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10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
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voll­brin­gen, um mei­ne Un­schuld zu be­wei­sen.
    »Snell«, sag­te Weston mit kal­ter Stim­me, »ent­we­der Sie ge­ben mir bis mor­gen abend einen de­fi­ni­ti­ven Hin­weis auf den Mör­der von Gor­don An­drews, oder Sie hän­di­gen mir Ihr Dienst­zei­chen aus.«
    Ich schwieg, da nichts zu sa­gen war.
    »Hin­aus mit Ih­nen!«
    Wäh­rend ich die Tür hin­ter mir schloß, hör­te ich das Zer­split­tern der Kris­tall­ku­gel an der Wand. Glück­li­cher­wei­se hat­te er sie nicht ge­gen die Glas­schei­be sei­ner Bü­ro­tür ge­schleu­dert.
    Als ich an mei­nen Schreib­tisch kam, läu­te­te das Te­le­fon. Ich nahm den Hö­rer ab und sag­te mü­de: »Sehrklug, Mr. Wood, ver­dammt klug.«
    Er sag­te: »Ih­re Haupt­schwie­rig­keit, Cap­tain Snell, be­steht dar­in, daß Sie ge­schwo­ren ha­ben, das Ge­setz auf­recht­zu­er­hal­ten, und daß Sie ge­zwun­gen sind, le­ga­le Me­tho­den da­bei an­zu­wen­den. Sie müs­sen im­mer in­ner­halb der Gren­zen der Ge­set­ze ar­bei­ten. Sie wür­den nie dar­an den­ken, un­be­fugt an die Post der Ver­ei­nig­ten Staa­ten her­an­zu­kom­men, auch wenn es Sie selbst vor un­ge­rech­ten An­schul­di­gun­gen ret­ten könn­te.«
    »Wood, wenn ich nur ei­ne ein­zi­ge Be­we­gung au­ßer­halb des Ge­set­zes mach­te, wür­den Sie das ge­gen mich ins Tref­fen füh­ren, nicht wahr?«
    »So leid es mir tut, aber das muß sein. Sie spie­len nach Ih­ren Re­geln und ich nach mei­nen.«
    »Nun, Mr. Wood, un­se­re Phi­lo­so­phie mag stark sein. Den­ken Sie je­doch dar­an, an dem Tag, an dem Ge­setz und Ord­nung ih­re ei­ge­nen Vor­stel­lun­gen ver­let­zen müß­ten, um ih­re ei­ge­nen Zie­le zu er­rei­chen, an dem Tag hö­ren Ge­setz und Ord­nung auf, das Ziel ehr­li­cher Men­schen zu sein.«
    »Ge­spro­chen wie ein Idea­list!«
    Es ist nicht höf­lich, das Te­le­fon auf­zu­le­gen, aber in die­sem Fall un­ter­brach es ja die Ver­bin­dung nicht.
     
    *
     
    Ein zor­ni­ger Mensch ist ein schlech­ter Kämp­fer. Ich saß an mei­nem Schreib­tisch und wühl­te in Pa­pie­ren, wäh­rend mein hal­ber In­tel­lekt hilf­los wü­te­te. Schließ­lich zwang ich mich, ru­hig zu sit­zen und die Pa­pie­re durch­zu­le­sen, ob­wohl ich je­des Wort be­reits aus­wen­dig kann­te.
    Ein Be­richt be­sag­te, daß Wood ei­ner von mehr im Hin­ter­grund ste­hen­den Part­nern ei­ner sehr er­folg­rei­chen Per­so­nal-Ver­mitt­lungs­agen­tur war. Ich hät­te ei­ne Blei­stift­no­tiz hin­zu­fü­gen kön­nen, daß ein Te­le­path ein sehr er­folg­rei­cher Per­so­nal­ma­na­ger sein müß­te.
    Ein wei­te­rer be­sag­te, daß Flo­rence Wood An­ge­stell­te in der De­pot-Stahl­kam­mer der Third Na­tio­nal Bank war. Das be­un­ru­hig­te mich nicht. Was der Durch­schnitts­mensch durch das Star­ren auf ei­ne Pha­lanx von Si­cher­heits-De­pot-Käst­chen be­kom­men kann, sind höchs­tens Kopf­schmer­zen und nicht in Ge­dan­ken wahr­ge­nom­me­ne In­for­ma­tio­nen.
    Da war auch ein ärzt­li­ches At­test, das aus­sag­te, Wood ha­be sich vor Mo­na­ten ei­ner leich­ten Schä­del­ope­ra­ti­on un­ter­zo­gen, was An­laß da­zu ge­we­sen sei, sei­ne Pen­sio­nie­rung zu be­schleu­ni­gen. Ich frag­te mich, ob sei­ne Pen­sio­nie­rung tat­säch­lich durch ei­ne Schä­del­ope­ra­ti­on be­schleu­nigt wor­den war, oder ob er sei­ne au­ßer­sinn­li­chen Fä­hig­kei­ten an­ge­wen­det hat­te, um die Sym­pto­me vor­zutäu­schen und die In­stru­men­te des Chir­ur­gen in Schach zu hal­ten.
    Un­ter den Pa­pie­ren war auch ei­ne kom­plet­te Ab­hand­lung über die Stich­wun­de in Gor­don An­drews’ Brust. Es gab kei­ne Spur ei­nes Fremd­kör­pers dar­in; die Wun­de ging nicht durch die gan­ze Brust­höh­lung. Es war kein glat­ter Schnitt, wie et­wa von ei­ner ge­schärf­ten Waf­fe, son­dern wies eher auf die halb­run­de Spit­ze ei­nes Schirms oder auf einen stump­fen, schwe­ren Na­gel hin. Nach Mei­nung des un­ter­su­chen­den Arz­tes wur­de die Wun­de durch einen ra­schen Stoß ver­ur­sacht, aber es sah aus, als wä­re nichts her­aus­ge­zo­gen wor­den.
    Ei­ne Un­ter­su­chung der Wun­de nach über­schüs­si­gem Was­ser (Eis­zap­fen) oder Koh­len­di­oxyd (Tro­cken­eis),

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