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10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
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ge­gen die Ge­bäu­de, ge­gen die ih­rer­seits so grau­en, grau­en Ge­bäu­de, mit der Wucht ei­nes Pran­ken­hiebs, ehe er dann über die freie Be­ton­flä­che wei­ter­ras­te, sich aber­mals an den schlan­ken, ran­ken Tür­men brach und schließ­lich in den Hü­geln ver­lor, rau­nend, wis­pernd, kla­gend fast.
    Das Tal, in dem die An­samm­lung von Ge­bäu­den lag, hat­te man nicht son­der­lich tar­nen müs­sen; es un­ter­schied sich kaum vom üb­ri­gen Nor­stri­li­en. Die Be­ton­flä­che war ganz leicht ge­färbt, so daß sie den Ein­druck von kar­gem, aus­ge­laug­tem, na­tür­li­chem Erd­reich ver­mit­tel­te.
    Dies war die Farm, und dies die Frau. Zu­sam­men er­ga­ben sie die Äu­ße­re Ab­wehr der reichs­ten Welt, die die Mensch­heit je her­vor­ge­bracht hat­te.
    Ka­the­ri­ne Fett­chen sah zum Fens­ter hin­aus; bei sich dach­te sie: Zwei­und­vier­zig Ta­ge noch, ehe ich auf dem Markt ein­kau­fen ge­he. Welch freu­di­ge Stun­de, wenn ich dort bin und Mu­sik an mein Ohr klingt …
    Sie ge­noß die Luft in tie­fen Zü­gen. Ach, wie lieb­te sie doch die grau­en Hü­gel – da­bei hat­te sie in ih­rer Ju­gend vie­le an­de­re Wel­ten ge­se­hen!
    Dann wand­te sie sich den Tie­ren im Ge­bäu­de zu, und den Auf­ga­ben, die sie dort er­war­te­ten.
    Sie war die ein­zi­ge Mut­ter Fett­chen, und die­se ih­re klee­nen Kett­chens.
    Hier war sie zu Hau­se.
     
    *
     
    Sie be­weg­te sich zwi­schen den Kä­fi­gen um­her.
    Sie und ihr Va­ter hat­ten die le­ben­de Waf­fe ge­züch­tet, aus den wil­des­ten, kleins­ten, zor­nigs­ten ir­di­schen Ner­zen, die je zu an­de­ren Pla­ne­ten ver­schifft wur­den. Die­se Ner­ze hat­ten sie sich zum Le­bens­in­halt ge­macht, um al­le Ein­dring­lin­ge ab­zu­weh­ren, die über die Scha­fe her­fal­len könn­ten, auf de­nen das Stroon wuchs. Die­se mu­tier­ten Ner­ze aber wa­ren von Ge­burt toll­wü­tig.
    Ge­ne­ra­tio­nen von ih­nen war die Psy­cho­se tief in ihr We­sen ein­ge­impft wor­den. Sie leb­ten nur, um zu ster­ben, und sie star­ben, um am Le­ben blei­ben zu kön­nen. Dies wa­ren die Kett­chens von Nor­stri­li­en. Tie­re, in de­nen sich Angst, Wut, Hun­ger und Sex völ­lig ver­misch­ten; die sich selbst oder ein­an­der auf­fres­sen konn­ten; die selbst vor ih­ren Jun­gen nicht zu­rück­schreck­ten, oder vor den Men­schen; ja, die sich auf al­les stürz­ten, was or­ga­ni­scher Na­tur war; Tie­re, die vor Mord­lust heul­ten, wenn sie Lie­be oder Zu­nei­gung ver­spür­ten; Tie­re, die da­zu ge­bo­ren wa­ren, sich selbst mit tiefer, wil­der Ab­scheu zu has­sen, und die nur über­leb­ten, weil sie ih­re wa­chen Au­gen­bli­cke auf Lie­gen ver­brach­ten, fest­ge­schnallt, Kral­le für Kral­le, da­mit sie ein­an­der oder sich selbst kein Leid zu­fü­gen konn­ten.
    Mut­ter Fett­chen ließ sie nur ein paar Mal in ih­rem Le­ben auf­wa­chen. Da­mit sie zeug­ten und tö­te­ten. Sie er­weck­te je­weils nur zwei von ih­nen.
    Die­sen gan­zen Nach­mit­tag lang wan­der­te sie von Kä­fig zu Kä­fig. Die Tie­re schlie­fen tief und un­ge­stört. Die Nähr­lö­sung lief über Schläu­che in ih­ren Blutstrom; manch­mal leb­ten sie jah­re­lang so, oh­ne ge­weckt zu wer­den. Sie züch­te­te sie, wenn die Männ­chen nur halb bei sich wa­ren, und die Weib­chen wach­ten nur lan­ge ge­nug auf, daß sie tier­ärzt­lich be­treut wer­den konn­ten. Sie muß­te ei­gen­hän­dig den Müt­tern die Jun­gen weg­neh­men, kaum daß die­se sie im Schla­fe ge­ba­ren. Dann be­treu­te sie die Jun­gen für ei­ni­ge Wo­chen, bis ih­re Er­wach­se­nen­na­tur durch­drang, ih­re Au­gen vor Toll­wut und in­ne­rer Hit­ze rot an­lie­fen und ih­re Ge­füh­le in spit­zen, häß­li­chen klei­nen Schrei­en Aus­druck fan­den; so lan­ge, bis sich dann ih­re pel­zi­gen Ge­sich­ter ver­zerr­ten, ih­re leuch­ten­den Au­gen ver­dreh­ten und ih­re schar­fen Kral­len ver­här­te­ten.
    Dies­mal weck­te sie kei­nes von den Tie­ren. Statt des­sen zog sie die Gur­te fes­ter. Sie ent­fern­te die Nähr­schläu­che. Sie ver­ab­reich­te ih­nen ein Sti­mu­lanz­mit­tel, das sie, im Fal­le ei­nes Fal­les, ab­rupt we­cken wür­de – denn es ge­währ­leis­te­te einen

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