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10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
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den Jun­gen her­um, so daß er ihm in die Au­gen sah, und zwang ihn zu Bo­den. Ehe das Kind noch um Hil­fe schrei­en konn­te, hat­te ihm Ben­ja­co­min die Sprit­ze mit dem Wahr­heits­se­rum hin­ein­ge­sto­ßen.
    John­nys ein­zi­ge Re­ak­ti­on be­traf den Schmerz, ge­folgt von ei­nem Ham­mer­schlag, daß er mein­te, sein Schä­del müs­se ex­plo­die­ren, als die mäch­ti­ge Dro­ge zu wir­ken be­gann.
    Ben­ja­co­min späh­te übers Was­ser. Die Mut­ter schwamm ge­ra­de. Sie schi­en zu­rück­zu­bli­cken. Of­fen­sicht­lich war sie un­be­sorgt.
    Sie dach­te wohl, ihr Kind be­trach­te einen Ge­gen­stand, den der Frem­de her­zeig­te.
    »So, mein Jun­ge«, ver­lang­te Ben­ja­co­min, »sag mir, was ist die Äu­ße­re Ab­wehr?«
    Das Kind gab kei­ne Ant­wort.
    »Los, mein Jun­ge! Was ist die Äu­ße­re Ab­wehr? Hörst du – was ist die Äu­ße­re Ab­wehr?« wie­der­hol­te Ben­ja­co­min.
    Das Kind gab noch im­mer kei­ne Ant­wort.
    So et­was wie Ent­set­zen be­fiel Ben­ja­co­min Bo­zart, als er er­kann­te, wie viel er ris­kiert hat­te – sei­ne per­sön­li­che Si­cher­heit auf die­sem Pla­ne­ten, ja, so­gar die Plä­ne selbst. Und das al­les für ei­ne Chan­ce, das Ge­heim­nis der Nor­stri­lier zu bre­chen.
    Ganz sim­ple, pri­mi­ti­ve Vor­rich­tun­gen hat­ten ihm Ein­halt ge­bo­ten. Das Kind war be­reits ge­gen einen sol­chen An­griff im­mun. Jeg­li­cher Ver­such, ihm ein be­stimm­tes Wis­sen zu ent­rei­ßen, schei­ter­te an dem to­ta­len Still­schwei­gen, das der fol­gen­de Re­flex be­ding­te.
    Dem Kind war es buch­stäb­lich un­mög­lich, auch nur ein Wort her­vor­zu­brin­gen.
     
    *
     
    Ihr nas­ses Haar glei­ßend im Son­nen­schein, dreh­te sich die Mut­ter um und rief: »Bist du auch schön ar­tig, John­ny?«
    Ben­ja­co­min mel­de­te sich statt dem Jun­gen. Er schrie zu­rück: »Ich zei­ge ihm ge­ra­de mei­ne Fo­tos, Ma’am. Hat großen Spaß dar­an. Sie kön­nen ganz un­be­sorgt sein.« Er wink­te ihr freund­lich zu.
    Die Mut­ter zö­ger­te einen Au­gen­blick, dann wand­te sie sich um und schwamm lang­sam da­von.
    Noch im­mer un­ter dem Ein­fluß der Dro­ge, saß John­ny auf Ben­ja­co­mins Schoß, leicht und wie ge­lähmt.
    Ben­ja­co­min sprach: »John­ny, wenn du mir jetzt nicht sagst, was ich wis­sen will, stirbst du einen qual­vol­len Tod.«
    Der Jun­ge wehr­te sich schwach ge­gen sei­ne Um­klam­me­rung.
    Ben­ja­co­min wie­der­hol­te: »Hast du ge­hört – ich wer­de dir sehr, sehr weh tun, wenn du mir nicht sagst, was ich wis­sen will! Al­so … Was sind die Äu­ße­ren Ab­wehr­an­la gen? Was?«
    Das Kind wand und krümm­te sich, und Ben­ja­co­min er­kann­te, daß es ver­zwei­felt dar­um be­müht war, sei­nen Be­feh­len nach­zu­kom­men, nicht aber zu flie­hen. Er ließ das Kind zu Bo­den glei­ten. So­fort streck­te der Jun­ge sei­nen Fin­ger aus und be­gann et­was in den nas­sen Sand zu ma­len.
    Die Buch­sta­ben wa­ren deut­lich zu er­ken­nen.
    Da fiel der Schat­ten ei­nes Man­nes über sie.
    Ben­ja­co­min – auf al­les ge­faßt, be­reit, au­gen­blick­lich her­um­zu­wir­beln, sein Heil im Mord oder in der Flucht zu su­chen – glitt ne­ben dem Kind zu Bo­den und sag­te: »Das ist ja ein lus­ti­ges Spiel. Und so schön 1 Komm, zeig mir noch eins.« Lä­chelnd blick­te er em­por auf den Er­wach­se­nen. Der Mann war ihm un­be­kannt.
    Der Frem­de sah ihn an, mit ei­nem höchst merk­wür­di­gen Blick, aus dem aber jeg­li­ches In­ter­es­se schwand, als er auf Ben­ja­co­mins freund­li­ches Ge­sicht traf – auf die Mas­ke ei­nes Man­nes, der sich mit so großer Hin­ga­be und Zärt­lich­keit dem klei­nen Kind wid­me­te.
    Der Fin­ger mal­te noch im­mer Buch­sta­ben in den Sand.
    Dann lag das Rät­sel of­fen da:
     
    MUT­TER FETT­CHENS
    KLEE­NE KETT­CHENS.
     
    *
     
    Zu­rück aus dem Meer kam die Frau – die Mut­ter mit den Fra­gen. Ben­ja­co­min strich sich über den Rock­är­mel und brach­te die zwei­te Sprit­ze zum Vor­schein, mit ei­nem Gift, das erst nach Ta­gen oder Wo­chen em­si­ger Un­ter­su­chun­gen auf­zu­spü­ren war. Er stieß die Na­del di­rekt in das Ge­hirn des Jun­gen, knapp hin­ter dem Haar­an­satz. Der win­zi­ge Ein­stich blieb so­mit

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