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10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
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starr­te mi­di an.
    Was frü­her rei­ne In­for­ma­ti­ons­sa­che ge­we­sen war, wur­de jetzt le­bens­wich­tig für Flo­rence Wood. Sie wuß­te, die Stahl­kam­mer­tür war mit ei­ner Zei­tein­stel­lung ver­se­hen, nach der die Tür nur zwi­schen 9.15 und 9.30 Uhr früh an je­dem Werk­tag ge­öff­net wer­den konn­te.
    Wei­ter wuß­te sie, daß die Stahl­kam­mer nur für ei­ne be­stimm­te Zeit atem­ba­re Luft ent­hielt. Es war nicht ge­nug für einen Er­wach­se­nen über Nacht bis 9.15 Uhr am nächs­ten Mor­gen, und nun wa­ren zwei Per­so­nen in die­ser Gruft – und sie war ei­ne von ih­nen!
    »Wir wer­den ster­ben!« schrie sie.
    »Ver­trau­en Sie mir, Flo­rence?«
    Zwei­felnd blick­te sie mich an. Sie war durch­aus nicht ge­willt, je­man­dem zu ver­trau­en, der so dumm war, sie und sich selbst in ei­ner Stahl­kam­mer ein­zu­schlie­ßen.
    Flo­rence schwamm noch im­mer im Meer ih­rer wild durch­ein­an­de­rei­len­den Ge­dan­ken, als das Te­le­fon läu­te­te. Es war Chief Weston, und er brüll­te so laut, daß man es noch durch die di­cke Stahl­wand, die uns ab­schnitt, hö­ren konn­te.
    »Snell – zum Teu­fel, was ha­ben Sie ge­macht?«
    »Ich ha­be die Stahl­kam­mer ab­ge­schlos­sen«, sag­te ich.
    »Sie wer­den ster­ben!«
    »Das be­zweifle ich.«
    »Wie glau­ben Sie her­aus­zu­kom­men?« frag­te er sar­kas­tisch.
    »Fra­gen Sie nur Ed­ward Haz­lett Wood – den Psi-Mann in un­se­rer Mit­te.«
    »Snell, wenn Sie hier le­bend her­aus­kom­men, wer­de ich um Ih­re Ent­las­sung ans …«
    »Wenn ich hier le­bend her­aus­kom­me, wer­den Sie mei­ne gan­zen Fä­hig­kei­ten brau­chen, um un­se­ren Psi-Mann für im­mer hin­ter Schloß und Rie­gel zu hal­ten.«
    »Sie und Ihr au­ßer­sinn­li­cher …«
    »Chef, las­sen Sie es sich durch Ih­ren Dick­kopf ge­hen, daß ich so über­zeugt von der Rich­tig­keit mei­ner Ge­dan­ken­gän­ge bin, daß ich mein Le­ben aufs Spiel set­ze.«
    »Und kön­nen Sie mir sa­gen, warum er sich stel­len soll­te, um Sie zu ret­ten?«
    »Weil sei­ne Toch­ter hier ne­ben mir ist.«
    »Snell …«
    »Hö­ren Sie mit den Vor­wür­fen auf, Chef. Ru­fen Sie mich, wenn Wood kommt. Ich ha­be hier ein Ge­fühls­pro­blem zu lö­sen.«
    »Wie­so wis­sen Sie, daß Wood kommt?«
    »Er hat je­den mei­ner Schrit­te ge­dank­lich ver­folgt«, sag­te ich. »Und er hat ver­sucht, mich den gan­zen Weg hier­her zu blo­ckie­ren. Er weiß schon Be­scheid!«
    Dann leg­te ich auf, um nicht wei­te­res sinn­lo­ses Ge­schwa­fel hö­ren zu müs­sen. Ich wand­te mich an Flo­rence, die zu ver­ste­hen be­gon­nen hat­te, was das al­les für sie und ih­ren Va­ter be­deu­te­te. Sie sah mich mit er­schro­cke­nen Au­gen an und preß­te die Hand ge­gen ih­ren Mund. Sie sag­te:
    »Ich kann es nicht glau­ben.« Ih­re Stim­me war kaum hör­bar.
    »Es ist wahr, und es tut mir leid, daß es wahr ist«, sag­te ich.
    »Es kann nicht wahr sein.«
    »Das möch­ten Sie glau­ben«, sag­te ich warm. »Aber die Tat­sa­che bleibt, daß Ihr Va­ter ein Mör­der ist.«
    »Ich wür­de eher ster­ben.«
    »Flo­rence, die Wahl zwi­schen Tod und Schan­de liegt nicht bei Ih­nen. Sie liegt bei Ih­rem Va­ter, der Sie da­durch in die­se La­ge ge­bracht hat, daß er sei­ne Ta­len­te miß­brauch­te.«
    Sie starr­te mich an. »Aber – wie konn­ten Sie …?«
    »Es gab kei­nen an­de­ren Weg, als ihn mit sei­nem Ge­fühl zu fan­gen.«
    »So kalt und grau­sam …«
    Ich nick­te. »So wa­ren die Pio­nie­re, die die letz­te Ku­gel für ih­re Frau­en auf­ho­ben.«
    Wie konn­te ich die­sem ver­letz­ten Mäd­chen sa­gen, daß ich oft und oft die Ge­dan­ken von Mör­dern las, und daß die­se schlim­mer wa­ren als die be­gan­ge­nen Ver­bre­chen? Wenn der of­fi­zi­el­le Be­richt be­sagt, daß So-und-so an dem und dem Tag für sei­ne Tat be­straft wur­de, wie wur­de er für den Schmerz be­straft, den er je­nen zu­füg­te, die ihm ver­trau­ten? Ich haß­te sie, denn sie zwan­gen mich, sie nur als ge­wöhn­li­che Ver­bre­cher zu ent­lar­ven und nicht als die, die sie wirk­lich wa­ren.
    Das Te­le­fon läu­te­te wie­der. »Ja, Chef?«
    »Snell, Wood ist an­ge­kom­men. Was soll ich ihm sa­gen?«
    »Ge­ben Sie sich kei­ne Mü­he. Er weiß

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