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10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
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schau­ten ver­wirrt oder un­be­hag­lich weg, wäh­rend wie­der an­de­re of­fe­ne Er­war­tung in ih­ren Au­gen er­ken­nen lie­ßen, als frag­ten sie sich, wann der stäh­ler­ne Frei­tag wohl sei­nen Arm er­he­ben wür­de, um Ro­bin­son zu er­schla­gen.
    »Jetzt pas­sen Sie auf!« sag­te Hartz ner­vös. »Ich wer­de den Mann von sei­nem Rä­cher er­lö­sen. War­ten Sie!« Er ging zu sei­nem Schreib­tisch, öff­ne­te ei­ne La­de und beug­te sich ge­heim­nis­voll dar­über. Dan­ner ver­nahm ein mehr­ma­li­ges Kli­cken und dann das Ein­ras­ten ei­ner Tas­ta­tur. »Jetzt!« sag­te Hartz und schloß die La­de. Er fuhr sich mit dem Handrücken über die Stirn.
    »Heiß hier, nicht wahr? Jetzt müs­sen wir auf­pas­sen. Gleich wird es ge­sche­hen.«
    Zu­rück zum Schirm. Er be­tä­tig­te einen Schal­ter, und das Bild ver­grö­ßer­te sich. Der Mann und sein Ver­fol­ger schie­nen auf sie zu­zu­stür­zen. Das Ge­sicht des Mör­ders hat­te et­was von der Un­be­weg­lich­keit des Ro­bo­ters an­ge­nom­men. Man konn­te mei­nen, sie hät­ten schon ei­ne lan­ge Zeit mit­ein­an­der ver­bracht, und wahr­schein­lich war dies auch der Fall. Die Zeit ist ei­ne dehn­ba­re An­ge­le­gen­heit. We­ni­ge Au­gen­bli­cke wer­den oft zu Ewig­kei­ten.
    »War­ten Sie, bis sie aus der Men­ge her­aus­kom­men«, sag­te Hartz. »Es darf nicht auf­fal­len. Da! Er biegt ab.«
    Es hat­te den An­schein, als ir­re der Mann ziel­los um­her. Nun bog er um ei­ne Ecke und be­trat ei­ne Sei­ten­gas­se, die dun­kel und eng von der Haupt­stra­ße weg­führ­te.
    Das be­ob­ach­ten­de Au­ge folg­te eben­so wie der Ro­bo­ter.
    »Al­so habt ihr doch Ka­me­ras, die das kön­nen«, be­merk­te Dan­ner in­ter­es­siert. »Das ha­be ich mir schon im­mer ge­dacht. Wie be­werk­stel­ligt ihr das? Be­fin­det sich an je­der Ecke ei­ne, oder wer­den –?«
    »Küm­mern Sie sich nicht dar­um« ‚ent­geg­ne­te Hartz. »Be­rufs­ge­heim­nis. Pas­sen Sie lie­ber auf! Wir müs­sen war­ten, bis – nein, nein! Se­hen Sie, er ver­sucht es jetzt!«
    Der Mann blick­te sich ver­stoh­len um. Der Ro­bo­ter war ge­ra­de im Be­griff, eben­falls um die Ecke zu bie­gen Hartz sprang zum Schreib­tisch zu­rück und zog neu­er­lich die La­de her­aus. Sei­ne Hand schweb­te dar­über, wäh­rend sei­ne Au­gen ge­bannt am Bild­schirm hin­gen. Es war ei­gen­ar­tig zu se­hen, wie der Mann auf­schau­te, den Him­mel ab­such­te und einen Mo­ment di­rekt in die ver­bor­ge­ne Ka­me­ra und so­mit in die Au­gen von Hartz und Dan­ner blick­te, ob­wohl er kei­ne Ah­nung ha­ben konn­te, daß er be­ob­ach­tet wur­de. Sie be­merk­ten, wie er plötz­lich tief ein­at­me­te und zu lau­fen be­gann.
    Aus der La­de er­klang ein me­tal­li­sches Kli­cken. Der Ro­bo­ter, der gleich­zei­tig mit dem Mann in einen ru­hi­gen Trab ge­fal­len war, brems­te un­be­hol­fen ab und schi­en ei­ni­ge Au­gen­bli­cke auf sei­nen stäh­ler­nen Fü­ßen zu schwan­ken.
    Er wur­de noch lang­sa­mer und hielt schließ­lich an, so wie ei­ne Lo­ko­mo­ti­ve zum Still­stand kommt. Er stand be­we­gungs­los.
    Am Rand des Bild­aus­schnitts sah man das Ge­sicht des Man­nes, der sich um­blick­te. Sein Mund war vor ent­setz­tem Er­stau­nen ge­öff­net, als er das Un­mög­li­che ge­sche­hen sah. Der Ro­bo­ter stand am An­fang der Gas­se und be­weg­te sich fah­rig und un­ent­schlos­sen, als ob die neu­en Be­feh­le, die Hartz in sei­nen Me­cha­nis­mus sand­te, ge­gen den Auf­trag an­stürm­ten, dem er bis­her ge­folgt war. Dann wand­te er dem ehe­ma­li­gen Op­fer sei­nen Stahl­rücken zu und ging ru­hig, fast ge­setzt die Stra­ße hin­un­ter, als ge­hor­che er gül­ti­gen Be­feh­len und nicht fern­ge­steu­er­ten Im­pul­sen, und als er­schüt­tere er durch sein ab­wei­chen­des Ver­hal­ten nicht im ge­rings­ten das Grund­ge­setz der Ge­sell­schaft.
    Man konn­te noch einen Blick vom Ge­sicht des Man­nes er­ha­schen, das ei­gen­ar­tig be­trof­fen aus­sah, als hät­te ihn der letz­te Freund auf Er­den ver­las­sen.
    Hartz schal­te­te den Schirm ab. Er fuhr sich wie­der über die Stirn, ging zur glä­ser­nen Wand und blick­te durch sie hin­un­ter, als be­fürch­te er, die

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