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10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
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oder sie ge­ben nach dem Ur­teil falsche Be­feh­le.«
    »Aber – das ist doch ge­fähr­lich, oder?«
    »Ge­fähr­lich?« Hartz blick­te Dan­ner an. »Nun ja, ich den­ke schon. Da­her ma­che ich es nicht oft. Tat­säch­lich bis­her erst ein­mal. Zu­erst ha­be ich die Me­tho­de theo­re­tisch ent­wi­ckelt und dann ein­mal in der Pra­xis über­prüft. Es hat funk­tio­niert. Ich wer­de es Ih­nen wie­der­ho­len, um zu be­wei­sen, daß ich die Wahr­heit spre­che. Zum letz­ten­mal wer­de ich es tun, um Sie zu schüt­zen. Dann soll es ge­nug sein. Ich möch­te die Kal­ku­la­to­ren nicht noch mehr ver­wir­ren. Nach­dem Sie den Auf­trag aus­ge­führt ha­ben, wird es auch nicht mehr not­wen­dig sein.«
    »Wen soll ich tö­ten?«
    Un­will­kür­lich rich­te­te Hartz sei­nen Blick zu den obe­ren Stock­wer­ken des Ge­bäu­des em­por, wo sich die Bü­ros der höchs­ten Tech­ni­ker be­fan­den. »O’Reil­ly«, sag­te er.
    Dan­ner blick­te eben­falls hin­auf, als kön­ne er durch den Bo­den hin­durch die Schuh­soh­len O’Reil­lys se­hen, des Kon­trol­leurs der Kal­ku­la­to­ren.
    »Es ist ganz ein­fach«, sag­te Hartz. »Ich möch­te sei­ne Stel­le.«
    »Warum tö­ten Sie ihn dann nicht selbst? Sie sind doch über­zeugt, die Rä­cher be­ein­flus­sen zu kön­nen!«
    »Weil da­durch al­les ver­ra­ten wä­re«, er­wi­der­te Hartz un­ge­dul­dig. »Über­le­gen Sie doch! Ich ha­be ein Mo­tiv. Man müß­te kein Kal­ku­la­tor sein, um her­aus­zu­fin­den, wer am Tod O’Reil­lys am meis­ten in­ter­es­siert sei. Wenn ich mich selbst vor ei­nem Rä­cher schüt­ze, wer­den sich die Leu­te über das ›Wie‹ Ge­dan­ken ma­chen. Sie aber ha­ben kei­nen Grund, O’Reil­ly um­zu­brin­gen. Nie­mand au­ßer den Kal­ku­la­to­ren wür­de es wis­sen, und um die wer­de ich mich küm­mern.«
    »Wie soll ich wis­sen, daß Sie da­zu wirk­lich im­stan­de sind?«
    »Ganz ein­fach. Se­hen Sie!«
    Hartz stand auf und ging rasch über den fe­dern­den Tep­pich zu ei­nem Pult am an­de­ren En­de des Raum­es, das mit ei­nem schrä­gen Bild­schirm ver­se­hen war.
    Ner­vös drück­te Hartz einen Knopf, und der Plan ei­nes Stadt­be­zir­kes er­schi­en auf dem Schirm.
    »Ich muß ein Vier­tel fin­den, wo jetzt ein Rä­cher in Tä­tig­keit ist«, er­klär­te er. Die Kar­te be­gann zu flim­mern, als er aber­mals den Knopf be­tä­tig­te. Die Um­ris­se von Stra­ßen wa­ren zu­nächst ver­schwom­men zu er­ken­nen, wur­den deut­lich und ver­schwan­den dann wie­der, als Hartz rasch und ner­vös die Be­zir­ke ab­such­te. Dann er­schi­en ein Plan, auf dem drei fla­ckern­de, far­bi­ge Licht­strei­fen zu er­ken­nen wa­ren, die sich in ei­nem Punkt in der Nä­he des Bild­zen­trums schnit­ten. Der Punkt be­weg­te sich sehr lang­sam über die Kar­te.
    Die far­bi­gen Li­ni­en ro­tier­ten lang­sam, doch schnit­ten sie ein­an­der im­mer in dem­sel­ben Punkt.
    »Da!« stieß Hartz her­vor und beug­te sich wei­ter über den Schirm, um den Stra­ßen­na­men bes­ser le­sen zu kön­nen. Ein Schweiß­trop­fen fiel von sei­ner Stirn auf das Glas, und er wisch­te ihn un­ge­dul­dig mit ei­ner Fin­ger­spit­ze weg. »Da ist ein Mann, der von ei­nem Rä­cher ver­folgt wird. Se­hen Sie her! Ach­ten Sie ge­nau auf das, was jetzt pas­siert!«
    Über dem Pult be­fand sich ein wei­te­rer Bild­schirm. Hartz schal­te­te ihn ein und war­te­te un­ge­dul­dig, wäh­rend das Bild ei­ner Stra­ßen­sze­ne sicht­bar wur­de: Men­schen­men­gen, Ver­kehr, ei­len­de und mü­ßi­ge Passan­ten. In­mit­ten ei­ner Men­ge ei­ne klei­ne Oa­se der Ein­sam­keit, ei­ne In­sel im Meer der Men­schen­lei­ber. Auf die­ser wan­dern­den In­sel be­fan­den sich zwei Be­woh­ner so wie Ro­bin­son und Frei­tag.
    Ei­ner der bei­den war ein ha­ge­rer Mann, der den Blick ge­senkt hielt, als er ein­her­ging.
    Hin­ter ihm war ei­ne große, glän­zen­de Ge­stalt zu se­hen, die ihm auf den Fer­sen folg­te.
    Als ob un­sicht­ba­re Hän­de sie um­gä­ben und die Men­ge zu­rück­dräng­ten, die sie durch­schrit­ten, so be­weg­ten sich die bei­den in ei­nem lee­ren Raum, der sich vor ih­nen öff­ne­te und hin­ter ih­nen schloß. Ei­ni­ge der Passan­ten starr­ten sie an, an­de­re

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