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10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
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Le­ben.
    Sie wa­ren treu. Ich muß­te ih­nen et­was schen­ken – ich be­saß kein Gold und Sil­ber.
    Der Schin­der­kar­ren hielt vor Kar­lis Wohn­ort – vorm Gat­ten-Wohn­sitz, müß­te es ei­gent­lich hei­ßen. Ah, wie ich die­sen Ort nicht schon ge­nannt hat­te! Je­mand hät­te all die Na­men und Be­zeich­nun­gen auf­schrei­ben sol­len. Es war eins von die­sen um­ge­stülp­ten Bie­nen­korb-Häu­sern; im Erd­ge­schoß le­dig­lich Platz für Tür und Lift, wo­ge­gen die fünf­te Eta­ge einen Kon­zer­traum be­her­ber­gen konn­te. Wack­li­ge Sa­che; sehr wack­li­ge Sa­che. Wir fuh­ren zur fünf­ten. Ei­ne sechs­te Eta­ge gab es nicht; hät­te es ei­ne ge­ge­ben, wä­re ich wohl rauf, so wie ich mich fühl­te. Ich frag­te trotz­dem da­nach, nur um die fa­bel­haf­te Frau strah­len zu se­hen. Sie hat­te es gern, wenn ich scherz­te, und sei ich über­haupt nicht da­zu auf­ge­legt. Ich sah es ihr an, sie lieb­te mich noch im­mer so sehr, daß es ihr weh tat.
    »Und jetzt ein klei­nes Wun­der, ihr ver­wöhn­ten To­ren«, sag­te ich, dreh­te mich um und tram­pel­te hin­ein ins Wohn­zim­mer.
    Ich nahm ei­ne lee­re Va­se von ei­ner nied­ri­gen Stel­la­ge und spuck­te hin­ein. Ah, die al­te Ge­schick­lich­keit! Sie war noch im­mer da. Die Va­se füll­te sich so­fort mit Wein. Ich nipp­te und be­fand ihn für gut.
    »Komm und pro­bier ihn, Per­di­ta!« for­der­te ich sie auf.
    Die fa­bel­haf­te Frau wand­te trau­rig den Kopf zur Sei­te. Sie wür­de die Va­se nicht an­rüh­ren. Ich hät­te ihr je­des ein­zel­ne Haar vom Schä­del fres­sen kön­nen, aber den Wein zu se­hen schi­en ihr ein­fach nicht mög­lich zu sein. Ich glau­be wirk­lich, sie konn­te die­sen Wein nicht se­hen.
    »Bit­te, Alex, fang nicht schon wie­der da­mit an«, bat sie er­schöpft. We­nig Ver­trau­en, wie Sie se­hen – die al­te, al­te Ge­schich­te. Ich setz­te mich ver­kehrt auf einen Stuhl, leg­te mei­nen kran­ken Fuß auf einen an­dern und schmoll­te.
    Sie ka­men her­über und blie­ben bei mir ste­hen, nicht zu na­he.
    »Kommt nä­her«, bat ich sie, in­dem ich un­ter mei­nen Au­gen­brau­en her­vor­sah und so tat, als knur­re ich sie an. »Ich tue euch nichts. Ihr wißt doch, ich er­mor­de nur Paro­wen Scry­ban!«
    »Dar­über müs­sen wir mit dir spre­chen«, sag­te Gat­te ver­zwei­felt. Mir schi­en, als sei er äl­ter ge­wor­den. »Mir scheint, du bist äl­ter ge­wor­den, Per­di­ta«, sag­te ich. Ich nann­te ihn auch oft Per­di­ta; wahr­haf­tig, manch­mal se­hen sie so ver­ängs­tigt aus, daß man nicht recht weiß, wie man sie aus­ein­an­der­hal­ten soll.
    »Ich kann nicht ewig le­ben, Alex«, er­wi­der­te er. »Ver­su­che dich jetzt auf die­ses Tö­ten zu kon­zen­trie­ren, ja?«
    Ich hob ei­ne Hand und ver­such­te zu rülp­sen. Zeit­wei­se kann ich sehr laut rülp­sen.
    »Wir tun al­les, um dir zu hel­fen, Alex«, sag­te er. Ich hör­te ihn, ob­wohl mei­ne Au­gen ge­schlos­sen wa­ren; kön­nen Sie das? »Aber wir kön­nen dich nur vor Un­an­nehm­lich­kei­ten be­wah­ren, wenn du mit uns zu­sam­men­ar­bei­test. Das Tan­zen ist’s; nichts ver­führt dich so sehr wie das Tan­zen. Du mußt uns ver­spre­chen, nicht hin­zu­ge­hen. Ja­wohl. Ver­sprich uns, bit­te, daß du dich fügst, wenn wir dich ein­sper­ren. Um dich vom Tan­zen ab­zu­hal­ten. Ir­gend et­was an die­sem Tan­zen …«
    Er er­zähl­te und er­zähl­te, und ich konn­te ihn noch im­mer hö­ren. Aber in­zwi­schen ge­sch­a­hen an­de­re Din­ge. Dau­ernd kam ihm die­ses Wort »Tan­zen« in den Weg. Es rief ei­ne Art Flat­tern un­ter mei­nen Au­gen­li­dern her­vor. Ich ließ mei­ne Hand her­um­glei­ten und er­griff die der fa­bel­haf­ten Frau, ganz sanft und zart, und lausch­te dem tan­zen­den Wort »Tan­zen«. Es hat­te sei­nen ei­ge­nen Rhyth­mus, der hüpf­te wie ein Aug­ap­fel in mei­nem Kopf. Der Rhyth­mus wur­de im­mer schnel­ler.
    Er tos­te.
    Plötz­lich fuhr ich hoch und öff­ne­te die Au­gen.
    Die Frau lag am Bo­den. Sie war ziem­lich bleich.
    »Du hast zu fest ge­drückt«, flüs­ter­te sie.
    Ich sah, ih­re Hand war das ein­zig Ro­te, was sie be­saß.
    »Tut mir leid«, sag­te ich. »Mich wun­dert es noch im­mer, warum Ihr bei­den mich nicht

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