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10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
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Er­de – die rei­chen, wack­ren, zä­hen Leu­te. Auf der hal­b­en Welt kämpf­ten ih­re Söh­ne … Und jetzt ty­ran­ni­sie­ren sie die gan­ze Mensch­heit. Sie ha­ben die Mit­tel in der Hand. Sie sit­zen an der Quel­le, und für al­le and­ren hängt Le­ben oder Tod von dem Han­del ab, den sie mit den Nor­stri­li­ern füh­ren.
    Aber nicht für mich. Und auch nicht für mei­ne Lands­leu te. Wir sind die Wöl­fe un­ter den mensch­li­chen Scha­fen.
     
    *
     
    Ben­ja­co­min war­te­te ge­dul­dig.
    Braun­ge­brannt vom Licht un­zäh­li­ger Son­nen, er­weck­te er den Ein­druck, als sei er vier­zig an­statt zwei­hun­dert. Sei­ne Klei­dung, sport­lich und sa­lopp, ent­sprach den Be­grif­fen ei­nes Ur­lau­bers. So wie er aus­sah, hät­te man ihn gut und gern für einen Hand­lungs­rei­sen­den hal­ten kön­nen, oder für einen rou­ti­nier­ten Spie­ler, oder aber für den stell­ver­tre­ten­den Di­rek­tor ei­nes Stern­ha­fens. Ja, so­gar für einen De­tek­tiv, der die Han­dels­rou­ten kon­trol­lier­te.
    Er war nichts von al­le­dem. Er war ein Dieb. Und zwar ein so gu­ter, daß sich die Leu­te an ihn wand­ten und ihm ihr Ei­gen­rum an­ver­trau­ten, weil er zu­ver­läs­sig, ru­hig, grau­äu­gig und blond war.
    Ben­ja­co­min war­te­te.
    Die Frau warf ihm einen Blick zu, einen ra­schen, kur­z­en Blick, voll von un­ver­blüm­tem Miß­trau­en.
    Was sie sah, be­ru­hig­te sie ganz of­fen­sicht­lich. Sie setz­te ih­ren Weg fort, ging an ihm vor­bei. Über die Dü­ne rief sie zu­rück:
    »Komm, John­ny, hier drau­ßen kön­nen wir schwim­men.«
    Ein Jun­ge, acht oder zehn Jah­re alt, noch recht klein, kam die Dü­ne hin­auf, lief auf sei­ne Mut­ter zu.
    Ben­ja­co­min spann­te sich wie ei­ne Ko­bra. Er kniff die Au­gen zu­sam­men, und sein Blick wur­de ste­chend.
    Hier war sein Op­fer. Nicht zu jung, nicht zu alt. Wä­re der Kna­be zu jung, wüß­te er nicht die Ant­wort; wä­re er zu alt, hät­te es kei­nen Sinn, sich mit ihm ab­zu­ge­ben. Die Nor­stri­lier be­sa­ßen ei­ne Kämp­fer­na­tur; Er­wach­se­ne wa­ren geis­tig und kör­per­lich zu stark, als daß sich ein An­griff be­zahlt mach­te.
    Ben­ja­co­min wuß­te, je­der Dieb, der sich dem Pla­ne­ten der Nor­stri­lier ge­nä­hert hat­te – mit der Ab­sicht, die Traum­welt von Old North Aus­tra­lia zu plün­dern, war spur­los ver­schwun­den und ge­stor­ben. Von kei­nem mehr hat­te man et­was ge­hört.
    Und den­noch stand es für ihn fest, daß Hun­dert­tau­sen­de Nor­stri­lier um das Ge­heim­nis Be­scheid wuß­ten. Hin und wie­der er­zähl­ten sie sich Wit­ze, die es zum In­halt hat­ten. Er kann­te die­se Wit­ze aus sei­ner Ju­gend­zeit, aber noch nie war es ihm ge­lun­gen, an die Lö­sung her­an­zu­kom­men. Da­bei hat­te er ein Al­ter er­reicht, das mehr als hoch war.
    Das Le­ben ver­schlang enor­me Sum­men.
    Er steck­te nun schon in sei­nem drit­ten Le­ben und die Gil­de hat­te sich red­lich be­müht, ihm sein Al­ter zu er­wir­ken.
    Wa­ren al­les bra­ve Die­be – hat­ten die Arz­nei um schwer ge­stoh­le­nes Geld ge­kauft, da­mit ihr Cham­pi­on am Le­ben blieb.
    Ben­ja­co­min hat­te für Ge­walt­tä­tig­keit nichts üb­rig. Wenn sie ihm aber den Weg zum größ­ten Dieb­stahl al­ler Zei­ten eb­ne­te, war er be­reit, sie an­zu­wen­den.
    Die Frau warf ihm aber­mals einen Blick zu. Der Aus­druck des Bö­sen, der über sein Ge­sicht ge­huscht war, ver­wan­del­te sich in Freund­lich­keit; Ben­ja­co­min ent­spann­te sich. Und in die­sem Zu­stand sah sie ihn. Er ge­fiel ihr.
    Sie lä­chel­te, und dann sag­te sie, mit je­nem schreck­li­chen Zau­dern, das für die Nor­stri­lier so cha­rak­te­ris­tisch ist:
    »Könn­ten Sie sich ein we­nig um mei­nen Jun­gen küm­mern, wäh­rend ich im Was­ser bin? Ich glau­be, wir sind ein­an­der schon mal im Ho­tel be­geg­net …«
    »Aber ger­ne«, sag­te und wand­te sich um.
    »Es wird mir ei­ne Freu­de sein. Komm, Klei­ner.«
    John­ny schritt über die strah­lend hel­len Dü­nen in sei­nen ei­ge­nen Tod. Er kam zum größ­ten Feind sei­ner Mut­ter.
    Doch die­se hat­te sich be­reits um­ge­dreht.
     
    *
     
    Ben­ja­co­min Bo­zart streck­te die Hand aus. Er pack­te das Kind bei der Schul­ter. Er dreh­te

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