Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
Vom Netzwerk:
Mensch­heit am Le­ben zu er­hal­ten, und sie be­sa­ßen auch die Ge­walt, die­se durch­zu­set­zen. Dan­ner ver­stand nicht viel von dem un­ge­heu­ren Um­sturz, der wäh­rend sei­ner Ju­gend die Ge­sell­schaft be­trof­fen hat­te, aber so viel wuß­te selbst er.
    So war es al­so viel­leicht doch kein Un­sinn, daß er die Ge­sell­schaft er­be­ben fühl­te, weil er hier lu­xu­ri­ös auf Schaum­gum­mi saß, Wein trank und Mu­sik hör­te, und kein Rä­cher hin­ter ihm stand, um zu be­wei­sen, daß die Kal­ku­la­to­ren noch im­mer Ge­walt über die Men­schen be­sa­ßen …
    Wenn nicht ein­mal die Rä­cher un­be­stech­lich wa­ren, wor­an konn­te man dann noch glau­ben?
    Ge­nau in die­sem Au­gen­blick er­schi­en der Rä­cher.
    Plötz­lich erstarb je­des Ge­räusch um Dan­ner. Die Ga­bel halb zum Mund ge­führt, hielt er in der Be­we­gung in­ne und blick­te über den Tisch hin­weg zur Tür.
    Der Rä­cher war grö­ßer als ein Mensch. Einen Au­gen­blick lang stand er da, wäh­rend die Nach­mit­tags­son­ne einen blen­den­den Re­flex auf sei­ner me­tal­le­nen Schul­ter er­zeug­te.
    Er hat­te kein Ge­sicht, doch schi­en es, als strei­fe sein Blick ge­mäch­lich Tisch um Tisch.
    Dann trat er über die Schwel­le, der Re­flex auf sei­ner Schul­ter ver­schwand, und er sah aus wie ein in Me­tall ge­klei­de­ter großer Mann, der lang­sam zwi­schen den Ti­schen da­hin­schritt.
    Dan­ner leg­te die Ga­bel mit dem un­be­rühr­ten Bis­sen nie­der und sag­te sich:
    »Zu mir kommt er nicht. Al­le an­de­ren be­fin­den sich im Zwei­fel; nur ich ha­be Ge­wiß­heit!«
    Und klar und deut­lich kam ihm die Er­in­ne­rung an sein Ge­spräch mit Hartz. So wie sich ein gan­zes Pan­ora­ma in ei­nem Was­ser­trop­fen ab­bil­den kann, so schi­en sich je­ne hal­be Stun­de zu ei­nem Mo­ment zu­sam­men­zu­zie­hen.
    Wie­der sah er den dick­li­chen, blon­den Hartz mit den trau­rig er­ho­be­nen Au­gen­brau­en in des­sen Bü­ro vor sich. Er war ein Mann, der äu­ßer­lich ent­spannt wirk­te. Erst wenn er sprach, ver­spür­te man sei­nen Ta­ten­drang und die Span­nung, die selbst die Luft um ihn zum Schwin­gen zu brin­gen schi­en. Wie­der stand Dan­ner in Ge­dan­ken ver­sun­ken vor dem Schreib­tisch von Hartz, und wie­der fühl­te er geis­tig in den Soh­len, wie der Herz­schlag der Kom­pu­ter den Bo­den zum Vi­brie­ren brach­te. Man konn­te sie durch die glä­ser­ne Wand se­hen, die glat­ten, glän­zen­den Un­ge­tü­me mit den blin­ken­den Lich­tern, die wie bren­nen­de Ker­zen in far­bi­gen Glas­be­häl­tern aus­sa­hen. Man konn­te das Rat­tern hö­ren, wenn sie Da­ten auf­nah­men, ver­ar­bei­te­ten und dann ora­kel­haft mit­tels Zah­len ant­wor­te­ten.
    Nur Män­ner wie Hartz ver­stan­den die Be­deu­tung die­ser Ora­kel …
     
    *
     
    »Ich hät­te einen Auf­trag für Sie«, sag­te Hartz. »Ich möch­te, daß Sie je­man­den tö­ten.«
    »Was?!« er­wi­der­te Dan­ner. »Glau­ben Sie, ich bin ver­rückt?«
    »Einen Au­gen­blick! Sie kön­nen doch Geld ge­brau­chen, nicht?«
    »Wo­zu?« frag­te Dan­ner bit­ter. »Für ein Prunk­be­gräb­nis?«
    »Für ein Le­ben in Lu­xus. Ich weiß, daß Sie nicht ver­rückt sind. Ich weiß ge­nau, daß Sie mei­nem Wunsch nicht nach­kom­men wür­den, wenn ich Ih­nen nicht au­ßer Geld noch Si­cher­heit ga­ran­tier­te. Das ist es aber, was ich Ih­nen bie­ten kann: Si­cher­heit.«
    Dan­ner blick­te durch die Glas­wand auf die Kom­pu­ter. »Na­tür­lich«, be­merk­te er spöt­tisch.
    »Tat­säch­lich, ich mei­ne es ernst. Ich …« Hartz zö­ger­te und blick­te sich un­ru­hig im Zim­mer um, als traue er nicht ein­mal sei­nen ei­ge­nen Vor­sichts­maß­nah­men, die er für sei­ne Si­cher­heit ge­trof­fen hat­te. »Es ist et­was Neu­es«, setz­te er fort. »Ich kann je­den Rä­cher be­ein­flus­sen.«
    »Aber si­cher!« er­wi­der­te Dan­ner.
    »Es ist wahr! Ich wer­de es Ih­nen zei­gen. Ich kann je­des be­lie­bi­ge Op­fer von sei­nem Rä­cher be­frei­en.«
    »Wie denn?«
    »Das bleibt selbst­ver­ständ­lich mein Ge­heim­nis. Ich ha­be einen Weg ge­fun­den, den Ma­schi­nen falsche Da­ten ein­zu­ge­ben. Da­her kom­men sie vor dem Ur­teil zu ei­nem falschen Schuld­spruch,

Weitere Kostenlose Bücher