Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
Vom Netzwerk:
Ein­zel­hei­ten auf, aber mensch­li­che Phan­ta­sie konn­te nicht um­hin, auf der blan­ken Me­tal­lo­ber­flä­che ei­ne Art über­ir­di­sches Ge­sicht zu ent­wer­fen, mit Au­gen, die den Saal zu durch­su­chen schie­nen.
    Er kam nä­her. Jetzt ver­ein­ten sich al­le Bli­cke auf Dan­ner. Und der Rä­cher kam noch nä­her. Es schi­en fast, als …
    »Nein!« sag­te sich Dan­ner. »Nein, das kann nicht wahr sein!« Er fühl­te sich wie in ei­nem Alp­traum kurz vor dem Er­wa­chen. »Ich will auf­wa­chen«, dach­te er. »Ich will jetzt auf­wa­chen, ehe er ganz her­an ist!«
    Aber er wach­te nicht auf. Und nun droh­te die rie­si­ge Ge­stalt hin­ter ihm, und die Schrit­te wa­ren ver­hallt. Man ver­nahm kaum das fast un­hör­ba­re Quiet­schen, als der Rä­cher be­we­gungs­los­ver­harr­te und mit aus­drucks­lo­sem Ge­sicht hin­ter ihm auf­rag­te.
    Dan­ner fühl­te, wie ei­ne un­er­träg­li­che Hit­ze in sein Ge­sicht schoß: Wut, Scham, Un­glau­be. Sein Herz poch­te so stark, daß der Saal ver­schwamm und ein jä­her Schmerz wie ein ge­zack­ter Blitz von ei­ner Schlä­fe zur an­de­ren durch sei­nen Kopf zuck­te.
    Schrei­end sprang er auf.
    »Nein, nein!« brüll­te er den teil­nahms­lo­sen Stahl an.
    »Du irrst! Du be­gehst einen Feh­ler! Ver­schwin­de, ver­damm­ter Narr! Du irrst, irrst!«
    Sei­ne Hand tas­te­te über den Tisch, fand den Tel­ler und schleu­der­te ihn ge­gen die ge­pan­zer­te Brust vor ihm. Por­zel­lan zer­schell­te. Ver­spritz­te Spei­se­res­te bil­de­ten wei­ße, grü­ne und brau­ne Fle­cken auf dem Stahl. Dan­ner wank­te um den Tisch her­um und an der rie­si­gen Me­tall­fi­gur vor­bei zum Aus­gang.
    Nur ein Ge­dan­ke war in ihm: Hartz! Ein Meer von Ge­sich­tern flu­te­te an ihm vor­bei, als er aus dem Re­stau­rant stol­per­te. Man­che Au­gen such­ten sen­sa­ti­ons­gie­rig die sei­nen, ein Teil der Gäs­te schau­te über­haupt nicht zu, son­dern hielt die Bli­cke auf die Tel­ler ge­senkt, oder aber sie be­deck­ten die Ge­sich­ter mit den Hän­den. Hin­ter ihm er­tön­ten der ge­mes­se­ne Schritt und das schwa­che, rhyth­mi­sche Quiet­schen, das ir­gend­wo un­ter dem Pan­zer her­vor­drang.
    Die Ge­sich­ter ver­schwan­den auf bei­den Sei­ten, und er trat auf die Stra­ße, oh­ne zu be­mer­ken, daß er ei­ne Tür ge­öff­net hat­te. Er war schweiß­ge­ba­det, und die Luft schi­en ihn wie Eis zu be­rüh­ren, ob­wohl es kein kal­ter Tag war. Blind­lings wand­te er den Kopf nach links und rechts und stürz­te dann wei­ter in Rich­tung ei­ni­ger Te­le­fon­zel­len am En­de des Häu­ser­blocks. Er sah so klar Hartz’ Bild vor sich, daß er in Men­schen hin­ein­rann­te, oh­ne sie zu se­hen. Ganz schwach hör­te er, wie ent­rüs­te­te Stim­men auf­klan­gen und dann scheu ver­stumm­ten.
    Wie durch einen Zau­ber öff­ne­te sich ein Pfad vor ihm, und er rann­te mit die­ser neu­ge­schaf­fe­nen In­sel der Iso­la­ti­on auf die nächs­te Te­le­fon­zel­le zu.
    Nach­dem er die Glas­tür hin­ter sich ge­schlos­sen hat­te, ließ das Dröh­nen des Blu­tes in sei­nen Oh­ren die klei­ne, schall­dich­te Zel­le wi­der­hal­len. Durch die Tür sah er den Ro­bo­ter lei­den­schafts­los war­ten.
    Dan­ner ver­such­te, ei­ne Num­mer zu wäh­len. Sei­ne Fin­ger wa­ren wie aus Gum­mi. Er at­me­te tief und schwer, um wie­der et­was zur Ru­he zu kom­men. Ein ir­re­le­van­ter Ge­dan­ke zuck­te durch sein Ge­hirn: Ich ha­be zu zah­len ver­ges­sen. Dann: Was ha­be ich jetzt von all dem Geld? Ver­flucht sei Hartz, ver­flucht, ver­flucht!
    Er wähl­te.
    Das Ge­sicht ei­nes Mäd­chens er­schi­en in kla­ren Far­ben auf dem Bild­schirm vor ihm.
    »Erst­klas­si­ge, teu­re Schir­me in den Zel­len die­ses Stadt­teils«, stell­te sein Ge­hirn un­per­sön­lich fest.
    Das Mäd­chen sag­te: »Hier das Bü­ro von Kon­trol­leur Hartz. Sie wün­schen, bit­te?«
    Dan­ner ge­lang es erst beim zwei­ten Ver­such, sei­nen Na­men zu nen­nen. Er frag­te sich, ob das Mäd­chen wohl ihn und da­hin­ter auch die große, war­ten­de Ge­stalt se­hen konn­te. Er fand es nicht her­aus, denn sie senk­te so­fort den Blick, um auf et­was zu se­hen, was ei­ne Lis­te auf ei­nem für Dan­ner un­sicht­ba­ren Tisch

Weitere Kostenlose Bücher