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10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
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Si­re­ne bahn­te mir den Weg, trieb Kraft­fahr­zeu­ge in den Schutz der Sei­ten­stra­ßen und auf die Park­plät­ze und ver­an­laß te mei­ne Kol­le­gen, freie Fahrt für einen Wa­gen zu schaf­fen, der das Recht hat­te, die Ge­schwin­dig­keits­gren­ze in der Stadt zu über­schrei­ten. Mein wer­ter Geg­ner fuhr auf ei­ge­nes Ri­si­ko mit ei­ner Ge­schwin­dig­keit von sech­zig Mei­len pro Stun­de hin­ter mir her zur Third Na­tio­nal Bank.
    Woods au­ßer­sinn­li­ches Len­ken war nicht bes­ser als mei­nes. Der Weg war für uns bei­de ge­räumt. Aber wer wüß­te bes­ser als ein Po­li­zist, was ein durch­schnitt­li­cher Ver­kehrs­teil­neh­mer im Dring­lich­keits­fall al­les zu un­ter­neh­men im­stan­de ist?
    Hin und wie­der nahm er sich die Zeit, ir­gend et­was ge­gen mich zu schleu­dern, aber das war nicht sehr wir­kungs­voll. Wenn Sie es mir nicht glau­ben, den­ken Sie nach, wie vie­le Din­ge man se­hen und als Waf­fe ver­wen­den kann, wenn man mit sech­zig Mei­len pro Stun­de da­hin­rast.
    Auch be­kämpf­te er das un­güns­ti­ge Ge­schoß-Pro­blem, ge­nannt »End­kon­trol­le«, was ein­fach be­sagt, daß je­des fern­ge­lenk­te Ge­schoß im­mer mehr vom Feind be­ein­flußt wer­den kann, je nä­her es sei­nem Ziel kommt. Woods »Bei­na­he-Tref­fer« igno­rier­te ich mit ei­ner Ver­ach­tung, die ihn wü­tend ma­chen soll­te, und sei­ne Tref­fer wehr­te ich mit ei­ner Leich­tig­keit ab, wo­mit ich mei­ne Re­ak­ti­ons­fä­hig­keit be­wies.
    Ich ki­cher­te in mich hin­ein, denn ich hat­te Ed­ward Haz­lett Wood aus dem Gleich­ge­wicht ge­bracht. Er hat­te den Feh­ler be­gan­gen, mich auf mei­nem Bo­den zu be­kämp­fen an­statt auf sei­nem ei­ge­nen. Er hat­te zu­ge­schla­gen, und ich hat­te pa­riert und war ein Stück vor­ge­gan­gen, wo­durch ich ihn zwang, wie­der zu­zu­schla­gen, noch ehe er sich er­holt hat­te. Er war in der ko­mi­schen La­ge, ei­ne hef­ti­ge Of­fen­si­ve zu fuh­ren, wäh­rend er sich da­bei stän­dig und un­er­bitt­lich zu­rück­zie­hen muß­te.
    So hielt ich letz­ten En­des mit krei­schen­den Brem­sen vor der Third Na­tio­nal Bank. Ich trat un­ter ein ab­fal­len­des Ge­sims, ver­mied sorg­fäl­tig ei­ne Dreh­tür, die mich auf­zu­hal­ten such­te, und wich ei­ner Bron­ze­büs­te von Sal­mon P. Cha­se aus, die aus der Eh­r­en­nis­che über dem Por­tal kipp­te. Ich wich ei­nem stän­dig vor mir her­rol­len­den Blei­stift aus und trat mit si­che­rem Schritt auf einen run­den Fleck, von ei­nem un­sicht­ba­ren Mit­tel ver­ur­sacht, das so schlüpf­rig war wie ein sprich­wört­lich rei­bungs­lo­ses Schmier­mit­tel. Der glat­te Fleck war ein­mal da, ein­mal dort, wäh­rend ich die Stu­fen hin­un­tereil­te. Ich hielt mich durch rei­ne Wil­lens­kraft auf­recht.
    Wäh­rend ich auf die Stahl­kam­mer zu­streb­te, dach­te ich frohlo­ckend: »Psi-Mann, du hast aus­ge­spielt!«
     
    *
     
    Flo­rence Wood schau­te von ih­rem klei­nen Schreib­tisch auf und rief:
    »Oh, Cap­tain Snell! Wie nett, Sie zu se­hen!«
    »Hal­lo«, mein­te ich lä­chelnd. »Ich hof­fe, Sie ha­ben nichts da­ge­gen, wenn ich ei­ne Wei­le bei Ih­nen blei­be.«
    »Ich ha­be nicht die Ab­sicht, einen Spa­zier­gang zu … Cap­tain Snell! Ma­chen Sie …«
    Sie­ben­ein­halb Ton­nen fein ge­ar­bei­te­ter und po­lier­ter Werk­zeug­stahl-Le­gie­rung schwan­gen auf den Schar­nie­ren und schlos­sen die Stahl­kam­mer mit ei­nem me­tal­le­nen »Klick«. Die Kol­ben­ein­pas­sung ver­ur­sach­te einen Druck in un­se­ren Oh­ren. Dann be­gan­nen die au­to­ma­ti­schen Schal­ter zu ar­bei­ten, und Mo­to­ren brumm­ten har­mo­nisch, wäh­rend die mas­si­ven Stan­gen aus ih­ren Ver­ste­cken in die po­lier­ten Schlit­ze glit­ten.
    Die­ses schwer­wie­gen­de Un­ter­neh­men, das uns bei­de hin­ter ei­ner bohr­si­che­ren, ein­bruch­si­che­ren und sprengsi­che­ren Bar­rie­re von der Au­ßen­welt ab­schnitt, en­de­te nicht mit ei­ner me­cha­ni­schen Fan­fa­re, wie es sich ge­hört hät­te, son­dern mit ei­nem zar­ten, klei­nen »Klick«, das so end­gül­tig war wie das Wort Got­tes.
    »… das nicht!« be­en­de­te Flo­rence Wood schwach die be­gon­ne­ne Mah­nung.
    Sie

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