dem ich wie ein Hund bell­te: wie ein großer Dä­ne. Ham­let. Nicht in un­se­ren Ster­nen, son­dern in uns selbst. (Ich ha­be W. S. beim Schrei­ben da­von zu­ge­se­hen.)
     
    *
     
    Ich heul­te so­dann, weil ich dach­te, die Po­li­zei käme ga­ran­tiert Mit­te nächs­ter Wo­che, um mich aus­zu­lö­schen und dann, ge­mäß mei­nem Ur­teil, wie­der­zu­er­we­cken. Ich konn­te mich noch gut er­in­nern, wie es das letz­te Mal ge­we­sen war. Sie brauch­ten so lan­ge da­für.
    Sie brauch­ten so lan­ge. Ob­wohl ich mich wehr­te, konn­te ich mich nicht be­we­gen; die­se Po­li­zis­ten wis­sen, wie man einen fest­hält.
    Mei­ne Luft­röh­re wur­de zu­ge­schnürt, wie der Ur­teilss­pruch des Ge­rich­tes es ver­lang­te.
    Und dann schie­nen die Schach­teln her­ein­zu­se­geln. Mit klei­nen fing es an, dann ka­men im­mer grö­ße­re. Es wa­ren schwar­ze Schach­teln, sie al­le. Schnel­ler ka­men sie, und im­mer schnel­ler, dran­gen in mich und aus mir her­aus. So und nicht an­ders fühl­te ich mich, bei Gott! Und sie blo­ckier­ten das gan­ze, gan­ze Uni­ver­sum, rot und schwarz. Die Lun­gen mit Schach­teln voll­ge­stopft, schied ich aus der Welt.
    Tot!
    Ich kam in die Vor­höl­le.
    Ich will nicht be­haup­ten, es sei nichts ge­sche­hen, aber ich konn­te mir kei­nen Reim dar­auf ma­chen, was dort vor sich ging, und es war mir un­mög­lich, dar­an teil­zu­neh­men. Dann leb­te ich plötz­lich wie­der.
    Ab­rupt war es wie­der je­ner Tag vor der Er­hän­gung, und der Re­gie­rungs­be­auf­trag­te hat­te sich in der Zeit zu­rück­be­ge­ben und mich be­freit, so daß ich in ge­wis­sem Sin­ne gar nicht er­hängt wor­den war. Aber ich konn­te mich trotz­dem dar­an er­in­nern, und an die Schach­teln und die Vor­höl­le. Spre­chen Sie mit mir nicht über Pa­ra­doxa. Die Re­gie­rung wen­de­te ei­ni­ge Mil­lio­nen Me­ga­volt auf, um je­nen Mann zu mir zu­rück­zu­schi­cken, und die­se Me­ga­volts zäh­len mehr als al­le Pa­ra­doxa. Ich war tot und dann wie­der am Le­ben.
    Nun muß­te ich das Gan­ze noch ein­mal durch­ma­chen. Kein Wun­der, daß es heut­zu­ta­ge nur noch we­ni­ge Ver­bre­chen gibt; das Dro­hen die­ser schreck­li­chen Er­kennt­nis hat schon so man­chen Kri­mi­nel­len ab­ge­schreckt. Aber ich muß­te Paro­wen Scry­ban tö­ten; ge­nau­so lan­ge, wie man zu­rück­ging und ihn wie­der zum Le­ben er­weck­te, nach­dem ich mit ihm ab­ge­rech­net hat­te. Ich muß­te hin und es von neu­em tun.
    Nen­nen Sie es mei­net­we­gen ei­ne mo­ra­li­sche Ver­pflich­tung.
    Kei­ner be­greift das. Es

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